21.11.2018, 10:52 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Seit 2009 lädt Engel die Automobil- und deren Zulieferindustrie regelmäßig zum trend.scaut ein. Zum ersten Mal fand der Engel trend.scaut parallel zur FUMOTec, der internationalen Fachmesse für Automotive Engineering und Future Mobility, im Shanghai World Expo Exhibition & Convention Center statt, wodurch die Konferenz laut Engel eine besonders hohe Aufmerksamkeit erfuhr. "Es haben sich einige Messebesucher, die Engel und den trend.scaut bis dahin nicht kannten, spontan angemeldet", berichtet Gero Willmeroth, President East Asia and Oceania von Engel mit Sitz in Shanghai. Unter den Teilnehmern seien vor allem Entwicklungs- und Produktionsleiter sowie Geschäftsführer sowohl chinesischer als auch internationaler Unternehmen gewesen. "Wir haben anhand konkreter Anforderungen der Produzenten vor Ort neue Technologien und Zukunftschancen diskutiert und konnten die Themen zugleich im internationalen Kontext spiegeln." Die Referenten des Vortragsprogramms kamen unter anderem von Volvo und Nobo (Mitglied der Great Wall Motor Company), Continental und Ecorea sowie von JSC Automotive, ExxonMobil, Sabic und Engel. Schon nach den ersten Präsentationen sei deutlich geworden, dass sich der Automobilmarkt in Asien weiterhin mit einer besonderen Dynamik entwickle. "In China konkurrieren inzwischen über 100 Fahrzeugmarken", verdeutlicht Dr. Norbert Müller, Leiter des Engel Technologiezentrums für Leichtbau Composites, die Situation. Elektrofahrzeuge stehen im Fokus. Eine weitere Entwicklung sei, dass renommierte chinesische Anbieter ihre Produkte auch im Premium-Segment platzieren. "Für den Markteintritt neuer Technologien ergeben sich wichtige Chancen", fasst Müller beide Trends zusammen und machte dies in seinem Vortrag am Beispiel innovativer Composite-Technologien fest. Gemeinsam mit seinem Team entwickelt Müller neue Verfahren für den Faserverbundleichtbau in der Großserie und deckt dabei ein breites Technologiespektrum ab: Von HP-RTM und SMC über die Verarbeitung von thermoplastischen Halbzeugen wie Organoblechen und Tapes bis hin zu Technologien wie In-situ-Polymerisation (T-RTM). "Neu ist, dass sich auch die Composite-Hersteller in Asien verstärkt mit thermoplastbasierten Lösungen befassen", so Müller. "Die Möglichkeit, thermoplastische Composite-Werkstoffe unmittelbar nach der Formgebung im selben Werkzeug mittels Spritzguss zu funktionalisieren, kann entscheidende Zeitvorteile sichern." Prozessintegration und Automatisierung rücke mit dem steigenden Effizienzdruck immer stärker in den Mittelpunkt. "Wir liefern zunehmend Mehrkomponentenmaschinen nach Asien", bestätigt Michael Fischer, Leiter Business Development Technologien von Engel am Stammsitz in Österreich. Vorrangig sind es die Bereiche Automotive Lighting und Interior, für die Engel immer öfter integrierte Systemlösungen inklusive Prozesstechnologie, Automatisierung und weiterer Peripherie entwickelt. "Wenn wir von Beginn an alle Prozessschritte und Anlagenkomponenten exakt aufeinander abstimmen, können wir sowohl die Effizienz- als auch die Qualitätspotenziale besonders gut ausschöpfen", sagt Fischer. Live-Demonstrationen im Engel Technikum Am zweiten Veranstaltungstag hatte Engel die Teilnehmer in sein Großmaschinenwerk im Shanghai Xinzhuang Industrial Park eingeladen, wo verschiedene Anwendungen präsentiert wurden, die zeigen sollten, wie sich neue Technologien effizient in der Praxis umsetzen lassen. Mit vier Live-Exponaten schlug Engel am zweiten Veranstaltungstag in seinem Großmaschinenwerk in Shanghai die Brücke zur betrieblichen Praxis - (Bild: Engel). Bei einer weiteren Anwendung ging es darum, Effizienz mit einer hohen Oberflächengüte zu kombinieren. Auf einer duo Spritzgießmaschine wurden Verkleidungsteile für den Fahrzeuginnenraum im Engel foammelt Verfahren hergestellt. Das Schaumspritzgießen soll es ermöglichen, auch sehr dünne Bauteilbereiche zuverlässig zu füllen und zugleich das Bauteilgewicht zu reduzieren. Das Besondere des in Shanghai präsentierten Verfahrens auf Basis eines chemischen Treibmittels sei, dass aus Polypropylen direkt im Spritzguss hochwertige Sichtoberflächen erzeugt werden können. Ein weiteres Exponat sollte die Chancen, die Industrie 4.0 für eine höhere Effizienz und Qualität eröffnet, greifbar machen. Ausgerüstet mit intelligenten Assistenzsystemen aus dem inject 4.0 Programm von Engel passt die Spritzgießmaschine die Verarbeitungsparameter kontinuierlich und automatisch an Schwankungen im Rohmaterial und in den Umgebungsbedingungen an. Die Folge ist laut Engel ein konstanter Prozess ohne Ausschuss. "Die Automobilindustrie ist extrem offen für diese Themen", betont Fischer. "inject 4.0 Produkte gehören immer öfter zum Umfang integrierter Systemlösungen, die wir nach Asien liefern." Engel trend.scaut 2019 in Detroit Seit 2009 lädt Engel die Automobil- und deren Zulieferindustrie regelmäßig zum trend.scaut ein, seit drei Jahren findet die Konferenz im Wechsel auf verschiedenen Kontinenten statt. Im kommenden Jahr ist Detroit in den USA Veranstaltungsort, 2020 trifft sich die Branche in Österreich, bevor der trend.scaut 2021 zurück nach China kommt. Weitere Informationen: www.engelglobal.com |
Engel Austria GmbH, Schwertberg, Österreich
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