bvse-Marktbericht Kunststoffe - Dezember 2004

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


Markt für Primärkunststoffe

Im November stiegen die Preise für Standardneukunststoffe um durchschnittlich 15 €/t. Im November verlangsamte sich allerdings der Preisanstieg gegenüber dem Vormonat deutlich. Die Preise sind mit Ausnahme von PS für alle Standardkunststoffe gestiegen. Die verfügbaren Mengen an LDPE, LLDPE und HDPE sind im Vergleich zum Vormonat noch knapper geworden. Anlagenausfälle bei der LDPE- und HDPE-Produktion führten zu einer deutlichen Angebotsverknappung. Die PE-Mengen werden bereits kontingentiert. Die relative hohe Nachfrage nach PE wird dadurch begründet, dass weitere Preiserhöhungen erwartet werden. Die Preise, für zehn ausgesuchte Standardkunststoffe, sind je Tonne: LDPE-Folien 1140-1170 €, LLDPE-Folien 1110-1130 €, HDPE-Spritzguß 1050-1100 €, HDPE-Blasware 1040-1100 €, PS-glasklar 1340-1420 €, PS-schlagfest 1390-1470 €, PP-Homopolymer 1010-1070 €, PP-Copolymer 1060-1120 €, PVC-Rohrqualität 890-950 €, PVC-Folien/Kabel 930-970 €. Besonders erwähnenswert ist die leichte Preiskorrektur bei PS. Die GKV kündigt weitere Preiserhöhungen bei den Neukunststoffen an. Auch die Preise für glasfaserverstärkte Kunststoffe steigen auf breiter Front. Die AVK-TV teilt mit, dass SMC/BMC-Hersteller ihre Preise um 15 % bis 20 % erhöhen. Die europäischen Marktpreise für PET-Verpackungen werden im Dezember mit 1280-1340 €/t angegeben. Die Novembernotierungen lauten 1230-1300 €/t. Damit wurde der bisherige Preisanstieg abgefedert. Die PET-Marktlage ist gekennzeichnet von gestiegenen Rohstoffkosten, einem knappen Angebot und normalen Lagerbeständen mit geringen Reserven.


Markt für Sekundärkunststoffe

Der Markt für Standardaltkunststoffe zeichnet sich im November durch Preisstabilität aus. Marktkenner sprechen von der seit Monaten erwarteten Trendwende, andere wenigstens von einem Preisstopp. Einzelne Preisrücknahmen werden bei geringeren Altkunststoffqualitäten deutlich. Im Preisspiegel selbst werden die Veränderungen allerdings nur bei PE offensichtlich. Die Preiserhöhungen des Primärmarktes spiegeln sich bislang nicht im Markt für Sekundärkunststoffe wider. Im Fernostexport ergibt die teils rückläufige Nachfrage nach bestimmten Sekundärqualitäten entsprechend niedrigere Preise, die sich schließlich auch im europäischen Binnenmarkt durchsetzen werden. Die schwindende Exportnachfrage aus China wird u.a. mit hohen Euro-Importpreisen, rückläufiger von Kunststoffverarbeitung, konkurrierenden Textilmaterialien sowie dem bevorstehenden Neujahrsfest begründet. Ein etwas anderes Bild ergibt sich bei den Regranulaten. Die Produktionsabfälle sind weiterhin rar und Regranulierer suchen Input. Die Preise für Regranulate notieren im Dezember gegenüber Oktober uneinheitlich. Deutliche Preiserhöhungen werden für ausgesuchte PE- und PA- Qualitäten notiert, während PS und PC bei geringeren Qualitäten niedriger notieren.

Die Preise für PE-Folienabfälle zeigen sich vor allem im post user Bereich uneinheitlich. Bei PE werden vereinzelt Preisrücknahmen um 20-50 €/t registriert und zwar vor allem für niedrigere Qualitäten. Bei den PE-Produktionsabfällen ist folgende Preiskorrektur zu melden: LDPE-Folien natur (K40) 290-450 €/t. Bei Folien aus dem post-user-Bereich sind folgende Preisveränderungen festzustellen: LLDPE-Stretchfolie (E70) 180-360 €/t und PE-Gewerbemischfolie (80/20) 180-260 €/t. Die Preise der Mahlgüter sind unverändert. Die Nachfrage ist hier gut und nach wie vor bei HDPE nicht zu befriedigen. Auch LDPE-Folienmahlgut ist stark nachgefragt. Regranulate lassen sich gut absetzen. Erste Preissenkungen wurden bei Folienabfällen festgestellt. Auf nachlassende Preise in China für PE-Regranulat wird verwiesen. Diesen Ausführungen stehen aber die Angebotsverknappungen der Primärware entgegen, die zumindest eine Preisstabilität bei PE-Qualitäten erwarten lässt.

Im Preisspiegel ergeben sich keine Preisveränderungen bei PP-Produktionsabfällen. Das knappe Angebot an guter PP-Sekundärware bleibt unverändert. Auch bei den PS-Produktionsabfällen ergeben sich keine Veränderungen in der Notierung. Die Preise für PS werden langfristig als fallend eingestuft. PS-Regranulate erzielen bei hoher Nachfrage jedoch 650-750 €/t. PS-Mahlgüter werden ähnlich hoch bewertet wie die Regranulate. Stabile Notierungen sind ebenso bei den PVC-Produktionsabfällen zu melden. Das Angebot für PVC hat sich bei weiterhin guter Nachfrage stabilisiert. Stabile Preise werden auch im Dezember erwartet. Für Teilmengen an PVC-Fensterware werden auch deutlich günstigere Angebote registriert.

Deutliche Marktveränderungen stehen PET an, die sich aber noch nicht im Preisspiegel zeigen. Im November bleiben die Notierungen für PET-Flaschen unverändert, so notieren: Mehrweg natur mit 220-300 €/t, Mehrweg hellblau mit 180-250 €/t, Einweg natur mit 200-270 €/t und Einweg bunt mit 135-200 €/t. Bei PET ist die Exportnachfrage weiterhin hoch, so dass im Export deutlich höhere Preise erzielt werden als im Binnenmarkt. Für PET-Mehrweg werden 220-300 €/t, mitunter auch 320 €/t ab Station in Europa gezahlt. Die Neugestaltung der Pfandpflicht wird Auswirkungen auf Preise und Mengen im PET-Mehrweg-, PET-Einweg- und PETCycle-System haben. Auf weitere nachlassende Qualitäten bei PET-Einweg wird hingewiesen. Vermischungen von höherwertigen PET-Einwegflaschen mit anderen Materialien und PET-Multilayern gehen weiterhin zu Lasten der Entsorger und Verarbeiter.

Die angegebenen Altkunststoffpreisen sind Preise für Ballenware und Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern einerseits und Weiterverarbeitern andererseits genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe.

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