Die Informationen zur Marktlage von Kunststoffen wurden uns bereitgestellt von:
bvse - Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.
1. Der Markt für Primärkunststoffe
Der Primärmarkt für Standardkunststoffe kann im April nur als unübersichtlich, uneinheitlich, unerfreulich und unbefriedigend bezeichnet werden. Klare Trends fehlen, die Nachfrage ist gering. Einerseits sind Preiserhöhungen auszumachen, andererseits reagieren die Markbeteiligten deutlich verhalten und abwartend. Die Inlandsnachfrage ist gering, im Export gibt es aber für einzelne Kunststoffarten Belebungen. Die Angebotsverknappung wird über weitere Anlagenstilllegungen wegen mangelnder Nachfrage noch ausgeweitet.
Die PE-Kunststoffe verzeichnen geringe Preiserhöhungen um 10 €/t bis 30 €/t. Ein deutlicher Anstieg ist bei PS mit 50 €/t bis 60 €/t festzustellen. Im EUWID-Preisspiegel beträgt der April-Durchschnittspreis über die zehn unten gelisteten Kunststoffe 844 €/t. Er liegt damit um 14 €/t höher als im Vormonat. Auch dies liegt im normalen Schwankungsbereich und kann nicht als Indiz für Preiserhöhungen gewertet werden. Der Preisspiegel für die Standardkunststoffe zeigt folgende Notierungen: LDPE-Folie 860-910 €/t, LLDPE-Folie 860-930 €/t, HDPE-Spritzguss 820-910 €/t, HDPE-Blasware 840-880 €/t, PS-glasklar 850-900 €/t, PS-schlagfest 900-960 €/t, PP-Homopolymer 770-850 €/t, PP-Copolymer 820-900 €/t, PVC-Rohrqualität 760-800 €/t, PVC-und Folien/Kabel 800-840 €/t. PET: Im März notiert Verpackungs-PET bei 1070-1120 €/t und damit im Mittel um 5 €/t höher als im Vormonat. Die PET-Nachfrage war über die Osterfeiertage rückläufig. Das weltweite PET-Angebot ist immer noch sehr hoch. Trotz dieser Lage wird mit weiter anziehenden PET-Preisen gerechnet, da das Vorprodukt Paraxylol (PX) sich im Mai um 90 €/t deutlich verteuert hat. Ein weiterer Nachfrageschub wird durch den erhöhten Getränkeverbrauch in den Sommermonaten erwartet. Der Privatkonsum in diesem Bereich verläuft befriedigend.
Der April-Preisspiegel von EUWID zeigt deutliche Preissenkungen bei den Technischen Kunststoffen. Nur PMMA und PA 6 zeigen unveränderte Notierungen. Über alle Kunststoffarten liegen die Preisnachlässe im Bereich von 100-200 €/t. Deutliche Nachfrageeinbrüche waren im ersten Quartal zu verzeichnen. Das zweite Quartal gestaltet sich bisher auch nicht viel besser. Dennoch zeichnet sich für Mai eine leichte Tendenz für eine etwas verbesserte Nachfrage ab. Die Nachfrage nach Technischen Kunststoffen aus der Automobilindustrie steigt auf Grund der verbesserten Produktion. Die zweimonatlichen Notierungen lauten: PMMA glasklar 2440-2600 €/t, ABS natur 1150-1400, ABS w/s 1230-1500, ABS farbig 1850-2150, PC glasklar 2300-2400 €/t, PC GF 2500-2600 €/t, POM natur 2000-2050 €/t, PA 6 natur 1900-2200 €/t, PA 6 schwarz 1900-2200 €/t, PA 6 GF verstärkt 2150-2400 €/t, PA 66 natur 2100-2400 €/t und PA 66 GF 2350-2650 €/t.
Die London Metal Exchange Börse (LME) zeigt sich nahezu unverändert. Die hier angegebenen Preisnotierungen sind der Mittelwert aus den LME-Einkaufs- und Verkaufspreisen. In der KW 21 liegen die Juni-, Juli- und August-Einkaufspreise von PP bei 840 US $, 850 US $ und 860 US $ sowie die von LLDPE bei jeweils 980 US $. Weitere Prognosen zur Künftigen Preisentwicklung in den Märkten können und sollten zur Zeit nicht abgegeben werden.
2. Der Markt für Sekundärkunststoffe
Die Preise für die Sekundärkunststoffe notieren im April nahezu unverändert zum Vormonat. Die Gesamtsituation ist weiterhin schwierig, da längerfristige Planungen für die Kunststoffaufbereiter und Kunststoffverwerter kaum möglich sind. Anlagenkapazitäten werden immer wieder heruntergefahren oder zeitlich befristet stillgelegt. Der schwankenden Inlands- und Auslandsnachfrage steht ein gutes Angebot an qualitativ sehr hochwertigen Sekundärkunststoffen gegenüber. Die Recycler spüren die Konkurrenz aus dem Primärmaterial. Beim Fernostexport zeigt sich zwar insgesamt eine leicht verbesserte Lage; diese ist aber keineswegs stabil, da unterschiedliche Kunststoffarten kurzfristig und zeitlich stark begrenzt aus Fernost jeweils anfallsweise nachgefragt werden.
2.1 Preisspiegel EUWID
Im April-Preisspiegel in EUWID haben sich nur die Notierungen für die PE post user Kunststoffe verändert. Die Lage in der Kette Sammeln-Sortieren-Aufbereiten/Verwerten-Handel/Makeln hat sich stabilisiert und insgesamt etwas verbessert gegenüber den Vormonaten. Auf den Märkten werden qualitativ hochwertige Rezyklate angeboten. Der Absatz für Regranulate verläuft schleppend. Aus Fernost werden insbesondere PE und PET nachgefragt. Der Input für die Kunststoffverarbeitung aus Gewerbe und Industrie ist rückläufig.
Der Fernostexport ändert die Notierungen der PE post user Ware deutlich.Die Notierungen haben sich in der Preisspanne 10 €/t bis 50 €/t erhöht: LDPE-Schrumpfhauben natur (E40) 260-350 €/t, LDPE-Schrumpfhauben bunt (E49) 170-220 €/t, LDPE-Stretchfolie natur (E70) --- €/t, Folie transparent natur <70 mm 250-310 €/t, Folie transparent farbig <70 mm 20-100 €/t, LDPE-Agrarfolie natur <70 mm (B40) --- €/t LDPE-Agrarfolie s/w >70 mm (B41) 0-30 €/t, Gewerbemischfolie (98/2) 290-310 €/t, Gewerbemischfolie (90/10) 120-190 €/t, Gewerbemischfolie (80/20) 100-150 €/t, HDPE-Hohlkörper bunt (C29) 10-90 €/t, HDPE-Kastenware farbsortiert 400-450 €/t und HDPE-Kastenware bunt 300-440 €/t. Die Folienpreise haben sich deutlich erholt. Im Export werden die Preise tagesaktuell festgesetzt. Die Preise für Exportware liegen im oberen Bereich der hier angegebenen Preisspanne oder werden um 10 €/t bis 30 €/t noch übertroffen.
Keine Veränderungen zu den Notierungen im Vormonat für PP, PS und PVC: Die PP-Märkte stagnieren; sie sind weiterhin durch schwache Nachfrage und geringen Absatz gekennzeichnet. Etwas fester notieren die PS-Produktionsabfälle. Die Nachfrage nach PS hat sich stabilisiert. Der Markt für die PS-Rezyklate hat sich verbessert. Die Nachfrage nach PVC schwächelt. Die Hoffnungen bei PVC liegen auf eine anziehende Baukonjunktur im Rahmen des Konjunkturpakets II.
PET post user: Die PET-Notierungen von EUWID für werden auch im April ausgesetzt, da sich der Markt neu ordnet. Die Situation im PET-Bereich ist weiterhin schwierig; sie hat sich aber gebessert. Das Angebot ist gut, die Nachfrage nach PET steigt im Inland. Auch im Fernostexport wird PET nachgefragt. Insbesondere wird klares PET gekauft. Als Anhaltspunkte für die PET-Notierungen werden 170-210 €/t für klare Flaschen und 50-100 €/t für bunte Ware genannt. Damit wurden im April die PET-Notierungen für klares PET um 30 €/t und für buntes PET um 10 €/t erhöht.
2.2 Preisspiegel plasticker
Aus plasticker, siehe www.plasticker.de, lassen sich Preisnotierungen für die Sekundärkunststoffe errechnen. Dieser Preisspiegel zeigt Notierungen, die allerdings unter dem Vorbehalt der alleinigen Ermittlung aus den eingestellten Angeboten stehen. Dadurch ergibt sich aus den plasticker-Angaben ein anderes Marktgeschehen als beim EUWID-Preisspiegel. Dennoch sind die plasticker-Notierungen in guter Übereinstimmung mit den EUWID-Angaben.
Die Preise für Standardkunststoffe bleiben im April im Vergleich zum Vormonat stabil. Eine erste Vorschau in die aktuellen Mai-Notierungen zeigt kaum Veränderungen. Die Granulatpreise haben sich gefestigt. Das Preisniveau der Vormonate wird gehalten. Die Anzahl der Angebote bleibt auch weitgehend stabil. Auch die Technischen Kunststoffe notieren nur wenig verändert im April im Vergleich zum Vormonat. Nur PA 6.6-Granulat gibt auch im April nochmals im Preis nach und zwar diesmal um -110 €/t.
Den angegebenen Preisen liegen vor allem die monatlichen Veröffentlichungen des EUWID Preisspiegels für Primär- und Altkunststoffe zu Grunde. Die Preisangaben Altkunststoffe beziehen sich hierbei auf Ballenware oder Mahlgut. Bei den Angaben handelt es sich um Preise, die für Abschlüsse zwischen Sortierern bzw. Händlern und Weiterverarbeitern genannt wurden. Die Preise beziehen sich in der Regel auf Mengen größer 20 Tonnen. Die im Handel erzielbaren Preise können je nach Qualität der angebotenen Kunststoffsorte von der angegebenen Preisspanne deutlich nach oben und nach unten abweichen. Die bei einigen Qualitäten angegebenen Kurzbezeichnungen verweisen auf die bvse/BIR-Sortenliste für Altkunststoffe. Dem Marktbericht selbst liegen unterschiedliche Quellen zu Grunde, die entsprechend journalistisch aufbereitet sind. Nicht zuletzt werden eigene Informationen und Recherchen im Marktbericht verwendet.
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