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12.06.2018, 10:25 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten    

Röchling: Geschäftsjahr 2017 bringt achtes Umsatzplus in Folge

Die Röchling SE & Co. KG aus Mannheim blickt auf ein starkes Geschäftsjahr 2017 zurück. Mit einem Umsatzplus von 11,1 Prozent auf 1.840,9 Mio. Euro (Vorjahr: 1.657,4 Mio. Euro) verzeichnete die Gruppe die achte Umsatzsteigerung in Folge.

Im ersten Quartal 2018 beruhigte sich die Nachfrage etwas. So lag der Quartalsumsatz mit 477,5 Mio. Euro nur knapp über dem vergleichbaren Vorjahresquartal (474,6 Mio. Euro), wobei Wechselkurseffekte den Angaben zufolge der größte negative Einflussfaktor waren. Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel, Vorsitzender des Vorstands der Röchling-Gruppe: „Der Start in das neue Geschäftsjahr 2018 hat unsere Erwartungen nicht in vollem Umfang erfüllt. Für das gesamte Geschäftsjahr sehen wir weiterhin beste Chancen, unsere gesteckten Ziele in nahezu allen Bereichen zu erreichen. Maßgeblich hierfür ist unsere Werkstoffkompetenz im dynamischen Markt für Hightech-Kunststoffe und unser Anwendungs-Know-how.“

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Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat das Unternehmen eine ganze Reihe neuer Werkstoffe, Produkte und Systeme an den Markt gebracht. „Die Entwicklung immer besserer Produkte in immer kürzerer Zeit ist die maßgebliche Säule unseres Unternehmenserfolges“, ergänzte Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel. Zusätzliche Wachstumsimpulse und Effizienzsteigerungen erwartet er von der digitalen Transformation der Röchling-Gruppe. „Das Thema Digitalisierung ist ein wesentlicher Schwerpunkt der aktuellen Unternehmensstrategie. Es spielt eine immer wichtigere Rolle als Treiber unseres Unternehmenserfolgs.“

Im Geschäftsjahr 2017 habe Röchling von einer guten Nachfrage in nahezu allen Industrien profitiert. „Wachstumstreiber waren die konjunkturell gute Auftragslage, unsere Innovationen und die absolute Fokussierung auf den Kundennutzen“, sagte Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel. „Auch in den nächsten Jahren sehe ich beste Chancen, unsere Expansion in allen drei Unternehmensbereichen organisch und durch Akquisitionen weiter voranzutreiben.“ Dabei lege Röchling Wert auf ein nachhaltiges Wachstum. Dazu gehört die ständige Überprüfung der Umweltauswirkungen des unternehmerischen Handelns. Die meisten Röchling-Standorte sind nach der Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert. Röchling habe außerdem freiwillige Umweltstandards eingeführt und überwacht deren Einhaltung akribisch.

Die Mitarbeiterzahl erhöhte sich im Geschäftsjahr 2017 um 10,4 Prozent auf 9.733 (zum Stichtag 31.12.2017). Die Röchling-Gruppe ist weltweit an 88 Standorten präsent: 55 in Europa, 18 in Asien und 15 in Amerika.

Die Zahl der Auszubildenden in der Röchling-Gruppe lag bei 255 (Vorjahr: 229). Das Spektrum reicht von kaufmännischen zu technischen Ausbildungsberufen bis hin zu unterschiedlichen dualen Hochschulstudiengängen.

39 Prozent des Gruppenumsatzes wurden in Deutschland erzielt, 31 Prozent im übrigen Europa. Amerika erzielte einen Umsatzanteil von 20 Prozent und Asien von 10 Prozent.

Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) stieg um 9,1 Mio. Euro. Damit lag die EBT-Marge bei 7,3 Prozent (Vorjahr: 7,64 Prozent). Maßgeblicher Wachstumstreiber waren erneut die Investitionen. Sie stiegen um 41,3 Prozent auf 178,7 Mio. Euro. Der Schwerpunkt lag auf dem Ausbau und der Modernisierung der weltweiten Kapazitäten.

Unternehmensbereich Industrial: Wachstum in allen Regionen
Im Geschäftsjahr 2017 steigerte die Röchling-Gruppe den Umsatz im Unternehmensbereich Industrial um 7,7 Prozent auf 737,4 Mio. Euro. „Ausschlaggebend war die starke Nachfrage nach leistungsfähigen Industrie-Kunststoffen“, berichtete Franz Lübbers, im Vorstand der Röchling-Gruppe verantwortlich für den Unternehmensbereich Industrial. „Motor der positiven Entwicklung war die gute Stimmung im Maschinenbau. Darüber hinaus profitierten wir von einer starken Investitionsneigung in der Chemieindustrie und dem Ausbau der regenerativen Energieerzeugung.“

Röchling habe in allen Regionen eine erfreuliche Umsatzentwicklung verbucht. Zu den Zuwächsen trug auch die Akquisition der Fischer GmbH Kunststoff Präzision (Laupheim), eines führenden Zerspaners von Präzisionsteilen und -komponenten aus Kunststoff, bei. Anfang dieses Jahres firmierte das Unternehmen in Röchling Industrial Laupheim GmbH um (siehe auch plasticker-News vom 18.01.2018).

Weitere Investitionsmittel flossen in die Erweiterung des Betriebes und der Produktionsanlagen am Standort Haren, in neue Produktions- und Logistikflächen in Bad Grönenbach-Thal sowie in eine neue Logistikhalle in Lahnstein. Insgesamt lagen die Investitionen des Unternehmensbereichs Industrial bei 40,7 Mio. Euro.

Unternehmensbereich Automotive: 15,8 Prozent Umsatzplus
Der Unternehmensbereich Automotive erzielte im Jahr 2017 ein Umsatzplus von 15,8 Prozent. Dies entspricht einer Steigerung von 855,9 Mio. Euro im Jahr 2016 auf 991,5 Mio. Euro im Berichtsjahr. Vom Aufwärtstrend hätten nahezu alle Regionen profitiert. Deutliche Zuwächse erzielte Röchling demnach vor allem in Europa. Positiv sei das Geschäft auch in Asien und in Brasilien verlaufen. Lediglich in Nordamerika habe der Umsatz etwas nachgegeben. Aufgrund der Marktberuhigung im Automobilgeschäft hätten Kunden nicht alle Bestellungen abgerufen. Hinzu kamen Schwierigkeiten beim Start eines Modells auf Kundenseite und negative Währungseffekte.

„Im Unternehmensbereich Automotive haben wir unsere Wachstumsstrategie mit hoher Geschwindigkeit umgesetzt“, so Erwin Doll, zuständiger Vorstand für den Automobilbereich. Der Schwerpunkt der Investitionen lag auf dem Neubau bzw. dem Ausbau von Produktionsanlagen. So investierte Röchling erheblich in die Standorte Ostrava/Tschechien, Duncan/USA und Silao/Mexiko. In Teruel/Spanien entstand ein neues Werk für Radhausverkleidungen und Deflektoren für Ford. Es ist neben dem Standort Araia das zweite Werk auf der Iberischen Halbinsel. In Shenyang/China eröffnete ebenfalls eine neue Fertigung. An den Standorten in Worms und in Leifers/Italien entstanden neue Technical Center für die Produktentwicklung weltweit. Am Standort in Peine wurde zu Jahresbeginn in eine neue Produktionshalle investiert. Insgesamt erhöhte der Unternehmensbereich die Investitionen auf 105,3 Mio. Euro gegenüber 75,4 Mio. Euro im Jahr zuvor.

Neue Kunden in den USA und in China
Ab dem Jahr 2019 will Röchling für das im kalifornischen Mountain View ansässige Start-up-Unternehmen für Elektrofahrzeuge Lucid Motors Radhausverkleidungen in Akron/USA fertigen.

In China entwickelt Röchling für das Start-up-Unternehmen Nio, mit Sitz in Shanghai/China, Kunststoffteile für zwei Modelle ihrer Elektrofahrzeuge, die noch im Jahre 2018 in die Produktion gehen sollen.

Als weiteren Neukunden habe Röchling unter anderem das chinesische Start-Up-Unternehmen CHJ Automotive für sich gewinnen können. Neben aktiven Luftklappensteuerungen finden Ausgleichsbehälter ihren Platz in einem Siebensitzer-Hybrid-SUV. Und auch der Luxusfahrzeughersteller FAW-Hongqi sei als Neukunde im stark umkämpften chinesischen Markt gewonnen worden. Zwei Modelle sollen zukünftig mit Unterbodenverkleidungen von Röchling ausgestattet.

Eine erfreuliche Nachfrage habe der Unternehmensbereich aus China verzeichnet. Demnach orderte Shanghai General Motors (SGM) aktive Luftklappen für den Buick Regal. Für den kleinen SUV der FAW Group Corporation soll Röchling ab Dezember dieses Jahres aktive Luftklappensysteme liefern.

Weitere aktive Luftklappensysteme werde das Unternehmen für die Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) fertigen. Einsatzgebiet ist ein neues Elektrofahrzeug. Ebenso sei das elektrische High-End-Modell Polestar von Volvo Asia weltweit mit Röchling-Luftklappen unterwegs. Für SAIC Maxus Automotive, einem Hersteller leichter Nutzfahrzeuge, beginne der Unternehmensbereich Automotive nächstes Jahr mit der Produktion von jährlich knapp 40.000 Niederdrucksystemen. In Europa starte der neue Opel Astra mit einer aktiven Luftklappensteuerung und einem vollverkleideten Unterboden. Volkswagen habe beheizbare SCR-Tanks für seine Caddy-Modelle geordert.

Unternehmensbereich Medical: Erwartungsgemäß auf Vorjahresniveau
Im Unternehmensbereich Medical erreichte der Umsatz mit 114,4 Mio. Euro erwartungsgemäß nahezu das Vorjahresniveau (117,2 Mio. Euro). Ausschlaggebend für den Rückgang sei die Produktionsverlagerung eines US-amerikanischen Großkunden gewesen. Die Akquisition neuer Aufträge habe den Verlust aber nahezu ausgleichen können. Darüber hinaus hätten ungünstige Wechselkurse das Geschäft beeinflusst.

Erfreulich verlief das Geschäftsjahr für die europäischen Standorte, die einen Umsatzzuwachs verbuchten. Die Investitionen lagen im Geschäftsjahr 2017 bei 32,1 Mio. Euro. Schwerpunkt war der Neubau eines Produktionsgebäudes in Neuhaus am Rennweg/Thüringen, in dem unter modernsten Reinraumbedingungen in den Klassen GMP C und GMP D (GMP = Good Manufacturing Practice) Primärverpackungen für pharmazeutische Produkte hergestellt werden. In Brensbach/Odenwald wurde ebenso in die Erweiterung eines Produktionsgebäudes investiert.

Ausblick 2018
Nach einem durchwachsenen Start ins laufende Geschäftsjahr 2018 sieht Röchling für das Gesamtjahr wieder beste Chancen, den nachhaltigen Wachstumskurs organisch und durch Akquisitionen fortzusetzen. „Von zentraler Bedeutung für die Röchling-Gruppe ist die Digitalisierung“, betonte Prof. Dr. Hanns-Peter Knaebel. „In der digitalen Transformation sehen wir große Chancen, die Zukunft unseres Unternehmens noch erfolgreicher zu gestalten.“

Weitere Informationen: www.roechling.com

Röchling SE & Co. KG, Mannheim

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