Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
1. Der Markt für Primärkunststoffe
Steigende Exporte, mehr Jobs, höhere Investitionen: in der deutschen Wirtschaft wächst die Zuversicht, s. die Nachrichten des Bayerischen Rundfunks vom 21. Oktober 2013, 13.00 Uhr. Die Wirtschaftprognosen für Deutschland sind für das Jahr 2014 durchwegs positiv. Dennoch scheint sich der Aufschwung immer wieder zu verzögern. Entscheidende Marktim-pulse für die Wirtschaft in Deutschland und Europa fehlen immer noch.
Für die Kunststoffindustrie setzte die K 2013 in Düsseldorf einen positiven Trend, s. die Abschlusspressemeldung zur K 2013: Die hohen Erwartungen an die K 2013 wurden übertroffen. Die Aussteller erwarten ein starkes Nachmessegeschäft. Eine seit Monaten anziehende Branchenkonjunktur und die Gewissheit der Firmen, wegweisende Produktinnovationen für alle Bereiche der Wertschöpfungskette vorstellen zu können, hatten berechtigte Hoffnung auf einen guten Messeverlauf und ein reges Nachmessegeschäft geweckt. Einmütig berichteten die Aussteller von einer Vielzahl konkreter Projektanfragen, intensiven Verhandlungen mit Fachbesuchern aus aller Welt und einer bemerkenswerten Anzahl von Geschäftsabschlüssen.
Standardkunststoffe: Die Preiserhöhungen von Standardkunststoffen, die EUWID im September ausgewiesen hat können sich im Oktober nicht halten. Während von August auf September die Preise für Standardkunststoffe um 60 €/t hochgesetzt wurden, geben diese im Oktober um 56 €/t wiederum nach. Die Hoffnung der Verarbeiter auf fallende Kunststoffpreise hat sich somit erfüllt. Bei Polystyrol war die Preiserhöhung im September mit 90 €/t überdurchschnittlich hoch und damit ist die Preiskorrektur im Oktober mit 80 €/t ebenso entsprechend deutlich. Der Oktober zeigt eine sehr verhaltene Nachfrage nach Standardkunststoffen. Die Verarbeiter kaufen im Oktober und November nur zögerlich ein. Das Angebot an Kunststoffen in den Märkten ist gut. Die Notierungen von Rohöl geben nach und ebenso die Vorproduktpreise. Dies alles könnte im November zu einem nochmaligen Preis-rutsch bei den Standardkunststoffen führen. Die Kunststoffhersteller wollen die Produktion im November und Dezember verknappen.
Tabelle 1: EUWID-Notierungen von Standardkunststoffen der letzten vier Monate; Preise in €/t.
Technische Kunststoffe: Die Märkte für Technische Kunststoffe erweisen sich in den zweimonatigen Notierungen von EUWID für 2013 weiterhin als stabil. Zwar gibt die Durchschnittnotierung um 27 €/t nach; dies liegt aber innerhalb der Schwankungsbreite. Auch bei den Technischen Kunststoffen steht ein gutes Angebot einer stabilen bis leicht zögerlichen Nachfrage gegenüber.
Tabelle 2: EUWID-Notierungen der Technischen Kunststoffe der letzten vier Monate; Preise in €/t.
2. Der Markt für Sekundärkunststoffe
Nach wie vor sind die Sekundärkunststoffmärkte relativ statisch. Ballenware verbilligt sich, während die Recyclatpreise relativ stabil bleiben. Inzwischen befindet sich in Deutschland reichlich Ballenware auf dem Markt, die wegen der anhaltenden Green Fence Action der Volksrepublik China nicht mehr exportiert werden kann. Allerdings wird ein Großteil dieser Ware eingelagert mit der Hoffnung, dass Green Fence bald endet. Diese Exportware entspricht meistens nicht den Qualitätsanforderungen der Kunststoffverarbeiter in Europa.
Und damit sind wir bei dem eigentlichen Thema: Die Green Fence Action endet zwar zum 30. November 2013 - aber Vorsicht - das wird vorerst nicht bedeuten, dass ab sofort die zurückgestellten Abfallmaterialien ohne weitere Kontrollen in die VR China importiert werden können. Die Importbedingungen werden sich ändern, mehr Material kann in die VR China geliefert werden - allerdings gilt dies zunächst sicherlich nicht für diejenigen Kunststoffabfälle, die mit einem großen Anteil an Reststoffen versetzt sind. Bei den Importen in die VR China wird auch weiterhin darauf geachtet, dass der Reststoffanteil gering ist. Die gesetzlichen Feiertage des Chinesischen Neujahrsfests sind 31.01. bis 02.02.2014. Ab Mitte Januar ist wegen des Chinesischen Neujahrsfests mit einer geringen Importnachfrage nach China zu rechnen.
Die Zeitschrift EUWID weist bei den Standardkunststoffen für Oktober 2013 zahlreiche aber geringe Preisnachlässe im Vergleich zum Vormonat aus. Die Preisnachlässe bei EUWID liegen zwischen 3 €/t und 25 €/t. Eine Vielzahl von Notierungen bleibt allerdings unverändert. Die Internetplattform plasticker zeigt allerdings Preiserhöhungen um durchschnittlich 17 €/t an. Insgesamt befindet sich mehr Abfallmaterial in den Märkten und dies beeinflusst die EUWID-Preisnotierungen nach unten, während der Recyclatanteil bei plasticker die Preise etwas nach oben zieht. Letztendlich sind die Änderungen bei beiden Preiserhebungen gering.
2.1 Preisspiegel EUWID
Die Preiserhöhungen aus dem letzten Monat werden zurückgenommen. Die Standardkunststoffe notieren im EUWID-Preisspiegel Altkunststoffe bei den meisten Qualitäten um nur 3 €/t bis 10 €/t geringer.
Bei PE-Produktionsabfälle betragen die durchschnittlichen Preisnachlässe 7 €/t. Nur LDPE-Folie natur notiert im oberen Preisbereich um 30 €/t höher. So notieren z.B. die folgenden Qualitäten verändert: HDPE bunt 470-640 €/t, LDPE-Folie natur (K49) 220-320 €/t und LDPE-Folie natur (K40) 460-590 €/t. Bei PE post user sind nur zwei Preisveränderungen zu melden, nämlich: Folie transparent natur < 70 m 400-440 €/t, die durchschnittlich um 8 €/t niedriger notiert, und Gewerbemischfolie (80/20) 240-270 €/t, die durchschnittlich um 5 €/t niedriger notiert.
PP-Produktionsabfälle: Die durchschnittlichen Preisnachlässe betragen 6 €/t; so notieren beispielsweise folgende Qualitäten niedriger: Homopolymer natur 630-790 €/t und Copolymer natur 630-790 €/t. PP-Folie gibt mit 25 €/t im Preis deutlicher nach als die anderen Qualitäten bei PE und PP.
PS-Produktionsabfälle: Die Preisanhebungen bei PS werden nicht zurückgesetzt. PS notiert zum Vormonat unverändert. PS-Verarbeitungsware und PS- Recyclate bleiben gesuchte Ware.
PVC: Auch bei PVC sind nur geringe Preisabschläge zu melden. Bei den PVC-Produktionsabfällen beträgt der durchschnittliche Preisnachlass 3 €/t. Die neuen Preisen sind z.B.: Weich transparent 410-480 €/t und Weich bunt 320-440 €/t. Die Preiserhöhungen aus dem Vormonat bei den Qualitäten Hart und Rohrqualität bleiben unverändert bestehen. Bei der PVC-Fensterware notiert die Fensterqualität weiß um 10 €/t im oberen Preisbereich niedriger, also zu 630-730 €/t.
Der PET-Markt: Der PET-Markt zeichnet sich insgesamt durch eine Überversorgung auf allen Stufen aus. Ballenware ist noch reichlich im Angebot, obwohl der Getränkebedarf im Herbst und Winter saisonbedingt geringer ist. Die Recycler haben noch ausreichend Recyclate im Angebot und auch die PET-Neuwarepreise notieren im Oktober um 30 €/t niedriger. Der PET-Markt ist schwierig. PET-Recycler sprechen von einer längeren Winterpause. Der Unterschied zu den Vorjahresnotierungen ist auffällig, so haben innerhalb eines Jahres die Notierungen für PET klar inzwischen um 90 €/t und diejenigen für PET bunt um 95 €/t abgenommen. Im Oktober notieren gemäß EUWID PET klar um 30 €/t und PET bunt um 40 €/t niedriger als im Vormonat. Die neuen Notierungen lauten also: PET klar 260-300 €/t und PET bunt 80-120 €/t.
2.2 Preisspiegel plasticker
Die Internetplattform plasticker bildet tagesaktuelle Notierungen ab. Im vorliegenden Marktbericht sind die monatlichen Preisabschlüsse angegeben. Lediglich im jeweiligen Berichtsmonat, hier für November 2013, werden die bis dahin aufgelaufenen vorläufigen Notierungen angegeben - diese sind ein Zwischenstand, die erst im Folgemonat endgültig werden.
Standardkunststoffe
Im Oktober notieren die Standardkunststoffe wiederum uneinheitlich. Die Oktober-Notierungen sind im Vergleich zum September um durchschnittlich 17 €/t höher; dabei reichen die Preiserhöhungen von 10 €/t bis 150 €/t und die Preisnachlässe von 20 €/t bis 60 €/t. Insgesamt behaupten sich die Kunststoffpreise. Der Oktober zeigt eine deutliche Preisdifferenzierung bei den verschiedenen Kunststoffarten. Die Nachfrage hat sich im Okto-ber gegenüber den Vormonaten geringfügig verbessert; dies ist aber noch keine Trendwende.
Seit August 2013 ist bei PS-Granulat ein erstaunlicher Achterbahn-Kurs festzustellen. Seit dem Tiefstand aus Juli 2013 mit 840 €/t erzielt HDPE-Granulat Höchstpreise mit 1060 €/t. LDPE-Ballenware erzielt im Oktober 2013 280 €/t gegenüber der Notierung von 160€/t im Oktober 2012. Im Gesamttrend über die letzten 12 Monate gibt PET bei Ballenware bunt und Mahlgut bunt im Preis kontinuierlich nach. Laut plasticker verändert sich im Oktober die Preisnotierung um mehr als ±40 €/t im Vergleich zum Vormonat zum Beispiel bei: LDPE-Granulat -60 €/t, PS-Granulat +150 €/t und w_PVC-Mahlgut +60 €/t.
Eine erste Vorschau in die November-Notierungen, die allerdings erst im Dezember ab-schließend gemeldet werden, gibt den voraussichtlichen Durchschnittspreis zu 638 €/t an. Damit weist die Internetplattform plasticker am 13.11.2013 eine Preisstabilisierung bei den Standardkunststoffen aus. Der November weist bisher eine eher verhaltene Nachfrage aus.
Tabelle 3: Notierungen für Standardkunststoffe in plasticker; Angaben in €/t
*: Zu geringe Angebotszahl, um eine statistische Signifikanz zu erreichen; 1: entspricht der Qualität Produktionsabfall, bunt; 2: entspricht K49; 3: entspricht K59; 4: entspricht Standard bunt; 5: entspricht der Qualität Regranulat schwarz; 6: Vorschau, die sich durch weitere Angebote verändern kann.
Technische Kunststoffe
Im Oktober notieren die Technischen Kunststoffe insgesamt zwar etwas höher, sind dabei aber sehr ausdifferenziert nach der Kunststoffart. Die Oktoberpreise liegen um durchschnittlich 44 €/t über denen aus September; dabei reichen die Preiserhöhungen von 30 €/t bis 240 €/t und die Preisnachlässe von 20 €/t bis 90 €/t. Laut plasticker verändern sich im Oktober die folgenden Preisnotierungen um mehr als ±70 €/t , z.B. bei: ABS-Granulat +240 €/t, PA 6.6-Granulat +160 €/t und POM-Granulat -90 €/t. Im Oktober hat sich die Nachfrage nach Technischen Kunststoffen verbessert. Das Preistief aus den Sommermonaten ist überwunden. Die Granulate zeigen deutlichere Preiserhöhungen als die Mahlgüter. Bei POM allerdings verfällt der Granulatpreis seit Juni 2013, der mit 1560 €/t notiert, kontinuierlich, der im November 2013 nur noch 1360 €/t beträgt. Seit dem Septembertief mit 1220 €/t legt ABS-Granulat kontinuierlich im November 2013 zu und zwar auf 1530 €/t.
Eine erste Vorschau in die November-Notierungen, die abschließend allerdings erst Anfang Dezember gemeldet werden können, gibt den voraussichtlichen Durchschnittspreis zu 1407 €/t an. Damit behaupten sich die Kunststoffpreise. Der November zeigt bislang eine zufrieden stellende Nachfrage nach Technischen Kunststoffen.
Tabelle 4: Notierungen für Technische Kunststoffe in plasticker; Angaben in €/t
5: entspricht der Qualität Regranulat schwarz; 6: Vorschau, die sich durch weitere Angebote verändern kann.
Alle Preisangaben ohne Gewähr. Alle EUWID-Preise ab Station. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Aus den stündlich aktualisierten Monatspreisübersichten - erstellt aus den Angeboten in der Rohstoffbörse plasticker lassen sich monatliche Preisnotierungen für die Sekundärkunststoffe errechnen. Dieser Preisspiegel zeigt Notierungen, die allerdings unter dem Vorbehalt der Ermittlung aus den eingestellten Angeboten stehen. Darüber hinaus unterscheidet plasticker nicht zwischen den Qualitäten klar, bunt oder farbsortiert. Dadurch ergibt sich aus den plasticker-Angaben unter Umständen ein anderes Marktgeschehen als beim EUWID-Preisspiegel. Bei plas-ticker werden bei den Qualitäten Mahlgut und Granulat sowohl Neuware wie auch Sekundärware angeboten.
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