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09.12.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Vinnolit: EU fördert Projekt zum Wasserrecycling bei der Polymerisation von PVC

Vinnolit (www.vinnolit.com) ist einer der führenden Hersteller des Kunststoffs PVC in Europa und betreibt im Chemiepark Knapsack mehrere Produktionsbetriebe mit denen PVC und Natronlauge aus den Rohstoffen Steinsalz, Ethylen und elektrischer Strom hergestellt werden. Im April 2008 wurde bei Vinnolit Knapsack mit "PVClean" eine - von der EU-Kommission im Rahmen des LIFE III-Programms geförderte - Anlage zum Recycling des Prozessabwassers eines Suspensions-PVC-Betriebs erstmals im großtechnischen Maßstab in Betrieb genommen.

Ultrafiltration senkt Wasserverbrauch um 200.000 m³ pro Jahr
"Mit der neuen Technologie werden in Knapsack 200.000 m³ Abwasser pro Jahr recycelt", so Vinnolit-Standortleiter Dr. Thomas Schäfer bei der Vorstellung des Projekts beim Informationsbesuch der Europaabgeordneten Ruth Hieronymi, der Landtagsabgeordneten Rita Klöpper, des stellvertretenden Landrats Rüdiger Warnecke und des Hürther Bürgermeisters Walther Boecker am 28.11.2008 im Chemiepark Knapsack. Die Abwassermenge wird deutlich reduziert und der Frischwasserverbrauch entsprechend verringert. Die erfolgreiche Technologieentwicklung sei von besonderem Interesse, da das Suspensions-Verfahren mit einem Anteil von etwa 90 % das weltweit wichtigste Verfahren zur Herstellung von PVC sei.

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Das bei der Polymerisation von PVC eingesetzte Wasser wird im weiteren Prozessverlauf wieder abgetrennt und fiel bislang als Abwasserstrom zur Kläranlage an. Dieses Wasser konnte bisher nicht wieder verwendet werden, da der unbehandelte Abwasserstrom in geringer Menge Produkt enthält. Erst nach erfolgreicher Abtrennung dieser Partikel aus dem Abwasser kann es anstelle von Frischwasser wieder bei der Polymerisation eingesetzt werden.

"Das Grundprinzip erscheint einfach, in der Vergangenheit sind jedoch mehrere Anläufe von PVC-Herstellern aufgrund technischer Probleme und einer fehlenden Wirtschaftlichkeit gescheitert", erläutert Heribert Schmitz, der Leiter des Produktionsteams S-PVC bei Vinnolit Knapsack. "Wir danken daher dem nordrhein-westfälischen Umweltministerium und der EU-Kommission für die Unterstützung und Förderung dieses Projekts, das einen technischen Durchbruch darstellt."

Die prinzipielle Machbarkeit einer Ultrafiltration wurde in Vorversuchen im Labor- und Technikumsmaßstab nachgewiesen und die physikalisch-chemischen Grundlagen zur Auslegung der Anlage im Produktionsmaßstab erarbeitet. Die Trennaufgabe wird mit einer Keramikmembran mit einem Porendurchmesser von 50 Nanometern (= 50 Millionstel mm) bewältigt. Damit gelingt eine vollständige Abtrennung der PVC-Partikel aus dem Abwasser. Die Beibehaltung des hohen Qualitätsstandards für Suspensions-PVC aus Knapsack hat sich in acht Monaten Dauerbetrieb bestätigt und ist bei den Kunden anerkannt.

"Die Steigerung der Ressourceneffizienz und Minimierung der Umwelteinflüsse aus unserer Produktion haben einen hohen Stellenwert für Vinnolit", erklärt Vinnolit-Geschäftsführer Dr. Ralph Ottlinger. "Mit der erfolgreichen Übertragung des Prozesswasserrecyclings in den Produktionsmaßstab wird ein neuer Standard beim Wasserverbrauch des Suspensions-PVC-Verfahrens gesetzt."

Das Knapsacker PVC wird hauptsächlich zur Herstellung von Fensterprofilen mit besten Isoliereigenschaften und für Rohre im Trink- und Abwasserbereich eingesetzt.

Vinnolit GmbH & Co. KG, Ismaning

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