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27.11.2007 | Lesedauer: ca. 4 Minuten    

Evonik: Jährliche Umsatzsteigerung im Kunststoffmarkt im Visier

Angestrebtes Umsatzwachstum im Kunststoffmarkt von 5 Prozent jährlich /
Investitionen in Zukunftsmärkte / Innovativ durch weltweite Kooperationen und optimale Kundenbeziehungen

Evonik Industries AG (www.evonik.de) mit ihrem Geschäftsfeld Chemie präsentierte sich auf der K 2007 mit einem ganzen Bündel an innovativen Produkten für den attraktiven Kunststoffmarkt. „Im Kunststoffmarkt wollen wir bis 2010 eine jährliche Umsatzsteigerung von durchschnittlich 5 Prozent realisieren, bei speziellen Hochleistungskunststoffen teilweise aber auch deutlich darüber hinaus“, sagte Dr. Manfred Spindler, Mitglied der Geschäftsführung der Evonik Degussa GmbH. Mit Kunststoffen erwirtschaftete Evonik im Geschäftsjahr 2006 einen Umsatz von 1,9 Mrd. Euro. Der Umsatz soll bis 2010 auf rund 2,3 Mrd. Euro gesteigert werden. „Das Geschäft zählt zu den margenstarken Wachstumsgebieten von Evonik“, so Spindler.

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In den vergangenen 3 Jahren investierte Evonik rund 420 Mio. Euro in ihre Kunststoffaktivitäten, zum Beispiel mit der Übernahme des 50-prozentigen Anteils des Joint Venture-Partners Cytec an der US-amerikanischen CYRO oder mit der Gründung eines Joint Ventures zur Herstellung des High Performance Polymers PEEK (Polyetheretherketon). Von 2007 bis 2009 soll die Investitionssumme auf rund 550 Mio. Euro gesteigert werden. Einen großen Beitrag zum angestrebten Umsatzwachstum wird die Boom-Region China leisten. Dafür investiert Evonik in das Projekt MATCH (Methacrylates to China) rund 250 Millionen Euro zur Herstellung von Methymethacrylat in Schanghai.

„Das Wachstum in China ist weiterhin überdurchschnittlich. Auf dem Kunststoffmarkt klafft zur Zeit eine Lücke zwischen Angebot und Nachfrage – speziell bei Methylmethacrylat, einem wichtigen Ausgangsprodukt für die Herstellung von Spezialmonomeren und von PLEXIGLAS®“, erläutert Spindler. Evonik hat sich mit dem Projekt MATCH frühzeitig auf den Markt eingestellt. MATCH ist die zweitgrößte Einzelinvestition des Geschäftsfelds Chemie überhaupt. Die integrierte Methacrylat-Verbundproduktion hat eine Jahreskapazität von 100.000 Tonnen und wird von 2009 an Bausteine für LCD-Bildschirme, kratzfeste Lacke, hochwertige Klebstoffe und moderne Innenverkleidungen von Autos herstellen.

Ein Schwerpunkt im Kunststoffmarkt liegt bei Evonik auf den Hochleistungspolymeren mit ihren wachstumsstarken und Technologie getriebenen Märkten. So bietet Evonik für den Flugzeug- und Automobilbau maßgeschneiderte Produkte auf Basis von PEEK VESTAKEEP® für Leichtbaukonstruktionen an. In derartigen Anwendungen werden bereits seit Jahren ROHACELL® Hochleistungs-Schaumkerne eingesetzt, ein ideales Material für die moderne Verbundwerkstoffindustrie. Evonik hat im Oktober dieses Jahres mit dem Bau einer neuen Produktionsanlage für ROHACELL® Polymethacrylimid-Hartschaum in Mobile, Alabama/USA, begonnen. Die international konkurrenzfähige Anlage - die erste außerhalb Deutschlands - soll bereits Mitte 2008 den Betrieb aufnehmen.

Gebündeltes Wissen als Nährboden für Innovationen
Innovationen für den Kunststoffmarkt erreicht Evonik durch das systematische Zusammenspiel der Kompetenzen im gesamten Konzern. Dazu hat das Geschäftsfeld Chemie vor kurzem fünf sogenannte Areas of Competence definiert. „Unsere Areas of Competence sind Plattformen, auf denen wir Wissen, Erfahrungen und Technologien bündeln und vernetzen“, erklärt Spindler. „Damit rücken wir die im Konzern vorhandenen Ressourcen in den Mittelpunkt – Equipment, Wissen, Erfahrung, Technologien, Prozesse, Organisation – und stellen sie allen Geschäftsbereichen gleichermaßen zur Verfügung. Das erzeugt erhebliche Synergie-Effekte.“

Kompetenzen im Kunststoffmarkt stärkt Evonik auch über die auf jeweils drei Jahre angelegten Projekthäuser. Das Projekthaus „Functional Films & Surfaces“ baut auf Erkenntnissen des erfolgreich abgeschlossenen Projekthauses "Functional Polymers @ Grenzflächen und Oberflächen" auf. Es entwickelt die Kompetenzen von Evonik auf dem Gebiet der Herstellung und Modifikation funktioneller Folien weiter. Schwerpunkt der Forschung sind dabei Wert steigernde Funktionalitäten von ein- oder mehrschichtig aufgebauten Folien. Mit der Verbesserung von Kratzfestigkeit, elektrischer Leitfähigkeit, dynamischer optischer Effekte sowie spezieller Barriereeigenschaften orientiert sich das Projekthaus verstärkt an den Anforderungen des Endkundenmarktes.

Blick über den Tellerrand
Verstärkte und gebündelte interne Zusammenarbeit ist nur ein Faktor, um innovativ am Markt zu agieren. Ein weiterer ist die intensive Zusammenarbeit mit externen Partnern – also der Blick über den eigenen Tellerrand. Evonik unterhält weltweit etwa 50 Kooperationen mit Universitäten oder wissenschaftlichen Instituten im Bereich der Polymerforschung. Einer der Schwerpunkte ist derzeit die biotechnologische Herstellung von Polymeren auf der Basis nachwachsender Rohstoffe oder die Herstellung von bioabbaubaren Polymeren. Das kann zukünftig die Ressource Erdöl schonen. „Verwertbare Ergebnisse der umweltfreundlichen Technologien erwarten wir frühestens im Jahr 2010“, so Spindler.

Ebenfalls wichtig bei Neuentwicklungen von Produkten sind direkte Kooperationen mit Kunden sowie mit Business-Partnern. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der CoverForm-Prozess, den Evonik gemeinsam mit dem Maschinenhersteller Krauss Maffei entwickelt hat. Dabei werden durch Spritzprägen hergestellte Formteile aus PLEXIGLAS® Formmassen – beispielsweise Handydisplays - noch im Werkzeug mit einem flüssigen Reaktivsystem auf Acrylat-Basis beschichtet. Sie sind damit in einem einzigen Arbeitsschritt kratzfest. Das vereinfacht den Produktionsprozess und macht ihn gleichzeitig kostengünstiger. Dieser Prozess wurde auf der K 2007 erstmals live demonstriert.

Evonik Industries AG, Essen

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