Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
Markt für Primärkunststoffe
Im Januar behaupteten sich die Preise für Standardneukunststoffe weitgehend, wobei die Preise um durchschnittlich 29 €/t nachgaben. Der Markt ist durch eine abwartende Haltung der Käufer charakterisiert. Die Verarbeiter kaufen nur den dringend nötigen Bedarf und bauen ihre Lager wieder auf. Die Preisentwicklung, für zehn ausgesuchte Standardkunststoffe zeigen sich uneinheitlich, so dass die Tonne LDPE-Folie 1210-1270 €, LLDPE-Folie 1130-1210 €, HDPE-Spritzguß 1080-1130 €, HDPE-Blasware 1080-1120 €, PS-glasklar 1130-1200 €, PS-schlagfest 1180-1250 €, PP-Homopolymer 1070-1120 €, PP-Copolymer 1120-1170 €, PVC-Rohrqualität 830-950 € und PVC-Folien/Kabel 880-970 € kostet. Die PET-Preise gaben im Januar nach. Obwohl der PET-Markt eher von einem knappen Angebot bei gestiegene Rohstoff- und Verarbeitungskosten gekennzeichnet ist, konnten die angekündigten Preiserhöhungen nicht durchgesetzt werden. Dies wird auf den Textilmarkt zurückgeführt, auf dem die Baumwolle mit Polyester konkurriert. Der Preisverfall bei dem Naturstoff Baumwolle hat die Kunststofffaser aus Polyester verbilligt. Die europäischen Marktpreise für PET-Verpackungen werden im Dezember mit 1280-1340 €/t und im Januar 1250-1300 €/t notiert. Die Preisschere zwischen Flaschenware und Folientypen öffnet sich. Die Preise für PET-Flaschen werden als stabil angegeben, während PET-Folien preiswerter sind. Die Januar-Notierungen für europäische Folien- und Flaschenware (A- und C-PET) frei Haus lauten 1170-1250 €/t. Die Nachfrage nach europäischer Ware ist verhalten, aber deutlich besser als im Dezember. Die Firma Equipolymers kündigt zum Februar eine PET-Preiserhöhung um 120 €/t an.
Markt für Sekundärkunststoffe
Der Markt für Standardaltkunststoffe kommt im Januar nur langsam in Schwung. Die Nachfrage steigt verhalten. Der Preisspiegel zeigt daher nur sehr wenige Preisveränderungen. Preiskorrekturen sind nur im PE- und im PET-post user Bereich zu melden. Auch die Fernostnachfrage wird noch immer als gering eingeschätzt. Es wird darauf hingewiesen, dass im Inland hochwertiges HDPE-, PS-, PP- sowie PVC-Mahlgut natur, das aus Produktionsabfällen hergestellt wird, zur Zeit das 0.44-, 0.38-, 0.40- sowie 0.42-fache der entsprechenden Neuware kosten. Das Verhältnis von Ballenware natur (PE, PP, PET) aus dem post-user Bereich zur jeweiligen Neuware beträgt etwa. 0.28 bis 0.34. Die künftige Entwicklung im Export wird als verhalten positiv beurteilt, da China immer noch einen großen Bedarf an Ware habe. Das seit Anfang 2005 geringere Exportvolumen wird vor allem auf die relativ hohen chinesischen Lagerbestände zurückgeführt. Das magische Datum 31.05.05 führt inzwischen zu breiteren Überlegungen, wie die danach anfallenden Kunststoffmengen, bei entsprechenden Qualitäten, vorteilhaft aufbereitet und vermarktet werden können.
PE-Mahlgut für HDPE und LDPE zeigt gute Nachfrage bei stabilen Preisen. Es wird gemeldet, dass auf Grund einer Produktionsumstellung bei einer Brauerei demnächst eine erhöhte Menge von HDPE-Kastenware marktverfügbar sein werde. Die Nachfrage nach PE-Folien erholt sich langsam. Die Preise für Gewerbemischfolie, die seit Dezember 04 deutlich nachgeben, erholen sich. So wird berichtet, dass Mischfolie natur in der Spitze bis zu 310 €/t ab Station erziele; 280 €/t sei jetzt die untere Preisgrenze. Für 80/20-Mischfolie werde bis zu 205 €/t gezahlt. Im Süden werden teils bis zu 70 €/t weniger erzielt. Die europäische Folienbevorratung sei gut. Im Export seien bei PE-Folien Mengenrückgänge um 40-50 % gemeldet worden. Keinerlei Preisveränderungen sind bei den PE-Produktionsabfällen zu melden. Im post-user-Bereich sind die nachfolgenden vier Preisveränderungen zu notieren: Folie transparent natur < 70 μm 280-310 €/t, Gewerbemischfolie (90/10) 170-245 €/t, Gewerbemischfolie (80/20) 135-205 €/t und HDPE-Hohlkörper bunt (C29) 40-100 €/t.
Im Preisspiegel ergeben sich wiederum keine Preisveränderungen bei PP- und PS-Produktionsabfällen. Die seit November 04 fortlaufenden Preiserhöhungen der PP-Primärware schlagen auch diesmal nicht auf die Sekundärware durch. Ebenso zeigen die fortlaufenden Preisrücknahmen der Primärware bei PS bisher noch keinen Effekt bei der Sekundärware. Auch PVC zeigt im Preisspiegel keine Veränderungen. Die Nachfrage nach sauberen PVC-Mahlgütern ist weiterhin deutlich höher als das Angebot. Dennoch werden auch hier die Preise weiterhin als stabil eingeschätzt.
Leichte Bewegung im Januar im PET-post-user Markt! Preiserhöhungen um 30-35 €/t bei Mehrweg natur und Einweg natur. Die Notierungen für PET-Flaschen sind jetzt: Mehrweg natur 270-370 €/t, Mehrweg hellblau mit 200-300 €/t, Einweg natur 200-270 €/t und Einweg bunt mit 135-200 €/t. Inzwischen wird die Bevorratung mit PET im Inland als ausreichend bis gut eingeschätzt. Das Verhältnis von Angebot zu Nachfrage ist sowohl im Inland als auch im Export deutlich ausgeglichener als in den Vormonaten. Es wird berichtet, dass der Handel jetzt nicht mehr jede beliebige PET-Qualität zu entsprechenden Höchstpreisen absetzen kann. Auch bei PET sind im Vergleich von Januar 04 mit Januar 05 die Exportmengen rückläufig. Der Exportmarkt wird jedoch sehr unterschiedlich in Bezug auf bestehende und künftige Mengen und Preise eingeschätzt.
Die angegebenen Altkunststoffpreisen sind Preise für Ballenware und Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern einerseits und Weiterverarbeitern andererseits genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe.
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