23.03.2007 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Bedarf vor allem in Kabel- und Bauindustrie / Importvolumen gering, aber deutlich gestiegen Der russische Markt für Weich-PVC legt zu. Für Impulse sorgen vor allem die Kabel- und die Baustoffindustrie. Der Verbrauch des Kunststoffes hat sich nach Schätzungen von Experten in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. Den allergrößten Teil des Bedarfs decken zwar russische Hersteller. Importe haben jedoch kräftig zugenommen, weil das lokale Sortiment nicht ausreicht. Deutschland ist nach der Ukraine zweitwichtigster Lieferant auf dem Markt. Die Thema Umstellung auf umweltverträglichere Stoffe bei der Produktion wird immer wichtiger. (Kontaktanschrift) Der Verbrauch von Weich-PVC oder Plastikaten (russisch: "plastikaty PVCh") stieg von 118.600 t im Jahr 2000 auf 279.400 t im Jahr 2006. Allein 2006 nahm der Markt nach Schätzungen der Marktforschungsfirma Creon um mehr als 39% gegenüber 2005 zu. Für die nächsten drei Jahre könne mit weiterem Wachstum von etwa 4% pro Jahr gerechnet werden, schätzt Creon-Vizepräsidentin Tamara Chazowa. Der größte Teil des Marktes (2006: 70,5%) entfällt auf Weich-PVC für den Bedarf der Kabelindustrie (Kabelummantelung und Isolation). Der Rest findet Verwendung in der Schuhindustrie (20,2%) sowie in der Herstellung von Bau- und Dichtstoffen. In der Medizintechnikindustrie wird 1% des in Russland verbrauchten Weich-PVC verwendet. Die Importe spielen zwar mit einem Anteil von etwa 6,4% keine entscheidende Rolle. Das Einfuhrvolumen ist jedoch seit 2000 sprunghaft gestiegen. Marktkenner führen das auf die zu geringe Produktpalette der lokalen Hersteller zurück. Ausländische Anbieter, so beispielsweise das ukrainische Unternehmen Prominvest Plastik (Rubeshnoje), können mit einem breiteren Angebot in diese Lücke springen. Auf die Ukraine entfielen 2006 fast 57% des Einfuhrvolumens, auf Deutschland 20,7%, Italien 8,8%, die Niederlande 4,5% und Polen 3,8%. Der größte Teil der Importe waren Kunststoffe für den Bedarf der Kabelindustrie (58,2%). Die Struktur der Einfuhren ist jedoch etwas anders als die des gesamten Marktes: Ausländische Anbieter spielen bei Weich-PVC für die Bauwirtschaft, für Dichtungen, Fußbodenbeläge und sogar für die Schuhindustrie eine bedeutendere Rolle. Die russische PVC-Industrie hat auf die steigende Nachfrage rasch reagiert. Allein 2006 ist die Produktion von "Plastikaten" um fast 70.000 t oder ein Drittel gegenüber dem Vorjahr gestiegen. "Die Marketing-Abteilungen haben eben diesmal besser gearbeitet und sich anders als früher auf den Bedarf des Marktes eingestellt", stellt Chazowa fest. Die vorhandenen Anlagen ließen einen weiteren Anstieg zu. Mit Ausnahme von ZAO Kaustik Sterlitamak waren die Kapazitäten aller anderen Hersteller bei weitem nicht ausgelastet. Einige große, so bei OAO Chimprom Kemerowo, sind sogar stillgelegt worden. OAO Sibur-Neftechim (Dshershinsk) kündigte an, seine Kapazitäten für Kabel-Plastikate in nächster Zeit auf 70.000 bis 80.000 t/Jahr zu erhöhen. Dennoch ist die Lage in der Industrie und auf dem Markt nicht nur rosig. Diejenigen Hersteller von Weich-PVC, die über keine eigenen Vorprodukte verfügen, würden mit Problemen zu kämpfen haben, meint die Creon-Expertin. Denn die Preise für PVC-Harze auf dem Markt steigen. Das verteuert die Endproduktion von Weich-PVC für Hersteller ohne eigene Vorprodukte stärker als für die, die nicht auf die Beschaffung bei Dritten angewiesen sind. Problematisch ist auch die Versorgung mit 2-Ethylhexanol und Phthalanhydrid (Vorprodukte für Weichmacher Dioctylphthalat). Wichtigste russische Hersteller sind OAO Kamtex, OAO Sibur und OAO Salawatnefteorgsintez. Ein weiteres Thema, das derzeit in der Branche diskutiert wird, ist der Übergang zu umweltfreundlicheren Zusatzstoffen, wie Weichmacher und Stabilisatoren. Derzeit arbeitet das Fachinstitut OAO WNIIKP mit einigen Herstellern daran, neue Weich-PVC-Marken mit bleifreien Stabilisatoren auf Basis von Kalzium-Zink-Verbindungen in Russland auf den Weg zu bringen. Kontaktanschrift: ZAO Creon Präsident: Dr. Fares Kilzie Prosp. Universitetskij 9, 119296 Moskau Tel.: 007 495/797 49 07, Fax: -938 00 08 info@creon-online.ru, www.creon-online.ru, www.rcc.ru Weiterführende Informationen |
bfai Bundesagentur für Außenwirtschaft, Köln
» insgesamt 374 News über "bfai" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Amcor: Verpackungsmittelkonzern übernimmt Berry Global
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Ernst Jäger Kunststoffverpackung: Insolvenzverfahren eröffnet - Eigenverwaltung angeordnet
Meist gelesen, 10 Tage
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Starlinger: Übernahme der Gewebesparte von Windmöller & Hölscher
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Ernst Jäger Kunststoffverpackung: Insolvenzverfahren eröffnet - Eigenverwaltung angeordnet
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Meist gelesen, 30 Tage
Dieffenbacher: Übernahme des Composites-Geschäftes von Schmidt & Heinzmann
Volkswagen: Mindestens drei deutschen Werken droht das Aus
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Meist gelesen, 90 Tage
Arburg: Maschinenbauer erwartet deutlichen Umsatzrückgang
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
New Albea Kunststofftechnik: Automobilzulieferer stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
Sumitomo (SHI) Demag: Personalabbau und strukturelle Veränderungen an deutschen Standorten
Neue und gebrauchte Maschinen & Anlagen finden Sie in der großen Maschinenbörse.
Kostenfreie Nutzung aller Börsen! Registrieren Sie sich jetzt!
Physikalischer Schaumspritzguss - Grundlagen für den industriellen Leichtbau
Analysiert man die Menge der kompakt gespritzten Kunststoffformteile, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass sich sicherlich mehr als die Hälfte davon kostengünstiger und mit besseren Toleranzen mittels Schaumspritzguss herstellen lassen. |