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08.04.2015, 14:35 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

IK: Force Majeure-Meldungen führen zu Rohstoffverknappungen und Preisexplosionen

Die aktuellen Zahlen des IK-Konjunkturtrends geben zu Optimismus Anlass, die deutschen Kunststoffverpackungshersteller prognostizieren für das zweite Quartal 2015 einen weiteren konjunkturellen Aufschwung.

Diese positive Entwicklung ist aus Sicht des IK allerdings gefährdet, da die großen Rohstofflieferanten sich zurzeit nicht mehr in der Lage sehen, ihre vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Verpackungsherstellern einzuhalten. Bereits zugesagte Lieferungen würden storniert. Wenn Lieferungen erfolgen, würden die Rohstofflieferanten hierfür massive Preisaufschläge verlangen und das bei weiterhin sehr moderaten Rohölkosten. Ein Ende dieser Preisspirale sei nicht absehbar.

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Neben dem Export großer Mengen von Kunststoffen in außereuropäische Regionen wie China, Afrika oder Mittel- und Südamerika liegt der wesentliche Grund für die Rohstoffverknappung demzufolge in den Force Majeure-Meldungen. Wie eine "Epidemie" seien in den letzten Wochen europaweit Forces Majeures von den Rohstoffproduzenten gemeldet worden. Diese Meldungen hätten bisher keine detaillierten Informationen enthalten. Sie würden damit nur schwer eine Bewertung zulassen, ob die Bedingungen für ein Force Majeure auch wirklich erfüllt seien.

Force Majeure setzt höhere Gewalt voraus
Das Vorliegen eines Force Majeure setzt höhere Gewalt voraus, also ein Ereignis, das von außen kommt und in keinem betrieblichen Zusammenhang steht. Die bloße Geltendmachung von "Störfällen" oder "technischen Problemen" reiche hierfür regelmäßig nicht aus. Diese Ursachen liegen demnach allein in der Risikosphäre des Rohstofflieferanten. Die kaufmännische Sorgfaltspflicht verlange in diesen Fällen das Vorhalten entsprechender Lagerkapazitäten.

Rohstoffverknappung und Preisexplosion bereiten sehr große Probleme
Die jetzige Rohstoffverknappung und Preisexplosion stellen die meist mittelständischen Kunststoffverpackungshersteller vor sehr große Probleme. Durch den hohen Rohstoffkostenanteil von bis zu 70 Prozent bei Kunststoffverpackungen drohen existenzgefährdende Margenverluste. Neben dem wirtschaftlichen Schaden ist aus IK-Sicht aber auch ein erheblicher Imageverlust die Folge der jetzigen Situation. Der Handel, die Lebensmittelbranche sowie andere bedeutende Abnehmerindustrien würden Wert auf verlässliche Vorlieferanten legen. Bei keiner anderen Packmittelbranche, weder bei Papier noch Metall, sei es bisher zu derart schwerwiegenden Vorgängen gekommen.

Die Produktion von Kunststoffverpackungen konnte in den letzten 25 Jahren in Deutschland verdoppelt werden, nicht zuletzt durch das innovative Engagement der Verpackungshersteller. Auch die Rohstoffproduzenten hätten davon wesentlich profitiert. Das immer wieder von ihnen eingeforderte partnerschaftliche Verhalten, insbesondere bei Kontrakt-Kunden, sollten sie jetzt auch für sich selbst in Anspruch nehmen. Hierzu gehöre vor allem wirtschaftliches Augenmaß.

Weitere Informationen: kunststoffverpackungen.de

IK - Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., Bad Homburg

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