Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
1. Der Markt für Primärkunststoffe
Die von den Herstellern wiederholt angekündigten Preiserhöhungen für Standardkunststoffe des Primärmarkts konnten im Januar durchgesetzt werden. Im EUWID-Preisspiegel beträgt nun der Durchschnittspreis über die zehn unten gelisteten Kunststoffe 1245 €/t; damit liegt er um 36 €/t höher als im Vormonat: LDPE-Folie 1310-1360 €, LLDPE-Folie 1280-1330 €, HDPE-Spritzguss 1280-1330 €, HDPE-Blasware 1300-1350 €, PS-glasklar 1230-1290 €, PS-schlagfest 1280-1340 €, PP-Homopolymer 1270-1310 €, PP-Copolymer 1320-1360 €, PVC-Rohrqualität 950-980 €, PVC-und Folien/Kabel 1000-1030 €. Der Jahresanfang zeigt bisher eine gute Nachfrage für die Commodities der Kunststoffhersteller. Die Kunststoffverarbeiter sorgen sich allerdings um den Absatz ihrer Produkte im Exportgeschäft. Die Inlandsnachfrage nach Kunststoffprodukten verläuft zufrieden stellend. Auswirkungen der internationalen Bankenkrise auf die Kunststoffmärkte können nicht abgeschätzt werden. Die Kunststoffhersteller drängen mit Blick auf die Weltmärkte auf weitere Preiserhöhungen.
Der PET-Markt zeigt weltweit ein Überangebot. Im Januar konnten die europäischen Anbieter nochmals eine PET-Preiserhöhung, und zwar wiederum um 10 €/t durchsetzen, so dass Verpackungs-PET jetzt mit 1290-1320 €/t notiert. In Europa werden unter Angleichen an die außereuropäischen PET-Märkte stabile bis leicht nachgebende PET-Preise erwartet.
Nochmalige Preiserhöhungen an der London Metal Exchange Börse (LME). In der KW 7 sind jetzt die März-, April- und Mai-Einkaufspreise von PP sowie die von LLDPE jeweils gleich, nämlich 1430 US $. Damit erhöhen sich die März-Notierungen gegenüber dem Vormonat bei PP um 35 €/t und die von LLDPE um 30 €/t. Die LME-Notierungen deuten auf weitere, aber moderate Preiserhöhungen für die Standardkunststoffe in den nächsten Monaten hin.
2. Der Markt für Sekundärkunststoffe
Der Januar-Preisspiegel aus EUWID für die Standardkunststoffe des Sekundärmarkts bleibt wiederum nahezu unverändert gegenüber dem Vormonat. Ein ruhiges und stabiles Inlandsgeschäft kennzeichnet Januar und Februar. Die Verarbeiter verfügen noch über gute Lagerbestände. Qualitativ hochwertige Mahlgüter erhalten immer mehr an Bedeutung gegenüber den Regranulaten. Dies zeigt sich auch in den Preisen, die mittlerweile für hochwertige Mahlgüter erzielt werden, während Regranulate meist niedriger notieren. Im Fernostexport sind in den ersten beiden Monaten sehr gezielte Anfragen nach Exportware nach China festzustellen. Der Fernostexport läuft unspektakulär aber dennoch auf hohem Niveau. Im Exportgeschäft konnten leichte Preiserhöhungen, und zwar um 10 US $/t durchgesetzt werden.
2.1 Preisspiegel EUWID
PE: Der PE-Markt zeigt sich im Inland verhalten. Die Fernostnachfrage ist trotz der chinesischen Feiertage gut. Exportware wird um etwa 10 €/t höher verkauft. Die Inlandsnachfrage nach PE-Mahlgut flaute im Januar etwas ab. Die Lager der Verarbeiter sind noch gut gefüllt. PE-Mahlgut aus Produktionsabfällen notiert über alle Qualitäten der Produktionsabfälle hinweg mit 450-700 €/t. Im PE post user Bereich liegt farbsortierte Kastenware bei 680-950 €/t und bunte Kastenware bei 600-700 €/t. Mischfolie (80/20) notiert mit 170-220 €/t, Mischfolie (90/10) mit 210-270 €/t und Mischfolie (98/2) mit 370-410 €/t. PP: PP-Mahlgut wird weiterhin zwischen 450 bis 650 €/t gehandelt. Folie natur (K 50) notiert mit 330-460 €/t und Folie bunt (K 59) mit 120-240 €/t. Qualitativ hochwertige Mahlgüter erreichen die Preise der Regranulate. Unverändert und stabil sind die PS-Produktionsabfälle. Über alle Qualitäten hinweg liegen die Preise bei 480-730 €/t. PVC: Die Nachfrage nach PVC vermindert sich saisonbedingt. Durch den milden Winter wurde weiterhin ein stabiler Absatz an PVC-Produkten erreicht, der aber im Februar wetterbedingt zurückgeht. Die Produktionsabfälle notieren über alle Kunststoffe hinweg mit 350-580 €/t und die Fensterware mit 370-830 €/t.
PET post user: Die europäische PET-Nachfrage nach deutscher Pfandware steigt. Insbesondere versuchen jetzt auch die EU-Ostländer PET-Pfandflaschen in Deutschland zu erwerben. Zusätzlich wird PET im Fernostexport vermehrt gesucht. Obwohl PET erfolgreich Glas- und Kartonverpackungen zurückdrängt, bleibt das verfügbare PET-Angebot nahezu konstant. Darüber hinaus werden die PET-Verwertungskapazitäten in Europa weiter ausgebaut. Der PET-Sekundärmarkt in Deutschland gestaltet sich daher weiterhin als schwierig. Die Verwerter können ihre Kosten für den Input und die Verarbeitung kaum an ihre Produkte weitergeben. Die Januar-Notierungen in EUWID lauten: Einweg natur 290-320 €/t, Einweg bunt 40-190 €/t und PET-Mehrweg hellblau 220-270 €/t. Damit notiert PET-Einweg natur um 10 €/t höher als im Vormonat.
2.2 Preisspiegel plasticker
Aus den Angeboten der Rohstoffbörse in www.plasticker.de lässt sich ein Preisspiegel für Sekundärkunststoffe, hier speziell für Ballenware, Mahlgut und Granulate, über jeweils alle Qualitäten hinweg, errechnen. So gelten für Januar folgende Notierungen: HDPE-Ballenware 320 €/t, HDPE-Mahlgut 570 €/t, HDPE-Granulat 840 €/t, LDPE-Ballenware 250 €/t, LDPE-Mahlgut 600 €/t, LDPE-Granulat 790 €/t, PP-Ballenware 240 €/t, PP-Mahlgut 640 €/t, PP-Granulat 910 €/t, PS-Mahlgut 530 €/t, PS-Granulat 940 €/t, w_PVC-Mahlgut 450 €/t, h_PVC-Mahlgut 450 €/t, PET-Ballenware 320 €/t, PET-Mahlgut 480 €/t und PET-Granulat 1030 €/t.
Damit sind größere Preisveränderungen gegenüber dem Vormonat bei HDPE-Ballenware um + 40 €/t, HDPE-Granulat um – 130 €/t, LDPE-Ballenware um - 40 €/t, LDPE-Mahlgut um - 40 €/t, LDPE-Granulat um – 50 €/t, PP-Ballenware um - 50 €/t, PS-Mahlgut um - 120 €/t und PET-Ballenware um + 40 €/t zu melden.
Den angegebenen Preisen liegen vor allem die monatlichen Veröffentlichungen des EUWID Preisspiegels für Primär- und Altkunststoffe zu Grunde. Die Preisangaben Altkunststoffe beziehen sich hierbei auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe. Dem Marktbericht selbst liegen unterschiedliche Quellen zu Grunde, die entsprechend journalistisch aufbereitet sind. Nicht zuletzt werden eigene Informationen und Recherchen im Marktbericht verwendet.
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