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12.02.2016, 06:06 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten    

Gerresheimer: Pharmaverpackungs-Spezialist auf Wachstumskurs

(Bild: Gerresheimer).
(Bild: Gerresheimer).
Die Gerresheimer AG, weltweit tätiges Unternehmen der Pharma- und Healthcare-Industrie, hat das Geschäftsjahr 2015 erfolgreich abgeschlossen und sieht gute Wachstumsperspektiven für die nächsten Jahre. "2015 war ein erfolgreiches und wichtiges Jahr für uns. Mit Centor ist es uns gelungen, in den USA ein marktführendes und dabei ergebnisstarkes Unternehmen zu kaufen. Wichtig war ebenso der Verkauf der Röhrenglasproduktion, wodurch wir unseren Fokus auf pharmazeutische Verpackungen weiter geschärft und unser Geschäft weniger kapitalintensiv gestaltet haben. Wir setzen unsere Strategie erfolgreich um, sodass ich mit viel Zuversicht auf die nächsten Jahre schaue", sagte Uwe Röhrhoff, Vorstandsvorsitzender der Gerresheimer AG.

Der Umsatz des Herstellers von Pharmaverpackungen stieg im Geschäftsjahr 2015 (1. Dezember 2014 bis 30. November 2015) um 6,8 Prozent auf EUR 1.377,2 Mio.. Organisch ist der Umsatz um 1,5 Prozent gestiegen, und lag damit im Zielkorridor von ein bis drei Prozent. Umsatzzuwächse wurden insbesondere mit pharmazeutischen Kunststoffverpackungen und Produkten zur sicheren und einfachen Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens, Diabetiker-Stechhilfen und Asthma-Inhalatoren erreicht. Das Geschäft mit pharmazeutischen Primärverpackungen aus Glas entwickelte sich nach schwachem Start in den USA im Laufe des Jahres besser. Der Markt für hochwertige Kosmetikglasverpackungen, insbesondere durch den Trend zu aufwändigem Design und entsprechenden Veredelungsprozessen, entwickelte sich gut. Der Umsatz mit Laborglasprodukten, die vorrangig in den USA verkauft werden, stieg allein wechselkursbedingt. Währungsbereinigt ging der Umsatz leicht zurück.

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Das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) stieg im Geschäftsjahr 2015 auf EUR 277,9 Mio., währungsbereinigt auf EUR 271,9 Mio. Ohne Berücksichtigung der Akquisition von Centor betrug das Adjusted EBITDA 262,4 Mio. und lag damit genau im Zielkorridor von EUR 255 Mio. bis EUR 265 Mio. Die Adjusted EBITDA-Marge lag mit erreichten 20,2 Prozent oberhalb von 20 Prozent, bei einem Vorjahreswert von 19,6 Prozent. Das Konzernergebnis stieg infolge verbesserter operativer Ertragskraft wie auch infolge der Zuflüsse aus dem Verkauf des Röhrenglasgeschäfts um 54,6 Prozent auf EUR 112,7 Mio. Das bereinigte Ergebnis je Aktie konnte um 18,0 Prozent auf EUR 3,41 gesteigert werden. 2014 betrug der Wert EUR 2,89.

Im Geschäftsjahr 2015 hat Gerresheimer zwei wichtige Transaktionen erfolgreich umgesetzt. Mit dem Kauf von Centor wurde das langjährige Vorhaben, sich im Bereich pharmazeutischer Kunststoffverpackungen in den USA stärker aufzustellen, umgesetzt (siehe auch plasticker-News vom 28.07.2015). Centor gilt als Marktführer bei Kunststoffbehältern, die von amerikanischen Apotheken zur Verpackung von verschreibungspflichtigen Tabletten verwendet werden. 2015 hat darüber hinaus Gerresheimer die Fertigung des Vorproduktes Röhrenglas verkauft, einen langfristigen Liefervertrag für dieses Röhrenglas abgeschlossen und ein Joint-Venture für zukünftige Innovationen im Bereich Pharmaglas gegründet. Vor den beiden Transaktionen wurde die aus 2011 stammende Rahmenfinanzierung im Juni 2015 mittels einer revolvierenden Kreditlinie über EUR 450 Mio. refinanziert. Die Centor Akquisition wurde im Wesentlichen über die erfolgreiche Schuldscheinemission über EUR 425 Mio. im November 2015 finanziert. Der Verschuldungsgrad, als Verhältnis der Nettofinanzschulden zum Adjusted EBITDA, betrug Ende November 2015 2,9. Der Vorjahreswert lag bei 1,7. Ziel des Unternehmens ist es, die Verschuldung schnellstmöglich wieder zu reduzieren.

Im Geschäftsjahr 2015 investierte Gerresheimer EUR 125,8 Mio. (Vorjahr EUR 126,6 Mio.) und damit 9,0 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen und ohne Berücksichtigung von Centor. Das Ziel waren Investitionen in Höhe von 9 bis 10 Prozent des Umsatzes. Das Unternehmen baut die Produktionskapazitäten für Produkte zur Verabreichung von Medikamenten wie Insulin-Pens und Asthma-Inhalatoren insbesondere in den USA und in Tschechien weiter aus. Das Behälterglaswerk in Chicago, USA, ist im Spätsommer 2015 erweitert und verbessert worden. Die weltweite Modernisierung und Standardisierung der Maschinen zur Herstellung von Injektionsfläschchen wurde erfolgreich fortgesetzt. In Indien wurde ein neues Produktionsgebäude zur Herstellung von Injektionsfläschchen und Ampullen fertig gestellt. Der Beginn der Produktion ist dort Ende 2016 geplant.

Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2016 geht Gerresheimer derzeit von folgenden Erwartungen aus, gemessen jeweils zu konstanten Wechselkursen. Dabei hat das Unternehmen für den US-Dollar, der mit einem Anteil von künftig rund einem Drittel des Konzernumsatzes in 2016 den größten Währungseinfluss auf die Konzernwährung haben dürfte, eine Wechselkursannahme von rund USD 1,12 je EUR 1,00 zugrunde gelegt.

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet das Unternehmen einen währungsbereinigten Konzernumsatz von rund EUR 1,5 Mrd. (Bandbreite: plus/minus EUR 25 Mio.). Der Konzernumsatz von rund EUR 1,5 Mrd. entspricht einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von rund 9 Prozent im Vergleich zum Umsatz des Geschäftsjahres 2015 und einem organischen Umsatzwachstum von 4 bis 5 Prozent. Für das Adjusted EBITDA rechnet Gerresheimer im Geschäftsjahr 2016 mit einem Anstieg auf rund EUR 320 Mio. (Bandbreite: plus/minus EUR 10 Mio.). Das Investitionsvolumen des Geschäftsjahres 2016 wird voraussichtlich nur noch rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen betragen und somit am unteren Ende der zuvor gegebenen Indikation für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018 von 8,0 bis 9,0 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen liegen.

Denn in 2015 wurden wichtige Schritte unternommen, um das Geschäft weniger kapitalintensiv zu gestalten. So wurde durch den Verkauf des Röhrenglasgeschäftes sowie die endgültige Stilllegung des Behälterglaswerkes in Millville die Anzahl der von Gerresheimer betriebenen Schmelzöfen um insgesamt acht auf nunmehr 13 deutlich reduziert. Außerdem erwartet das Unternehmen eine Verringerung des erforderlichen Net Working Capitals im Verhältnis zum Umsatz, da unter anderem durch den bedarfsgerechten Zukauf des fertigen Röhrenglas nach dem Verkauf des Röhrenglasgeschäftes insgesamt weniger Vorräte gehalten werden müssen. Das durchschnittliche Net Working Capital wird sich voraussichtlich um rund 2 Prozentpunkte auf ca. 17 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen in 2016 verbessern.

Darüber hinaus bestätigt das Unternehmen die Indikation für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018, jeweils gemessen zu konstanten Wechselkursen, bei einer Wechselkursannahme von USD 1,12 je EUR 1,00. Für den Zeitraum 2016 bis 2018 strebt Gerresheimer eine durchschnittliche jährliche organische Wachstumsrate des Umsatzes in Höhe von 4 bis 5 Prozent an. Für die Adjusted EBITDA-Marge strebt das Unternehmen einen Zielwert von rund 22 Prozent für das Geschäftsjahr 2018 an. Um diese Ziele zu erreichen, wird höchstwahrscheinlich ein deutlich geringeres jährliches Investitionsvolumen in der Größenordnung von nur noch rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen benötigt.

Über Gerresheimer
Gerresheimer gilt als ein weltweit führender Partner der Pharma- und Healthcare-Industrie. Das Unternehmen ist weltweit vertreten und produziert mit seinen 11.000 Mitarbeitern Spezialprodukte aus Glas und Kunststoff. Mit über 40 Werken in Europa, Nord- und Süd-Amerika und Asien erwirtschaftet Gerresheimer einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Das breite Angebotsspektrum umfasst pharmazeutische Verpackungen sowie Produkte zur einfachen und sicheren Verabreichung von Medikamenten: Insulin-Pens, Inhalatoren, vorfüllbare Spritzen, Injektionsfläschchen, Ampullen, Flaschen und Behältnisse für flüssige und feste Medikamente mit Verschluss- und Sicherheitssystemen sowie Verpackungen für die Kosmetikindustrie.

Weitere Informationen: www.gerresheimer.com

Gerresheimer AG, Düsseldorf

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