28.02.2023, 13:27 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Der Automobilzulieferer Fischer Oberflächentechnologie GmbH („Fischer“) mit Sitz in Katzenelnbogen im Rhein-Lahn-Kreis hat am 21. Februar 2023 beim Amtsgericht Montabaur aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Das auf Spritzguss und Galvanik spezialisierte Unternehmen entwickelt und produziert im Auftrag der internationalen Automobilindustrie Groß- und Kleinserien von in Echtmetall verchromten Kunststoffteilen insbesondere im Premiumsegment der Automobilhersteller. Hierzu gehören u.a. Zierleisten im Armaturenbereich sowie verchromte Produkte im Interieur der Fahrzeuge. Neben den Kunden aus der Automobilindustrie beliefert Fischer zu einem geringeren Anteil auch Kunden aus dem Sanitär- und Haushaltsbereich mit verchromten Kunststoffteilen. Mit dem Insolvenzantrag will der Spezialist für Oberflächentechnik die Chancen einer nachhaltigen Sanierung nutzen. Das Gericht hat mit Beschluss vom 23. Februar 2023 dem Antrag entsprochen und Rechtsanwalt Jens Lieser von Lieser Rechtsanwälte aus Koblenz zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Wie der vorläufige Insolvenzverwalter weiter mitteilt, seien die Löhne und Gehälter der insgesamt 220 Beschäftigten bis Ende April 2023 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert. Oberstes Ziel der Sanierung sei, so Lieser, die Fortführung des Unternehmens und der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. Der Geschäftsbetrieb am Fischer-Hauptsitz in Katzenelnbogen und am weiteren Standort in Seelbach läuft uneingeschränkt weiter. Während am Standort Seelbach nach individuellem Kundenwunsch die Kunststoffteile im Spritzgussverfahren erstellt werden, findet in Katzenelnbogen anschließend die Verchromung der Kunststoffteile in Echtmetall über spezielle Galvanisierungsverfahren statt. Die übrigen Gruppengesellschaften von Fischer, die sich im wesentlichen im tschechischen Liberec nahe der deutschen Grenze befinden, sind von der Insolvenz nicht betroffen. Folgen des Ukraine-Krieg als Auslöser der Krise Die seit den letzten Jahren stark gestiegenen Rohstoffpreise etwa für Kupfer, Nickel und Palladium haben dem Unternehmen Probleme bereitet, da die Preissteigerungen beim Einkauf der Rohstoffe nicht in Gänze an die Kunden weitergereicht werden konnten. Als im Februar 2022 der Ukraine-Krieg ausbrach und in Folge dessen in kurzer Zeit die Energiepreise um ein Vielfaches in die Höhe schnellten, traf dies Fischer besonders empfindlich. Als produzierendes Unternehmen mit hohem Energiebedarf bei der Erstellung von Kunststoffteilen im Spritzgussverfahren und bei der Galvanisierung erweisen sich die Mehrkosten beim Energiebedarf für das Unternehmen als erhebliche finanzielle Last. Somit geriet Fischer mehr und mehr und letztlich unverschuldet in die Verlustzone. Als es nicht mehr gelang, die finanzielle Schieflage zu verhindern, hat die Geschäftsführung frühzeitig und konsequent einen Insolvenzantrag gestellt, um die Chancen auf eine nachhaltige Sanierung zu nutzen. Weitere Informationen: www.fischer-surface.de, www.lieser-rechtsanwaelte.de |
Fischer Oberflächentechnologie GmbH, Katzenelnbogen
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