07.10.2013, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Präzisionsfolie aus Silicon: „Elastosil“ Film des Münchner Chemiekonzerns Wacker ist laut Anbieter dünner als ein menschliches Haar. Die Folie wird unter Reinraumbedingungen hergestellt und besitzt demnach hervorragende dielektrische Eigenschaften. Mögliche Anwendungen sind funktionale Membrane, Wundpflaster und Sensoren sowie innovative Technologien auf der Basis elektroaktiver Polymere. Mit "Elastosil" Film bringt Wacker ein Produkt auf den Markt, das den Angaben zufolge bislang in dieser Form kommerziell nicht erhältlich gewesen sei. Die Präzisionsfolien bestehen vollständig aus Siliconelastomeren und sind in Dicken ab 20 Mikrometern lieferbar. "Elastosil" Film wird unter Reinraumbedingungen und ohne den Einsatz von Lösemitteln hergestellt. Zur besseren Handhabung befinden sich die Siliconfolien auf einem Zwischenträger, von dem sie sich problemlos abziehen lassen, ohne dabei beschädigt zu werden. Das zum Patent angemeldete Herstellungsverfahren liefert laut Wacker fehlerfreie und extrem gleichmäßige Siliconfolien definierter Dicke. Die Folienstärke weicht demnach über die gesamte Breite und Länge der Folienbahn höchstens um ±5 Prozent vom Sollwert ab. Dies und die silicontypischen Eigenschaften des Materials sollen technische Anwendungen ermöglichen, die, wenn überhaupt, bislang nur sehr schwer im industriellen Maßstab hätten realisiert werden können. "Elastosil" Film eigne sich als gasdurchlässige Verpackungs- und Schutzfolie, als Membran zur Trennung oder Anreicherung von Gasen oder auch zur Herstellung von besonders weichen und flexiblen Wundpflastern. Zum Tragen komme hier eine für Siliconelastomere typische Eigenschaft, die auch Siliconfolien besitzen: Für Wasserdampf und bestimmte Gase wie Sauerstoff, Stickstoff oder Kohlendioxid ist die Folie durchlässig, für Wasser jedoch nicht. Weil Siliconelastomere elektrisch isolieren, gute dielektrische Eigenschaften besitzen und mechanische Langzeitbelastungen nahezu ermüdungsfrei verkraften, lasse sich "Elastosil" Film auch als elektroaktives Polymer (EAP) einsetzen. EAPs verändern unter bestimmten Voraussetzungen ihre Form, wenn elektrische Spannung anliegt. Basierend auf diesem Prinzip sei es möglich, mit den Siliconfolien neuartige Sensoren, Aktoren und Generatoren zu entwickeln. Denkbare Anwendungen reichen von Spielzeugen über elektrische Relais und Ventile bis hin zu Prothesen und Schlauchpumpen. Als Bestandteil von "künstlichen Muskeln" in Aktoren könnten Siliconfolien beispielsweise dazu beitragen, nicht nur lineare Bewegungen, sondern auch natürliche Bewegungsformen nachzubilden. Auch bei der Umwandlung von Meereswellenenergie in elektrischen Strom sollen Siliconfolien in Zukunft eine tragende Rolle spielen. Im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts entwickelt derzeit ein von der Robert Bosch GmbH angeführtes Konsortium aus Industrie und Forschung die Grundlagen für zukünftige Meereswellenkraftwerke. Wacker ist als Projektmitglied für die Entwicklung der Siliconfolien und des Herstellprozesses verantwortlich. Weitere Informationen: www.wacker.com K 2013, 16.-23.10.2013, Düsseldorf, Halle 6, Stand A10 |
Wacker Chemie AG, München
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