Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
Markt für Primärkunststoffe
Der Markt für Standardkunststoffe erweist sich als relativ stabil. Leichte Preiserhöhungen um durchschnittlich € 10 bei PE und PS. Pro Tonne gelten nun die folgenden EUWID-Preise: LDPE-Folie 1180-1210 €, LLDPE-Folie 1160-1220 €, HDPE-Spritzguss 1180-1220 €, HDPE-Blasware 1160-1220 €, PS-glasklar 1250-1290 €, PS-schlagfest 1310-1350 €, PP-Homopolymer 1170-1210 €, PP-Copolymer 1220-1260 €, PVC-Rohrqualität 870-880 € und PVC-Folien/Kabel 920-930 €. Eine gute Nachfrage bestimmt den Markt der Standardkunststoffe. Die Lagerbestände werden als relativ niedrig eingeschätzt; bei Folienware sind die meisten Typen gut verfügbar, so die Experten.
Im Juli notieren die PET-Polymerpreise um 50 €/t höher: Westeuropa 1250-1350 €/t und Asien 1100-1200 €/t. Die Preise für Flaschenware steigt in Westeuropa von 1250 auf 1350 €/t. Die europaweite Hitzewelle sollte die PET-Preise weiter stabilisieren.
An der London Metal Exchange Börse (LME) notieren in der KW 32 die September-, Oktober- und November-Preise für Käufer von PP bei 1315 US $, 1335 US $ und 1335 US $ sowie von LLDPE bei jeweils 1315 US $. Damit erhöhen sich gegenüber dem Vormonat die September-Notierung von LLDPE sowie von PP um je 65 €/t. Kunststoffhersteller haben wiederum Preisaufschläge angekündigt. Der Kunststoffabsatz boomt europa- und weltweit. In Deutschland herrscht weiter eine gute Konsumnachfrage. Es werden im August und September weiter steigende Preise bei den Standardkunststoffen erwartet.
Markt für Sekundärkunststoffe
Der Markt für Sekundärkunststoffe zeigt sich im Juli als stabil und ausgeglichen. Der Preisspiegel weist nur bei PET Veränderungen auf. Der Sekundärmarkt profitiert von den steigenden Preisen für Energie und Rohstoffe. Letztlich haben sich inzwischen vier Hauptqualitäten etabliert, nämlich die Produktionsabfälle, die post-industrial Materialien, die post-consumer Abfälle sowie diejenigen Kunststoffe, die aus vermischten Gewerbeabfällen bis hin zum Bauschutt aussortiert werden. Die Verarbeiter bestimmen nach ihren jeweiligen Maßgaben die Input-Qualitäten, da immer mehr Angebot auf dem Markt drängt. Gute Qualitäten finden rasch ihren Absatz; schlechte Ware wird zurückgewiesen. Der Fernostexport verläuft wesentlich ruhiger als in den hektischen Vorjahren. Der Fernostexport hat insgesamt ein stabiles und relativ hohes Niveau erreicht.
Bei den PE-Produktionsabfällen bleibt hochwertiges Mahlgut gesucht. Insbesondere ist die Nachfrage nach PE-Mahlgut sehr hoch. Post-industrial Materialien ergänzen den Bereich der Produktionsware. Trotz der guten Nachfrage erweist sich der Markt für PE-Produktionsabfälle als stabil. Dennoch könnten die Preise für Produktionsabfälle demnächst steigen. Auch der PE post user–Bereich zeigt nur geringe Änderungen im Preisspiegel. PE-Gewerbemischfolie wird im oberen Bereich mit 390-430 €/t notiert. Eine geringe Preisanpassung wird bei Gewerbemischfolie (80/20) 150-195 €/t gemeldet. Bei dem guten Angebot im post-user-Bereich werden stabile Preise für August erwartet. Auch das PP-Mahlgut ist weiterhin knapp. PP-Produktionsabfälle notieren unverändert. Auch die PS-Mahlgüter bleiben weiterhin gut nachgefragt. Der Preisspiegel weist eine unveränderte Preisspanne von 400-600 €/t über alle PS-Produktionsabfällen aus. Eine höhere Nachfrage nach PS schlagfest ist festzustellen. Es werden Preissteigerungen für PS-Produktionsabfälle erwartet. Die PVC-Produktionsabfälle weisen im Preisspiegel über alle angebotenen Typen und Qualitäten hinweg eine Spanne zwischen 300-550 €/t auf. Keinerlei Preiserveränderungen bei der PVC-Fensterware. Hohe Nachfrage nach Fenstermahlgut bestimmt den Markt.
Umbrüche im PET-Markt. Der heiße Sommer bewirkte im Juni und Juli einen hohen Verbrauch an Getränken. Die Ausweitung der Pfandrückgabe sowie der erhöhte Getränkekonsum führen zu einem deutlich erhöhten Pfandrücklauf. Durch das gute Angebot an PET-Flaschen notieren nun auch im Preisspiegel die PET-Preise deutlich niedriger: Mehrweg natur 300-350 €/t, Mehrweg hellblau 240-280 €/t, Einweg natur 260-300 €/t und Einweg bunt 60-160 €/t. Selbst die Großanbieter im Lebensmittelbereich müssen sich nun den Marktgegebenheiten anpassen. Gute Qualitäten bei Naturware weisen Abschläge um bis zu 35 €/t auf, während Buntware um bis zu 60€/t niedriger gehandelt wird. Die Nachfrage aus China nach PET-Materialien ist weiterhin verhalten – eine Trendwende zeichnet sich hier nicht ab. Weitere Preisnachlässen für die Augustnotierungen werden prognostiziert.
Den angegebenen Preisen liegen vor allem die monatlichen Veröffentlichungen des EUWID Preisspiegels für Primär- und Altkunststoffe zu Grunde. Die Preisangaben Altkunststoffe beziehen sich hierbei auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe. Dem Marktbericht selbst liegen unterschiedliche Quellen zu Grunde, die entsprechend journalistisch aufbereitet sind. Nicht zuletzt werden eigene Informationen und Recherchen im Marktbericht verwendet.
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