Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
Eine bvse-Mitgliederumfrage, die auf der bvse-Bilanzpresekonferenz am 13. Januar 2003 in Bonn veröffentlicht wurde, ergab folgende Tendenzen für Altkunststoffe. Während in 2001 die Erfassungsmenge von Altkunststoffen 2,5 Prozent betrug, mußte in 2002 ein Rückgang der Altkunststoffmengen um 0,7 Prozent hingenommen werden. Die Situation hat sich in 2002 für die Entsorger durch einen durchschnittlichen Preisrückgang von 1,3 Prozent weiter verschärft. In 2003 wird mit nochmals fallenden Preisen um 1,4 Prozentpunkte bei den Sekundärkunststoffen gerechnet. Besonders spannend gestaltet sich in 2003 die Einführung des Pflichtpfandes für den Marktbereich Sekundärkunststoffe. Bei Lebensmittelverpackungen werden zunehmend Materialsubstitutionen durch Kunststoffverpackungen und Verbundsysteme registriert. Für 2003 wird daher mit einer leichten Zunahme der Altkunststoffmenge um 0,8 Prozent gerechnet. Bei den Getränkeverpackungen profitiert bei den Kunststoffen vor allem PET, das im Recycling von Altkunststoffen eine Vorreiterrolle übernommen hat.
Bei Primärkunststoffen wird der Preisverfall im Dezember gestoppt. Nur die Preise für PVC geben noch nach. Bei LDPE-Folien werden anziehende Preise notiert. Die Preise für LLDPE, HDPE, PS und PP notieren wie im November. Die Produzenten von Primärstandardkunststoffen haben für Januar 2003 weiterhin Preiseerhöhungen angekündigt. Im Dezember wurden Standardkunststoffe verstärkt geordert, da im Januar mit Preisanhebungen gerechnet wird.
Die Preise für Altkunststoffe sind, neben ihrer Abhängigkeit von den Preisen von Neukunststoffen, indirekt abhängig vom Erdölpreis. Noch im Dezember sind die Erdölpreise kräftig angestiegen. In der 3 KW wird ein Barrel (159 Liter) Öl der Nordseesorte Brent zu 31,15 US$ gehandelt. Die Opec-Länder haben die Erdölfördermengen ausgeweitet. Die Opec versucht durch Variation der Fördermengen ihren Korbpreis für sieben Rohölsorten in den Bereichen von 22 bis 28 US$ pro Barrel zu halten. Der Opec-Korbpreis betrug 29,72 US$ in der KW 3.
Der EUWID-Preisspiegel für Altkunststoffe zeigt im Dezember im wesentlichen unveränderte Preise. Dezember und Januar sind auf Grund der Feiertage eher ruhige Monate. Die Preise haben sich auf niedrigem Niveau stabilisiert. Man hofft für Januar, daß die Altkunststoffpreise im Schlepptau der Neukunststoffpreise steigen. Weiterhin wird hoher Preisdruck gemeldet, dem aber Sortierbetriebe und Händler nur bedingt nachgeben. Verstärkt werden Firmenaufgaben auch im Altkunststoffbereich registriert. Es wird gemeldet, daß Ware zu teils sehr günstigen Konditionen abgegeben wird, um die Liquidität zu erhalten. Mit weiteren Marktbereinigungen unter den Recyclern wird gerechnet; hier besonders mit Firmenaufgaben von kleinen und mittelständischen Recyclern. Im Fernostgeschäft herrscht wegen der chinesischen Feiertage ab Ende Dezember bis zum 10. Februar weitgehende Ruhe.
Der PE-Markt war im Dezember überwiegend ruhig. Preisabschläge werden bei PE für Folien aus Produktionsabfällen verzeichnet; LDPE-Folie bunt wird zu 150-320 Euro je Tonne und LDPE-Folie natur wird zu 230-320 Euro je Tonne gehandelt. Im PE post user Bereich wird Mischfolie (A49) leicht geringer zum Vormonat mit 0-50 Euro notiert, während bei PE-Folie transparent natur (< 70 µm) etwas höher mit 120-170 Euro notiert. Es wird gemeldet, daß Schrumpfhauben natur guter Qualität unter Preisdruck stehen, da holländische Abnehmer deutlich geingere Preise zahlen.
Die interessantesten Markt- und Mengenveränderungen werden weiterhin bei PET erwartetet. Mit Einführung des Pflichtpfandes sollten die PET-Mengen weiter ansteigen. Zunehmend werden Getränkedosen durch PET-Flaschen ersetzt. Dies gilt auch für Bier! Bisher werden allerdings keine größeren Mengenveränderungen verzeichnet. Schwierig ist der Absatz von Flakes. Aus Fernost kommt für Flakes allerdings noch weiter Nachfrage, wenn auch zu relativ geringen Preisen. Gleichzeitig ist genügend PET-Flaschenware auf dem Markt, weshalb sich die Verwerter ihr Material aussuchen können. Der Absatz an schlechten Flaschenqualitäten ist äußerst gering. Die Preise für gute Mehrwegflaschenware sind weiterhin hoch, während mindere Qualitäten nicht mehr verkauft werden können. Bunte Einwegware, die mit -50 bis 20 Euro pro Tonne notiert ist, bedarf überwiegend der Zuzahlung. Die Preisspanne bei PET-Mehrwegflaschen hellblau hat sich auf 5-110 Euro pro Tonne weiter vergrößert.
Durchgängig unveränderte Preise werden für PP-Sekundärware notiert. Die Lagerbestände der PP-Erzeuger von Neuware sind geleert, weshalb auch bei PP-Sekundärkunststoffen längerfristig mit stabilen bzw. höheren Preisen ab Frühjahr gerechnet wird. Ebenfalls unverändert sind die Preise bei PS-Sekundärware.
Weiterhin unveränderte Preise werden für die PVC-Sekundärware notiert. Bei PVC-Fenstermahlgut wird über eine weiterhin sehr gute Nachfrage, die in Teilen nicht zu erfüllen ist, berichtet. Besonders hohe Nachfrage bei zunächst gleichbleibenden Preisen besteht im Dezember und Januar für weiße Typware. Auf Grund der schlechten Konjunkturlage im Baubereich und in der Möbelindustrie fehlen teilweise die hochwertigen Produktionsabfälle für die Verarbeitung.
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