Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
Markt für Primärkunststoffe
Weitere Preisrücknahmen bei den Standardkunststoffen im Dezember! Die Standardkunststoffpreise verbilligten sich, gemittelt über die zehn hier angegebenen Kunststoffe, um durchschnittlich 99 €/t! So kosten diese dann im Dezember per Tonne: LDPE-Folie 1050-1110 €, LLDPE-Folie 1020-1080 €, HDPE-Spritzguß 1000-1090 €, HDPE-Blasware 1000-1090 €, PS-glasklar 970-1030 €, PS-schlagfest 1020-1080 €, PP-Homopolymer 1130-1170 €, PP-Copolymer 1180-1220 €, PVC-Rohrqualität 830-870 € und PVC-Folien/Kabel 880-920 €. Der Markt ist gekennzeichnet von deutlichen Preisrücknahmen bei allen Standardkunstoffen. Deutliche Preiskorrekturen um durchschnittlich 163 €/t ergeben sich bei allen PE-Kunststoffen. Die Verarbeiter haben ihre Lagerbestände abgebaut und werden daher erst Anfang 2006 vermehrt ordern.
Primär-PET ist zur Zeit in großen Mengen verfügbar. Im Dezember haben die Preise für europäische Ware stark nachgegeben. Große Angebots- und Lagermengen haben zu den Preisabschlägen geführt. Europäische Folien- und Flaschenware notiert mit 1050-1100 €/t. Die bereits abgeschlossenen Januarpreise für europäische Folien- und Flaschenware (A- und C-PET) liegen bei 1060-1150 €/t. Für Februar sind Preiserhöhungen bei PET um 200 €/t angekündigt.
Der Markt für Technische Neukunststoffe weist im Dezember Preisanpassungen nur bei ABS auf und kann daher als relativ stabil eingeschätzt werden. Im Dezember notierten alle ABS-Kunststoffe mit Abschlägen um 50 €/t. Kunststoffhersteller sind weiterhin bemüht Preiserhöhungen durchzusetzen, dennoch zeigt sich der Markt für Technische Kunststoffe als konservativ. Der harte und andauernde Winter könnte letztendlich Preiserhöhungen bei den Vorprodukten, den Energiekosten und damit bei den Technischen Kunststoffen bewirken.
An der London Metall Exchange Börse (LME) notieren in der KW 1 die Februar- und März-Preise für Käufer von PP bei 1145 US $ bzw. 1155 US $ sowie von LLDPE bei 1245 US $ bzw. 1255 US $. Dow Europe erhöht die Preise für die PE-Typen zum 17. Januar und für die PS-Typen zum 1. Februar. Nach größeren Einbrüchen im Vormonat, erholen sich jetzt die LME-Notierungen wieder. Für Januar werden daher noch stabile Notierungen für die Standardkunststoffe erwartet; für Februar lassen sich Preiserhöhungen prognostizieren.
Markt für Sekundärkunststoffe
Das Jahresende 2005 zeigt Preisrücknahmen bei einzelnen Standardaltkunststoffen. Die Dezember- und Januarmärkte sind durch ein Überangebot an Standardkunststoffen geprägt. Volle Lager bei den inländischen Verarbeitern kennzeichnen den Markt. Verwerter akzeptieren nur noch beste Input-Qualitäten. Üblicherweise ist auch der erste Monat im neuen Jahr eher umsatzschwach. Der Vergleich von Dezember 2004 mit Dezember 2005 zeigt, dass sich die Inputpreise auf hohem Niveau befinden, denn für viele Altkunststoffe sind immer noch Preisunterschiede um etwa 100 €/t festzustellen. Der Fernostexport stagniert bisher auf Grund der Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr, die Anfang Februar beendet sein werden. Die Exportläger seien voll, ohne dass genügend Abfluss an Ware möglich sei, so Experten. Die Exportpreise liegen häufig um 15–30 €/t unter den Inlandspreisen. Für Januar ist daher mit keiner Trendänderung zu rechnen.
PE-Markt: Bei den PE-Produktionsabfällen ist nur eine Preisabänderung zu nennen, nämlich HDPE bunt 380-550 €/t. Weiterhin sind saubere Mahlgüter nachgefragt. Mahlbetriebe hatten einen umsatzstarken Dezember. Der PE-post-user-Bereich ist durch folgende Preiskorrekturen gekennzeichnet: LDPE-Schrumpfhaube natur (E40) 400-480 €/t, LDPE-Schrumpfhaube bunt (E49) 160-300 €/t, LLDPE-Stretchfolie (E70) 250-300 €/t, Folie transparent natur <70 mm 270-320 €/t, Gewerbemischfolie (90/10) 170-210 €/t sowie Gewerbemischfolie (80/20) 130-180 €/t. Nur Schrumpfhauben und bunte Kastenware notieren unverändert. Händler nennen für Januar Einkaufspreise von unter 100 €/t für Gewerbemischfolie 80/20. Die Preise für Folienabfälle verfallen wegen der fehlenden Exportnachfrage. Auch für Januar werden hier weiter nachgebende Preise erwartet.
Im Dezember ist folgende Preisveränderungen bei den PP-Produktionsabfällen zu melden: Folie natur (K50) mit 320-450 €/t. Ähnlich wie bei PE geben auch PP-Folien im Preis nach, während Mahlgüter stabil notieren. Für Januar ist mit keiner Trendänderung zu rechnen.
Der Markt für PS-Produktionsabfälle erweist sich als unverändert stabil. Beste Qualitäten notieren auch oberhalb des Preisspiegels. Wiederholte Preisabschläge des Primärmarktes schlagen noch immer nicht auf die Sekundärqualitäten durch. Somit sind weiterhin unveränderte Notierungen für Polystyrol im Januar zu erwarten.
Der Preisspiegel zeigt nur eine Preisänderung bei den PVC-Produktionsabfällen, nämlich bei Rohrqualität bunt 330-470 €/t. Keinerlei Veränderungen ergeben sich für die PVC-Fensterware. Es ist nicht zu erwarten, dass die geringen Preisabschläge bei der Primärware zu Preisänderungen bei der Sekundärware führen werden. Insgesamt zeigt sich der PVC-Markt weiterhin als sehr stabil.
Bei PET zeigen sich im Vergleich vom Jahr 2005 zu den Jahren 2003 und 2004 erstaunliche Tendenzen. Die Jahre 2003 und 2004 waren rein exportbestimmt, mit der Folge, dass in Europa die Ware knapp war und oft nur noch zu Tagespreisen vergeben wurde. Das Jahr 2005 war hingegen von den EU-Inlandsmärkten bestimmt, die sich von der überhitzten PET-Front erholen konnten. Das Fahrwasser wurde in 2005 ruhiger, langfristigere Verträge konnten geschlossen werden, die Preise blieben relativ stabil, jedoch auf hohem Niveau.
Im Dezember 05 und im Januar 06 zeichnet sich folgende Situation ab: Der PET-Markt im Inland ist von einem reichlichen Angebot bestimmt. Die Bevorratung mit PET ist sehr gut. Die Ansprüche an PET-bunt steigen deutlich. Der Fernostexport stagniert. Inländische PET-Verarbeiter profitieren von dieser Situation und akzeptieren nur noch bessere Qualitäten. Der Druck auf die PET-Inputpreise steigt. Erste Preisnachlässe konnten bei Pfandpflichtware durchgesetzt werden. Dennoch gehen einige Experten von weiterhin hohen PET-Annahmepreisen aus. Zur Zeit versucht der Handel die Preise ab Mai zu fixieren, das Datum an dem das einheitlich Pfandsystem gilt. Es gelten im Dezember folgende Notierungen im PET-Preisspiegel für die PET-Flaschen: Mehrweg natur 310-370 €/t, Mehrweg hellblau mit 250-290 €/t, Einweg natur 280-320 €/t und Einweg bunt mit 100-200 €/t. Die um 20 €/t niedrigere Notierung von PET-bunt ist auf die veränderte Exportsituation zurückzuführen.
Die angegebenen Preise sind aus dem monatlichen EUWID Preisspiegel für Altkunststoffe entnommen. Die Preisangaben beziehen sich auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe.
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