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Wirtschaftliches Recycling und Upcycling mit ZSK-Extrudern Jochen Schofer, Business Segment Manager Recycling & Direct Extrusion, Coperion GmbH Wie sich Produktionsabfälle von Kunststoffverarbeitern gewinnbringend recyclen und upcyclen lassen, zeigt das Unternehmen Aurora Kunststoffe, das in Neuenstein, Deutschland, ansässig ist und seit Ende 2019 zur Mol-Gruppe gehört. ![]() Die neue Produktionshalle von Aurora ist mit hoch modernen Compoundierungsanlagen des Typs ZSK 45 von Coperion ausgestattet - (Bilder: Coperion, Stuttgart). Technologie für erstklassige Compounds Bei der Herstellung von technischen Kunststoffteilen entstehen etwa fünf Prozent Ausschuss. Aurora Kunststoffe kauft diese Produktionsabfälle auf und untersucht zunächst deren genaue Zusammensetzung und Sortenreinheit. Nach bestandener Qualitätsprüfung werden die sortenreinen Kunststoffteile zermahlen, dem Compoundierprozess zugegeben und zu Granulaten verarbeitet – so beispielsweise auf Basis von PA6, PA66, PA11, PA12, POM, PP, PC und PC-ABS. Dabei setzt Aurora Kunststoffe auf ZSK-Technologie von Coperion. In den ZSK-Doppelschneckenextrudern wird das Mahlgut zusammen mit Additiven, Füll- und Verstärkungsstoffen zuverlässig homogenisiert und entgast. Dafür hat Coperion die drei ZSK 45 Extruder jeweils individuell für die Anforderungen von Aurora Kunststoffe ausgelegt und sie mit zweiwelligen Seitenentgasungen ZS-EG und speziellem Verschleißschutz der produktberührenden Teile ausgestattet. Nach dem Austritt der Schmelze aus dem Spritzkopf am Ende des Extruderverfahrensteils werden die Kunststoffstränge von semi-automatischen Strangzuführungen vom Typ SCP 200 von Coperion Pelletizing Technology übernommen. Dabei werden sie über eine wasserüberspülte Rutsche und ein Förderband automatisch in das Einzugswerk des Stranggranulators geleitet, wo sie zu hochwertigen Compounds geschnitten werden, die in ihrer Qualität Neuware entsprechen. Dazu Norbert Büter, Sales Manager bei Coperion: „Beim Recycling von Kunststoffen ist es erforderlich, die Prozessparameter und die Rezepturen an die unterschiedlichen Rohstoffe anzupassen. ZSK-Doppelschneckenextruder sind mit ihrer Flexibilität und ihren hohen Drehmomenten optimal dafür geeignet, auch schwierigste Rohstoffe zu sehr guten Produktqualitäten zu verarbeiten – und das bei Durchsätzen, die wirtschaftlich sind. Durch die Entgasung über die ZS-EGs können nicht nur unerwünschte Gase entfernt werden. Es steigt die Betriebssicherheit des gesamten Vakuumsystems. Dies gilt insbesondere auch bei sehr schwankenden Viskositäten.“ Wiederaufbau der Produktion ![]() Alexander Schweinle, Produktionsleiter bei Aurora Kunststoffe, zeigt sich sehr zufrieden mit der Leistungsfähigkeit und dem täglich sehr hohen Ausstoß seiner Compoundieranlagen. Erfolgreiches Recyclingkonzept Produktionsreste aus der industriellen Kunststoffherstellung werden in Zeiten von steigenden Rohstoffpreisen und erhöhter Umweltbelastung immer wertvoller. Aurora Kunststoffe kauft diese industriellen Produktionsreste auf und verwandelt sie in neue hochwertige Rohstoffe, die in der Automobil-, Bau-, Möbel- sowie Elektroindustrie Einsatz finden. Über das einzigartige Aurora Lean-Logistik-Konzept, bestehend aus einem eigenen Fuhrpark mit rund 60 Sattelaufliegern sowie einem Boxenkonzept zur Perfektion sortenreiner Sammlung, gelangen die Kunststoffabfälle zu Aurora. Dort werden sie gemahlen und mittels Extrusion zu Recompounds verarbeitet. Aurora Kunststoffe erzielt dabei auf den ZSK 45 Doppelschneckenextrudern Durchsätze von bis zu 650 kg/h. Pro Tag produziert Aurora Kunststoffe über 50 Tonnen Compounds. Für die Zukunft rechnet Aurora Kunststoffe mit steigender Nachfrage. „Ich bin mir sicher, dass es über kurz oder lang eine gesetzlich vorgeschriebene Recycling-Quote geben wird“, sagt Schweinle. Mit seinem innovativen Unternehmenskonzept, das sowohl gewinnbringend als auch nachhaltig ist, nimmt Aurora Kunststoffe hier eine absolute Vorreiterrolle ein. Über die Aurora Gruppe Die Aurora Kunststoffe GmbH, gegründet im Jahr 2009, ist ein familiengeführtes mittelständisches Unternehmen mit Hauptsitz in Neuenstein, das sich auf die Herstellung von hochqualitativen technischen Kunststoff-Compounds fokussiert hat. Am Hauptsitz sowie in den beiden Mahlgutzentren in Walldürn und Villingen-Schwenningen verwertet Aurora ausschließlich sortenreine technische Kunststoffreste aus der Industrie, die in einem ressourcen- und umweltschonenden Prozess zu Kunststoff-Mahlgütern, -Granulaten und -Compounds aufgearbeitet werden. Zur Produktpalette gehören Materialien auf Basis von beispielsweise PA 6, PA 6.6, PA 11, PA 12, POM, PP, PC und PC-ABS, die an Kunden aus der Automobilindustrie sowie aus der Möbel-, Elektro- , Bau- und Maschinenindustrie geliefert werden. Über Coperion Coperion ist Markt- und Technologieführer bei Extrusions- und Compoundiersystemen, Dosiersystemen, Schüttgutanlagen und Services. Coperion entwickelt, realisiert und betreut Anlagen sowie Maschinen und Komponenten für die Kunststoff-, Chemie-, Pharma-, Nahrungsmittel- und Mineralstoffindustrie. Coperion beschäftigt weltweit 2.500 Mitarbeitern in seinen drei Divisionen Polymer, Equipment & Systems und Service sowie seinen 30 Vertriebs- und Servicegesellschaften. Coperion K-Tron ist ein Teil der Division Equipment & Systems. Coperion GmbH Theodorstrasse 10 Tel.: +49 (0) 711 897-2502 Internet: www.coperion.com |
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