bvse-Marktbericht Kunststoffe - Dezember 2003

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


Die Preise für Primärstandardkunststoffe sind im November gefallen. Die Nachfrage nach Standardkunststoffen ist der Saison entsprechend ruhig. Im November zeigt sich der Markt ruhig und ausgeglichen. Lediglich bei PS übersteigt das Angebot die Nachfrage. Preiserhöhung bei PVC-Rohrqualität um 10 €/t gegenüber dem Vormonat. Die Lager der Verarbeiter befinden sich auf eher niedrigem Niveau, da nur die dringend benötigte Ware gekauft wird. Gemittelt über zehn ausgesuchte Standardkunststoffe wurden die Preise um durchschnittlich 28,50 €/t gegenüber dem Vormonat vermindert. So kosten je Tonne: LDPE-Folien 760-780 €, LLDPE-Folien 670-730 €, HDPE-Spritzguß 700-730 €, HDPE-Blasware 700-760 €, PS-glasklar 810-830 €, PS-schlagfest 850-880 €, PP-Homopolymer 740-780 €, PP-Copolymer 790-830 €, PVC-Rohrqualität 660-700 €, PVC-Folien/Kabel 690 bis 720 €.

Die Preise für Altkunststoffe sind neben ihrer Abhängigkeit von den oben genannten Neukunststoffpreisen mittelbar abhängig vom Erdölpreis. Der Preis für Öl der Nordseesorte Brent liegt weiterhin über der angestrebten oberen Preisgrenze von 28 US$ je Barrel (159 L). Am 11.12.03 mussten 29,50 US$ je Barrel bezahlt werden.

Im November 03 ergibt sich bei den Marktpreisen für die Standard-Altkunststoffe ein uneinheitliches Bild. Von den Preisveränderungen unberührt sind PE-Produktionsabfälle sowie PVC und PS. Im November war die Exportnachfrage nach Kunststoffen und hier besonders nach PE und PET weiterhin hoch. Die Markteinschätzung für die weitere Entwicklung der Preise für Standardaltkunststoffe ist uneinheitlich. Anstatt zu günstigeren Konditionen im Dezember zu verkaufen, hoffen Entsorger auf eine höhere Nachfrage im neuen Jahr. Im November wurden im Export und im Inland weiterhin relativ hohe Preise für die Kunststoffabfälle gezahlt, wodurch die Verwertungs- und Recyclingbetriebe unter den relativ hohen Annahmepreisen leiden, da sie diese Preise nicht an die nächsten Verarbeitungsstufen also an die Zwischen- oder Endprodukte weiterreichen können. Die kommenden Feiertage werden als marktberuhigend eingeschätzt.

Keine Preisveränderungen sind für die PE-Produktionsabfällen zu notieren. Größere Veränderungen sind im PE-post-user-Bereich festzustellen: LDPE-Schrumpfhauben bunt (E49) 110-180 €/t, LDPE-Stretchfolie (E70) 100-210 €/t, Folie transparent natur < 70 m 145-230 €/t, LDPE-Agrarfolie schwarz oder weiß > 70 m (B41) -20-0 €/t, Mischfolie (A49) 20-100 €/t, HDPE-Kastenware farbsortiert 300-400 €/t und HDPE-Kastenware bunt 250-330 €/t. Bessere Folien und auch Mischfoliensortiment haben im Preis angezogen. Gerade bei PE-Folien werden von den Verarbeitern deutliche Qualitätsverschlechterungen und hier vor allem Verschmutzungen reklamiert, wodurch sich die Preisspannen deutlich ausweiten.

Bei den PE/PP-Kunststoffmischungen aus Produktionsabfällen werden für PE/PP-Windelfolie weiß (V01) 150-230 €/t und für PE/PP-Windelfolie bunt (V02) 120-190 €/t notiert.

Im Oktober sind drei Preiserhöhungen für PP-Produktionsabfälle zu verzeichnen. Folien bunt (K59) notieren mit 80-110 €/t, Homopolymer bunt mit 230-300 €/t und Copolymer bunt mit 230-300 €/t. Spritzgussware schwarz wird im Nov. 03 mit 230-300 €/t gehandelt, während der Vorjahrespreis 150-250 €/t betrug.

Nach Elf Monaten an PET-Erfahrung nach Einführung des Pflichtpfandes muss festgestellt werden, dass die europäischen und deutschen PET-Märkte noch immer nicht zu einem stabilen Zustand bezüglich Nachfrage, Mengen und Preise gefunden haben. Die unübersichtliche Lage zu Jahresbeginn, die neben dem massiven PET-Export nach Fernost auch auf Grund von Sondereinflüssen, wie z.B. Konjunktureinbrüchen, SARS, Auslistungen, Materialsubstitutionen, entstanden ist, ließ zunächst keinen eindeutigen Trend erkennen. In der Nachsicht ist aber festzustellen, dass in 2003 der PET-Export nach Fernost hauptverantwortlich für die beobachtbaren massiven Marktumbrüche war.

Der Export nach Fernost ist weiterhin deutlich höher als das Angebot. Seitens europäischer Verwerter wird der Export von Pflichtpfandmengen nach China immer heftiger kritisiert. Es wird gefordert, dass die chinesischen Anlagen den deutschen Standards weitgehend ebenbürtig sein müssen. Die teilweise vorgezeigten oder ausgehändigten Zertifikate lassen Zweifel an ihrem Wert aufkommen. In Folge hiervon ergeben sich Zweifel ob in solchen Anlagen die rechtlichen Anforderungen für den Mengenstrom- und Verwertungsnachweis eingehalten werden. Der weitere Export von PET-Flaschen nach China wird zum Teil als wackelig eingeschätzt, da die Einfuhr nach Nordchina nur noch eingeschränkt möglich sei, während für die Einfuhr nach Südchina keine zusätzlichen Einschränkungen bestünden. Ein möglicher Rückgang der hohen Exportmengen wird von den deutschen und europäischen PET-Verwertern entsprechend positiv eingeschätzt, da sich auf diese Weise die Inlandsmärkte stabilisieren.

Für PET werden folgende Preise notiert: Mehrweg natur 200-260 €/t, Mehrweg hellblau 50-150 €/t, Einweg natur 135-220 €/t und Einweg bunt 40-120 €/t. Damit erfolgte eine massive Preiserhöhung bei Einweg natur, das im Vormonat mit 135-185 €/t gehandelt wurde. Bei Einweg bunt werden auch 30-120 €/t gemeldet. Eine deutliche Ausweitung der Preisspanne ist für Mehrweg hellblau zu melden, das im Oktober mit 80-100 €/t gehandelt wurde. Allgemein wird der PET-Markt als weiterhin sehr unruhig eingeschätzt, was sich nicht zu letzt in den breiten Preisspannen manifestiert. Durch das stetige Erhöhen der Abfüllmenge von Bier in PET braun zeigt sich eine Verknappung von reiner Naturware. Die Preise für PET-Polymerpreise für Flaschenneuware notieren im November für Westeuropa bei 1000-1150 €/t und in Fernost bei 800-900 €/t. Im September wurden Preiserhöhungen von 100-150 €/t angekündigt. Dow Europe erhöht zum 01.12.03 seine Neuwarenpreise für Lighter PET um 60 €/t. Die Preiserhöhung kann nach Angaben von Dow Europe durchgesetzt werden auf Grund unbefriedigender Margen vor dem Hintergrund einer guten Nachfrage und einer schwachen Angebotssituation.

Die angegebenen Altkunststoffpreise sind Preise für Ballenware (B) und Mahlgut (M) ab Station. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zw. Sortierern bzw. Händlern einerseits und Weiterverarbeitern andererseits genannt wurden. Die Preise beziehen sich auf Mengen größer 20 Tonnen.

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