bvse-Marktbericht Kunststoffe - März 2008

Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.


1. Der Markt für Primärkunststoffe

Bei den EUWID-Märznotierungen zeigt sich der Primärmarkt für Standardkunststoffe als nur gering verändert. Der Markt ist durch geringe Nachfrage bei immer noch ausreichendem Angebot gekennzeichnet. Preissenkungen sind bei LLDPE und HDPE mit durchschnittlich 20 €/t zu melden. Die anderen Standardkunststoffe notieren unverändert. Im EUWID-Preisspiegel beträgt nun der Durchschnittspreis über die zehn unten gelisteten Kunststoffe 1247 €/t; damit liegt er um 7 €/t niedriger als im Vormonat: LDPE-Folie 1310-1360 €/t, LLDPE-Folie 1270-1300 €/t, HDPE-Spritzguss 1300-1330 €/t, HDPE-Blasware 1310-1340 €/t, PS-glasklar 1240-1300 €/t, PS-schlagfest 1290-1350 €/t, PP-Homopolymer 1270-1310 €/t, PP-Copolymer 1320-1360 €/t, PVC-Rohrqualität 950-990 €/t, PVC-und Folien/Kabel 1000-1030 €/t.

Das PET zeigt sich günstig, wie schon seit langem nicht mehr. PET-Neuware ist in großen Mengen auf dem Markt. Die Verarbeiter haben sich mit größeren Vorräten zu günstigen Preisen eingedeckt. Prognosen gehen von einem baldigen Ende der PET-Tiefpreise aus. Ende März notiert Verpackungs-PET mit 1250-1280 €/t. Damit gibt PET diesmal um 15 €/t nach.

Veränderte Notierungen an der London Metal Exchange Börse (LME). In der KW 15 sind die Mai-, Juni- und Juli-Einkaufspreise von PP bei jeweils 1510 US $ sowie die von LLDPE bei jeweils 1480 US $. Damit erhöhen sich die Mai-Notierungen gegenüber dem Vormonat bei PP um 80 €/t und die von LLDPE um 50 €/t. Die langfristigeren LME-Notierungen deuten auf Preiserhöhungen für die Standardkunststoffe hin. Der Konsum an Kunststoffprodukten in Deutschland ist zurzeit eher verhalten. Dennoch verzeichnen mittelständische Unternehmen immer noch einen deutlichen wirtschaftlichen Aufschwung. Verunsicherung im Kunststoffmarkt ergibt sich durch die angeschlagene Wirtschaftslage in den USA und den schlechten Dollar-Wechselkurs.


2. Der Markt für Sekundärkunststoffe

Die Standardkunststoffe aus dem Sekundärmarkt zeigen zwar nur wenige Preisanpassungen im März-Preisspiegel von EUWID, allerdings sind auch hier Umbrüche erkennbar. Produktionsabfälle sind nach wie vor gesucht. Hochwertige post consumer-Ware findet ebenfalls sehr schnell ihre Absatzwege im Binnenmarkt und im Export. Die Möglichkeiten zur Verwertung geringerwertiger Kunststoffe sind nun deutlich eingeschränkt, die Preise geben hier weiter nach, die energetische Verwertung gewinnt deshalb an Bedeutung.

Die Unruhe im Fernostexport ist abgeebbt. Inzwischen hat sich die Lage beim Export nach China weitgehend beruhigt. Saubere Kunststoffe können weiterhin nach China verbracht werden. Allerdings bleibt der Export von verschmutzten Kunststoffmaterialien deutlich eingeschränkt. Schwierigkeiten im Fernostexport zeigen sich bei schlechten Folienabfällen und BigBags. Änderungen im Fernostexport sind in den nächsten Monaten nicht zu erwarten. Der Export nach China und Hongkong verteuert sich wegen des schwachen Dollars weiter.

2.1 Preisspiegel EUWID

Mahlgut und Folie aus Produktionsabfällen notieren unverändert im Vergleich zum Vormonat. Diese Ballenware und dieses Mahlgut finden guten Absatz. Im PE post user Bereich erzielen dicke Folien im Export bessere Preise, da der Absatz von dünnen Folien stagniert. Veränderte EUWID-März-Notierungen sind: LDPE-Schrumpfhauben bunt (E49) 230-360 €/t, PE-Folie transparent natur < 70 μm 360-410 €/t, PE-Folie transparent farbig < 70 μm 50-150 €/t, PE-Gewerbemischfolie (80/20) 160-215 €/t und PE-Gewerbemischfolie (90/10) 210-270 €/t. In der Spitze erzielt die Gewerbemischfolie 80/20 sowie die 90/10 15-30 €/t mehr; 98/2 notiert dann um die 470 €/t. PP: Die PP-Ballenware und das PP-Mahlgut notieren weiterhin unverändert. Mahlgüter über alle Qualitäten und Typen hinweg liegen bei 450-650 €/t. Unverändert sind auch die PS-Produktionsabfälle. Über alle Qualitäten hinweg liegen die Preise weiterhin bei 480-730 €/t. PVC: Die Produktionsabfälle notieren weiterhin über alle Kunststoffe hinweg mit 350-580 €/t und die Fensterware mit 370-830 €/t.

PET post user: Die März-Notierungen in EUWID lauten: Einweg natur 290-330 €/t, Einweg bunt 40-190 €/t. Der PET-Markt bleibt im Binnenmarkt schwierig. Der PET-Markt leidet an den stagnierenden bis fallenden Preisen der Primärware, die Preisdruck auf die Recyclate aufbauen. Die Nachfrage nach PET-Flaschen ist hoch. Der Verbrauch an PET-Getränkeflaschen stagniert wegen des späten Wintereinbruchs. Die Nachfrage nach Qualitätsmahlgut und Regranulaten ist gut. Die Verwerter können ihre Kosten für den Input und die Verarbeitung nur zum Teil an ihre Produkte weitergeben. Der Handel übt weiterhin starken Preisdruck auf die Flaschen-Verwerter aus. Klagen werden nun auch vermehrt im Export laut. Exporteure klagen aber über geringere PET-Margen angesichts steigender Fracht- und Einfuhrpreise sowie des ungünstigen Dollar-Wechselkurses. Dies könnte allerdings auch den Abfluss der PET-Ballenware im Export stoppen.

2.2 Preisspiegel plasticker

Aus den Angeboten der Rohstoffbörse in www.plasticker.de lässt sich ein Preisspiegel für Sekundärkunststoffe, hier speziell für Ballenware, Mahlgut und Granulate, über jeweils alle Qualitäten hinweg, errechnen. So gelten für März folgende Notierungen: HDPE-Ballenware 280 €/t, HDPE-Mahlgut 600 €/t, HDPE-Granulat 910 €/t, LDPE-Ballenware 300 €/t, LDPE-Mahlgut 600 €/t, LDPE-Granulat 860 €/t, PP-Ballenware 270 €/t, PP-Mahlgut 600 €/t, PP-Granulat 940 €/t, PS-Mahlgut 590 €/t, PS-Granulat 980 €/t, w_PVC-Mahlgut 520 €/t, h_PVC-Mahlgut 480 €/t, PET-Ballenware 280 €/t, PET-Mahlgut 510 €/t und PET-Granulat 910 €/t. Die Notierungen der Technischen Kunststoffregranulate lauten PC-Mahlgut 1100 €/t, PC-Granulat 2380 €/t, PA 6-Mahlgut 820 €/t, PA 6-Granulat 1850 €/t, PA 6.6-Mahlgut 890 €/t sowie PA 6.6-Granulat 1950 €/t.

Preisveränderungen größer 40 €/t gegenüber dem Vormonat sind bei den Standardkunststoffen zu melden: HDPE-Granulat um +110 €/t, PP-Mahlgut um –50 €/t, PP-Granulat um +70 €/t, PS-Granulat um +80 €/t, w_PVC-Mahlgut um +120 €/t und PET-Ballenware um -50 €/t. Für die Technischen Kunststoffe sind die Veränderungen größer 50 €/t zu melden, bei: PC-Granulat um +200 €/t sowie PA 6.6-Granulat um -310 €/t.


Den angegebenen Preisen liegen vor allem die monatlichen Veröffentlichungen des EUWID Preisspiegels für Primär- und Altkunststoffe zu Grunde. Die Preisangaben Altkunststoffe beziehen sich hierbei auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe. Dem Marktbericht selbst liegen unterschiedliche Quellen zu Grunde, die entsprechend journalistisch aufbereitet sind. Nicht zuletzt werden eigene Informationen und Recherchen im Marktbericht verwendet.

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