bvse-Marktbericht Kunststoffe - August 2007

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


1. Markt für Primärkunststoffe

Der EUWID-Preisspiegel für Juli zeigt bei den Primärkunststoffen wiederum Preiserhöhungen. Zum siebenten Mal in Folge werden die Preise für ausgesuchte Standardkunststoffe erhöht. Gemittelt über die zehn unten angegebenen Kunststoffe haben diese um durchschnittlich 10 €/t zugelegt. Der Durchschnittspreis beträgt jetzt 1247 €/t: LDPE-Folie 1290-1320 €, LLDPE-Folie 1240-1280 €, HDPE-Spritzguss 1300-1290 €, HDPE-Blasware 1270-1290 €, PS-glasklar 1310-1370 €, PS-schlagfest 1360-1430 €, PP-Homopolymer 1250-1320 €, PP-Copolymer 1300-1370 €, PVC-Rohrqualität 960-980 € und PVC-Folien/Kabel 1010-1030 €. Nur die PS-Sorten haben um durchschnittlich 40 €/t nachgegeben. Trotz Sommerpause werden die Standardkunststoffe gut nachgefragt.

Leicht nachgebende PET-Preise in Westeuropa! Die PET-Notierungen lauten im Juli: Westeuropa 1270-1350 €/t, USA 1200 €/t-1300 €/t und Asien 1200-1300 €/t. Gutem Angebot steht mäßige bis normale Nachfrage gegenüber. Üblicherweise ist während der Sommermonate sehr hoch. Die fallenden die Nachfrage nach PET Kosten für das Vorprodukt Paraxylol bedingen die niedrigeren PET-Preise. An der London Metal Exchange Börse (LME) notieren in der KW 35 die September-, Oktober- und November Einkaufspreise von PP bei jeweils 1250 US $ sowie die von LLDPE bei 1240 US $, 1239 US $ und 1225 US $. Damit erniedrigen sich die September-Notierungen von PP um 30 €/t und die von LLDPE um 5 €/t. Der August-Preisspiegel sollte eine Stabilisierung des Markts für Primärkunststoffe zeigen.


2. Markt für Sekundärkunststoffe

Während die EU-Abfallverbringungsverordnung im Juli zu starken Marktirritationen für die Sekundärkunststoffe führte, zeigt sich der August diesbezüglich schon etwas ruhiger und entspannter. Die von vielen Nationalstaaten inzwischen berichtigten Erlässe entschärfen die Exportsituation. Allerdings stockt der Export von Sekundärware nach Italien. Zusätzlich wirkt auf die Preisgestaltung die Urlaubssaison in Deutschland und in seinen Nachbarländern ein, d.h. dass die Nachfrage nach Standardkunststoffen ruhiger verläuft. Nachgebende Kunststoffpreise werden für die typische Fernostware gemeldet. Insgesamt mussten bei der Exportware um durchschnittlich 10-20 €/t nachgebende Preise festgestellt werden. Der Ausweg über Hongkong nach China zu liefern, da der direkte Export nach China von der EU-Kommission falsch interpretiert wurde, war bereits in den Vormonaten verteuert worden. Trotz der mannigfachen Aufklärung, dass weiterhin Kunststoffimporte- und Kunststoffexporte, wenn auch unter veränderten Bedingungen, möglich sind, werden die Irritationen im Exportgeschäft sicherlich noch bis August spürbar sein.

Überraschungen im EUWID-Preisspiegel Juli für Sekundärkunststoffe! Die erwarteten Änderungen in den Kunststoffpreisen zeichnen sich bis auf die Preisnachlässe bei Exportware nicht ab. Ganz im Gegenteil weist der EUWID-Preisspiegel jetzt zahlreiche Preiserhöhungen aus. Produktionsabfälle seien jetzt so knapp, dass Preiserhöhungen in der Spitze um 85 €/t notiert werden, so die Experten.

2.1 Preisspiegel plasticker

Aus den Preisangaben in Plasticker lassen sich Preisangaben für Sekundärkunststoffe hier speziell für Ballenware, Mahlgut und Granulate errechnen. Die jetzt hier veröffentlichten Juli-Angaben differieren teilweise zu den im Vormonat veröffentlichten Angaben, da zur Monatsmitte noch nicht alle Preisgebote vorliegen. Aus diesem Grund wird hier künftig nur noch der Preisspiegel für den jeweils abgeschlossen Monat angegeben. So gelten für Juli folgenden Notierungen: HDPE-Ballenware -- €/t, HDPE-Mahlgut 510 €/t, HDPE-Granulat 1000 €/t, LDPE-Ballenware 280 €/t, LDPE-Mahlgut 520 €/t, LDPE-Granulat 870 €/t, PP-Ballenware 220 €/t, PP-Mahlgut 570 €/t, PP-Granulat 880 €/t, PS-Ballenware -- €/t, PS-Mahlgut 570 €/t, PP-Granulat 850 €/t, w_PVC-Ballenware 280 €/t, w_PVC-Mahlgut 400 €/t, w_PVC-Granulat 840 €/t, h_PVC-Ballenware -- €/t, h_PVC-Mahlgut -- €/t, h_PVC-Granulat 700 €/t, PET-Ballenware 250 €/t, PET-Mahlgut 510 €/t, PET-Granulat 850 €/t.

2.2 Preisspiegel EUWID

Im Juni verändern sich fast alle Notierungen im PE-Markt: Für die PE-Produktionsabfälle gelten nun die folgenden Preise: HDPE bunt 450-630 €/t, HDPE natur 550-700 €/t, LDPE bunt 450-630 €/t, LDPE natur 470-700 €/t, LDPE Folie bunt (K49) 200-360 €/t und LDPE Folie natur (K40) 440-530 €/t. Damit verteuert sich HDPE natur um 85 €/t und verbilligt sich die LDPE-Folie bunt (K 49) um 60 €/t. Die PE post user Preise lauten: LDPE-Schrumpfhaube bunt (E49) 250-350 €/t, LDPE-Stretchfolie (E70) mit 340-380 €/t, PE-Folie transparent natur < 70 μm 370-415 €/t, PE-Folie transparent farbig < 70 μm 70-130 €/t, LDPE-Agrarfolie natur (B40) < 70 μm 20-60 €/t, PE-Gewerbemischfolie (90/10) 200-270, PE-Gewerbemischfolie (80/20) 170-215 €/t, HDPE-Hohlkörper bunt (C29) 140-250 €/t, HDPE-Kastenware farbsortiert 680-950 €/t und HDPE-Kastenware bunt 600-700 €/t. Preisnachlässe um 10 €/t bei Gewerbemischfolie, während alle anderen Sorten höher notieren. Kastenware notiert um 35 €/t höher. PE-Mahlgüter sind kaum verfügbar und werden teils deutlich über den Angaben des Preisspiegels gehandelt.

Auch die PP-Produktionsabfällen notieren höher: Folie bunt (K59) 120-240 €/t, Folie natur (K50) 330-460 €/t, Homopolymer bunt 450-600 €/t Homopolymer natur 550-650 €/t, Copolymer bunt 430-580 €/t, Copolymer natur 550-650 €/t und Spritzguss schwarz 500-650 €/t. Auch hier steht ein knappes Angebot eine hohen Nachfrage gegenüber. Qualitätsmahlgut werde deutlich teuerer, nämlich ab 650 €/t bis über 1000 €/t gehandelt, so die Experten.

Selbst die PS-Produktionsabfälle notieren im Juli nochmals höher, und zwar um 20-30 €/t, obwohl die Primärware im Preis nachgibt: Standard bunt 480-580 €/t, Standard glasklar 500-680 €/t, Standard weiß 500-650 €/t, Schlagfest bunt 500-630 €/t, Schlagfest schwarz 520-650 €/t und Schlagfest weiß 520-750 €/t. Die PS-Sorten insgesamt liegen damit in der Preisspanne von 480-750 €/t.

Die PVC-Produktionsabfälle zeigen wiederum Preiserhöhungen, während die PVC-Fensterware unverändert notiert. Für die PVC-Produktionsabfälle gilt: Weich transparent 380-580 €/t, Hart transparent 390-550 €/t, Hart transparent 390-550 €/t und Hart bunt 355-500 €/t. Die Preiserhöhungen, die auf der erhöhten Nachfrage durch die gute Konjunktur beruhen, betragen 15-30 €/t.

Der PET post user Bereich zeigt sich im Juli-Preisspiegel nahezu unverändert:, mit: Mehrweg hellblau 220-270 €/t, Einweg natur 260-300 €/t und Einweg bunt 40-190 €/t. Damit hat nur Einweg bunt um 10 €/t nachgegeben. Der teils verregnete Sommer führt zu einem geringeren PET-Verbrauch als erwartet. Die PET-Verwerter verfügen dennoch über ausreichend Input; ihre Läger sind gut gefüllt. Mit weiter nachgebenden PET-Preisen wird gerechnet.


Den angegebenen Preisen liegen vor allem die monatlichen Veröffentlichungen des EUWID Preisspiegels für Primär- und Altkunststoffe zu Grunde. Die Preisangaben Altkunststoffe beziehen sich hierbei auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe. Dem Marktbericht selbst liegen unterschiedliche Quellen zu Grunde, die entsprechend journalistisch aufbereitet sind. Nicht zuletzt werden eigene Informationen und Recherchen im Marktbericht verwendet.

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