bvse-Marktbericht Kunststoffe - Januar 2007

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


Markt für Primärkunststoffe

Auch im Dezember bestimmen nachgebende Preise den Markt für Standardkunststoffe. So notieren die Preise der Standardkunststoffe, gemittelt über die zehn unten angegebenen Kunststoffe, um durchschnittlich 29 €/t niedriger. Nur PVC zeigt unveränderte Preise. Der Durchschnittspreis über alle zehn Standardkunststoffe beträgt nun 1172,50 €/t. Pro Tonne gelten die folgenden Preise: LDPE-Folie 1150-1200 €, LLDPE-Folie 1130-1180 €, HDPE-Spritzguss 1180-1220 €, HDPE-Blasware 1170-1190 €, PS-glasklar 1280-1310 €, PS-schlagfest 1330-1370 €, PP-Homopolymer 1170-1200 €, PP-Copolymer 1220-1250 €, PVC-Rohrqualität 940-960 € und PVC-Folien/Kabel 990-1010 €. Kunststoffhersteller haben Preiserhöhungen um 50-70 €/t für Anfang Januar angekündigt. Im Dezember notiert PET jetzt fest. Somit gilt: Westeuropa 1200-1250 €/t, USA 1050 €/t-1150 €/t und Asien 900-930 €/t. Der Markt ist immer noch von einem Überangebot an PET gekennzeichnet. Die PET-Vorproduktpreise haben sich inzwischen stabilisiert. Für das erste Quartal werden dennoch relativ stabile PET-Preise erwartet. Die PET-Preise sind den Preisen von HDPE ähnlich. PET wird jetzt auch wieder vermehrt für Verpackungen im Non-Food-Bereich eingesetzt.

Die Nachfrage nach Standardkunststoffen liegt über dem sonstigen Dezemberdurchschnitt. Die Lager seien nur teilweise gefüllt, so Experten, die auch damit die erhöhte Nachfrage erklären. An der London Metal Exchange Börse (LME) notieren in der KW 2 die Februar- März- und April-Preise für Käufer von PP bei jeweils 1100 US $ sowie die von LLDPE ebenfalls bei 1100 US $. Damit erniedrigen sich die Februar -Notierungen von PP um 75 €/t und die von LLDPE um 50 €/t. Auf Grund der höheren Nachfrage sollte auch im Januar noch gut geordert werden. Auch die Vorproduktpreise haben sich stabilisiert. Die Erdölpreise halten ihr Niveau bzw. tendieren nachgebend. Der Preisabschwung bei den Standardkunststoffen sollte sich daher in den umsatzschwächeren ersten Monaten des Jahres verlangsamen.

Leichte Preiskorrekturen im Markt für Technischen Kunststoffe. Im Dezember notieren POM etwas höher und PA 6 etwas niedriger, mit: POM natur 2250-2300 €/t, PA 6 natur 2550-2650 €/t, PA 6 schwarz 2550-2650 €/t und PA 6 GF verstärkt 2800-2900 €/t. Insgesamt steigt die Nachfrage nach Technischen Kunststoffen langsam aber stetig, wodurch auch dieser Markt dynamischer wird.


Markt für Sekundärkunststoffe

Der Markt für Sekundärkunststoffe zeigt sich auch im Dezemberpreisspiegel aus EUWID als ruhig. Der Markt ist dabei weitgehend ausgeglichen bzgl. Angebot und Nachfrage. Die Anforderungen der Kunststoffverarbeiter an den Input sind im Inland wie auch beim Export sehr hoch. Schlechte Ware wird daher meist zurückgewiesen. Die Anforderungen an die Sortierung steigen. Hochwertige Mahlgüter finden wieder besten Absatz. Regranulierer stellen hochwertigste Ware her, die sehr erfolgreich mit der teureren Neuware konkurriert. Der Fernostexport ist stetig und auf relativ gutem Niveau. Der Sekundärmarkt zeigt sich zur Zeit als relativ unbeeinflusst vom Primärmarkt.

Preiserhöhungen sind im PE-Markt im PE post user Bereich festzustellen, mit: HDPE-Hohlkörper bunt (C29) 100-240 €/t, HDPE-Kastenware farbsortiert 540-720 €/t und HDPE-Kastenware bunt 470-570 €/t. HDPE-Mahlgut und HDPE-Flaschen sind besonders gesucht; vereinzelt Preisrücknahmen bei PE-Folie. Gewerbemischfolie (98/2) wird überwiegend mit 350-390 €/t notiert. Der Markt für PP, PS, PVC und PET zeigt sich im Preisspiegel unverändert.

Der Boom bei EPS bzgl. Sammeln und Aufbereiten hält weiter an. Insbesondere aus dem Baubereich kommen unterschiedlichste Qualitäten an EPS bei den Entsorgern an, die sauberes Material aussortieren und vermarkten.

Der PET-Markt wird immer noch durch ein Überangebot an Ware bestimmt. Verarbeiter können ihre Qualitätsansprüche durchsetzen. Der Markt zeigt sich aber wieder stabiler als in den Vormonaten. Der Fernostexport stagniert auf Grund des schlechten Dollar-Wechselkurses sowie des niedrigeren Preises für Primär-PET in Fernost. Insgesamt sei der Absatz von PET nach China im 2. Halbjahr 2006 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum um etwa 25 % zurückgegangen, so der BIR-Kunststoffbericht. Im Dezember-Preisspiegel aus EUWID notieren die PET-Flaschen unverändert, mit: Mehrweg natur 270-330 €/t, Mehrweg hellblau 210-250 €/t, Einweg natur 215-270 €/t und Einweg bunt 40-130 €/t. In Deutschland werden in 2007 die Aufbereitungskapazitäten für PET deutlich erhöht. Die dadurch entstehenden Auswirkungen auf den PET-Inlandsmarkt lassen sich noch nicht abschätzen.


Den angegebenen Preisen liegen vor allem die monatlichen Veröffentlichungen des EUWID Preisspiegels für Primär- und Altkunststoffe zu Grunde. Die Preisangaben Altkunststoffe beziehen sich hierbei auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe. Dem Marktbericht selbst liegen unterschiedliche Quellen zu Grunde, die entsprechend journalistisch aufbereitet sind. Nicht zuletzt werden eigene Informationen und Recherchen im Marktbericht verwendet.

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