Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
1. Der Markt für Primärkunststoffe
Der ifo Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im März nach dem starken Anstieg im Vormonat minimal gesunken. Die Geschäftserwartungen fielen im Vergleich zum Vormonat etwas weniger positiv aus. Die Unternehmen bewerteten ihre mo-mentane Geschäftslage jedoch fast noch genauso gut wie vorher. Die deutsche Wirtschaft behauptet sich mit einer guten Binnenkonjunktur in schwierigem Umfeld. Die Exporterwartungen sanken, sind aber weiterhin positiv ausgerichtet.
Die Preisanhebungen bei den Standardkunststoffen aus Januar konnten sich im Februar knapp behaupten. Kunststoffeinkäufer spekulieren weiter auf nachgebende Preise im März und April. Die Kunststoffnachfrage ist auch wegen des anhaltenden Winters verhalten. Im März notieren die Standardkunststoffe nahezu unverändert. Der Februar-Preisspiegel in EUWID weist bei den Standardkunststoffen geringe Preisnachlässe von durchschnittlich 5 €/t bis 30 €/t aus. Nur PVC notiert um 10 €/t höher. LDPE-Folie, HDPE und PP notieren un-verändert. Über die zehn in EUWID gelisteten Kunststoffe errechnet sich ein Durchschnitts-preis von 1470 €/t. Damit ist der Kunststoffpreis um 4 €/t niedriger als im Vormonat. Im Feb-ruar notieren in EUWID die Standardkunststoffe zu: LDPE-Folie 1440-1500 €/t, LLDPE-Folie 1430-1480 €/t, HDPE-Spritzguss 1460-1530 €/t, HDPE-Blasware 1470-1540 €/t, PS-glasklar 1630-1670 €/t, PS-schlagfest 1730-1780 €/t, PP-Homopolymer 1380-1470 €/t, PP-Copolymer 1430-1520 €/t, PVC-Rohrqualität 1170-1200 €/t und PVC-Folien/Kabel 1270-1300 €/t. Weiterhin stehen die PET-Märkte unter Druck, da das Überangebot die Preisbildung bestimmt.
Technische Kunststoffe: Die Nachfrage nach Technischen Kunststoffen ist jahreszeitlich bedingt eher ruhig. Der Februarpreisspiegel in EUWID weist bei einigen Technischen Kunst-stoffen, das sind ABS und POM leichte Preiserhöhungen um 50 €/t im unteren Preisbereich aus. PC und PA notieren unverändert. PMMA notiert im unteren Preisbereich um 100 €/t niedriger. Im Februar notieren in EUWID die Technischen Kunststoffen zu: PMMA 2400-2600 €/t, ABS natur 1800-2000 €/t, ABS w/s 1900-2100 €/t, ABS farbig 2500-2850 €/t, PC glasklar 2500-2600 €/t, PC GF-verstärkt 2800-2900 €/t, POM natur 1900-2100 €/t, PA 6 natur 2350-2550 €/t, PA 6 schwarz 2350-2550 €/t, PA 6 GF-verstärkt 2700-2800 €/t, PA 66 natur 2900-3000 €/t und PA 66 GF-verstärkt 3000-3100 €/t . Neue Impulse, die die Nachfrage nach Technischen Kunststoffen beleben könnten, werden zur Jahresmitte erwartet.
2. Der Markt für Sekundärkunststoffe
Die Sekundärware notiert im Februar unabhängig von der Primärware. Im Februarpreisspie-gel von EUWID notieren Ballenware und Mahlgüter gering erhöht; in plasticker sind die Preise für Ballenware, Mahlgüter und Granulate nahezu unverändert zum Vormonat. EUWID be-richtet im Februar über verhaltene Nachfrage in den Kunststoffmärkten während plasticker eine befriedigende Nachfrage angibt. Recycler wollen Preiserhöhungen bei Mahlgütern und Regranulaten durchsetzen. Das Angebot an Mischkunststoffen in den europäischen Märkten steigt, da deren Ausfuhr nach China nun stark erschwert ist. Allerdings sind die Qualitäten der angebotenen Mischkunststoffe oft gering. Anfallstellen und Kunststoffsammler können durch einfache Maßnahmen die Kunststoffqualitäten deutlich verbessern.
Nach wie vor sind die Kontrollen von Exportware, die für die VR China bestimmt ist, sehr streng. Händler berichten, dass sich der Export in die VR China nicht mehr lohne. Bereits in den europäischen Ausfuhrhäfen wird in Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden streng kontrolliert. Darüber hinaus wird bei der Einfuhr in die VR China die Ware wiederholt geprüft. Schlechte Qualitäten werden fast in jedem Fall aufgedeckt und rigoros zurückgewie-sen. Die Exportbedingungen für die Einfuhr von Kunststoffen über Hongkong sind ebenfalls verschärft. Eine Verbringung von Kunststoffen in die VR China über dort benachbarte Dritt-staaten findet nicht mehr statt.
2.1 Preisspiegel EUWID
Die Zeitschrift EUWID weist im Februar häufig einseitige Preiserhöhungen im oberen Preis-bereich aus. Das bedeutet, dass gute Qualitäten gesucht sind und entsprechende Preise erzielen können. Die Preiserhöhungen liegen dabei zwischen 5 €/t bis 20 €/t. Nahezu unver-ändert notieren PVC und PS.
Die PE-Produktionsabfällen notieren vier Qualitäten im oberen Preisbereich um 10 €/t bis 20 €/t höher. Die Notierungen für PE-Produktionsabfälle lauten: HDPE bunt 470-650 €/t, HDPE natur 630-750 €/t, LDPE bunt 480-600 €/t, LDPE natur 630-720 €/t, LDPE-Folie bunt (K 49) 250-330 €/t und LDPE natur (K 40) 450-520 €/t. Bei PE post user reichen die Ände-rungen von 5 €/t bis 15 €/tDie Notierungen für PE post user lauten: LDPE-Schrumpfhaube natur (E 40) 440-520 €/t, LDPE-Schrumpfhaube bunt (E 49) 230-320 €/t, Folie transparent natur <70 m 395-430 €/t, Folie transparent farbig <70 m 80-160 €/t, LDPE-Agrarfolie s/w >70 m 30-60 €/t, Gewerbemischfolie (90/10) 250-300 €/t, Gewerbemischfolie (80/20) 240-280 €/t, HDPE-Hohlkörper bunt (C29) 130-280 €/t, HDPE-Kastenware farbsortiert 650-800 €/t und HDPE-Kastenware bunt 500-600 €/t. NB! HDPE-Kastenware farbsortiert notiert im Mittel um 60 €/t höher. Die Gewerbemischfolie 80/20 ist nahe an den Preisen der 90/10-Ware.
PP-Produktionsabfälle: Die Nachfrage nach PP ist verhältnismäßig gut. Mahlgüter notieren im Durchschnitt um 5 €/t bis 10 €/t höher; die Folie bleibt unverändert. Die Notierungen lauten: Folie bunt (K 59) 130-300 €/t, Folie natur (K 50) 310-430 €/t, Homopolymer bunt 430-610 €/t, Homopolymer natur 620-750 €/t, Copolymer bunt mit 430-610 €/t und Copolymer natur mit 620-750 €/t.
Wegen der Winterpause haben sich die PS- und PVC-Märkte bisher kaum belebt. Im April könnte die dann anziehende Baukonjunktur zu höheren Preisen führen. Die PS-Produktionsabfälle notieren im Februar nahezu unverändert; nur Standard bunt, 500-650 €/t, weist eine einseitige Erhöhung im oberen Preisbereich um 10 €/t aus. Auch bei PVC notiert die Fensterware unverändert. Bei den Produktionsabfällen zeigt die Qualität Hart bunt, 480-590 €/t, eine einseitige Erhöhung im oberen Preisbereich um 10 €/t.
PET: Nachdem die PET-Märkte in den Vormonaten als verhalten beschrieben wurden, bele-ben sich diese im März. Deutsche Verarbeiter können immer noch vorteilhaft Flaschen aus dem Ausland einkaufen. Der Abfluss von PET-Flaschen nach Fernost ist geringer als in den Vormonaten. Allerdings leeren sich die Lager auf den verschiedenen Verarbeitungsstufen zunehmend, wodurch die PET-Märkte weiter Auftrieb bekommen. Die Preiserhöhung bei den Primärmärkten beeinflusst auch die Preise für die Recyclate. Recycler berichten über eine ausreichende bis gute Nachfrage nach PET-Recyclaten. Im Februar steigen die Preise für PET-Pfandflaschen: PET klar notiert jetzt um durchschnittlich 10 €/t höher und PET bunt um 15 €/t. Die neuen Notierungen lauten: PET klar 370-420 €/t und PET bunt 200-230 €/t.
2.2 Preisspiegel plasticker
Die Internetplattform plasticker bildet tagesaktuelle Notierungen ab. Dies sind allerdings nicht die abschließenden März-Notierungen sondern lediglich ein Zwischenstand. Am 12.03.2013 weist die Internetplattform plasticker für März 2013 bei den Standardkunststoffen und bei den Technischen Kunststoffen nahezu unveränderte Notierungen gegenüber denen aus Februar 2013 aus.
Standardkunststoffe
Die Februarnotierungen mit durchschnittlich 600 €/t gleichen letztend-lich denjenigen vom Januar mit 615 €/t. Dies wird insbesondere dann deutlich, wenn man den Sondereffekt des w_PVC herausrechnet, wodurch sich Notierungen im Februar von 625 €/t und im Januar von 630 €/t ergeben. Die Notierungen von w_PVC stehen unter dem Vorbehalt zu geringer Angebote. Die Preiserhöhungen im Februar reichen von 10 bis 50 €/t und die Preisnachlässe von 20 €/t bis 40 €/t. Die Nachfrage nach Standardkunststoffen ist im Februar gut. Nur das PS-Mahlgut zeigt mit +50 €/t im Februarpreisspiegel eine deutliche Änderung im Vergleich zum Vormonat.
Eine erste Vorschau in die März-Notierungen, die allerdings erst im April abschließend ge-meldet werden können, gibt den voraussichtlichen Durchschnittspreis zu 613 €/t an. Damit bleiben die Preise in etwa stabil. Der März weist bereits jetzt eine gute Nachfrage nach Standardkunststoffen aus.
Tabelle 1: Notierungen für Standardkunststoffe in plasticker; Angaben in €/t
*: Zu geringe Angebotszahl, um eine statistische Signifikanz zu erreichen; 1: entspricht der Qualität Produktionsabfall, bunt; 2: entspricht K49; 3: entspricht K59; 4: entspricht Standard bunt; 5: entspricht der Qualität Regranulat schwarz; 6: Vorschau, die sich durch weitere Angebote verändern kann.
Technische Kunststoffe
Im Februar 2013 liegen die Preise für die Technischen Kunststoffe um durchschnittlich 38 €/t niedriger als im Januar 2013. Im Februar zeigt sich eine gute Nachfrage nach Technischen Kunststoffen. Innerhalb der unten definierten Schwankungsbreite von 70 €/t bleiben die Preise im Februar stabil. Die Preiserhöhungen reichen dabei von 30 €/t bis zu 230 €/t t und die Preisnachlässe von 20 €/t bis 40 €/t. Laut plasticker verändern sich im Januar die folgenden Preisnotierungen um mehr als ±70 €/t bei PBT-Granulat -230 €/t und PA 6.6-Mahlgut +120 €/t.
Eine erste Vorschau in die März-Notierungen, die abschließend allerdings erst Anfang April gemeldet werden können, prognostiziert Preisstabilität. Der März weist bisher eine lebhafte Nachfrage nach Recyclaten aus Technischen Kunststoffen aus.
Tabelle 2: Notierungen für Technische Kunststoffe in plasticker; Angaben in €/t
5: entspricht der Qualität Regranulat schwarz; 6: Vorschau, die sich durch weitere Angebote verändern kann.
Alle Preisangaben ohne Gewähr. Alle EUWID-Preise ab Station. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Aus den stündlich aktualisierten Monatspreisübersichten - erstellt aus den Angeboten in der Rohstoffbörse plasticker lassen sich monatliche Preisnotierungen für die Sekundärkunststoffe errechnen. Dieser Preisspiegel zeigt Notierungen, die allerdings unter dem Vorbehalt der Ermittlung aus den eingestellten Angeboten stehen. Darüber hinaus unterscheidet plas-ticker nicht zwischen den Qualitäten klar, bunt oder farbsortiert. Dadurch ergibt sich aus den plasti-cker-Angaben unter Umständen ein anderes Marktgeschehen als beim EUWID-Preisspiegel.
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