| 18.08.2008 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Nur eine eingeschränkte Recyclingfähigkeit attestiert der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (www.bvse.de) den so genannten Biokunststoffen. Es scheint trendy zu sein, über biologisch abbaubare Kunststoffe zu reden. Wer aber glaubt, dass diese Kunststoffart besondere ökologische Vorteile hat, bei dem macht sich beim Blick hinter die Kulissen schnell Ernüchterung breit, denn der Trend immer mehr biologisch abbaubare Kunststoffe für Verkaufsverpackungen einzusetzen, findet beim Recycling nach Ansicht des Verbandes schnell seine Grenzen. So seien die gebräuchlichen Bio-Kunststoffe nicht oder nur schlecht kompostierbar. Das gelte jedenfalls, wenn es um die Eigenkompostierung geht. Selbst nach langen Zeiträumen zersetzen sich diese Kunststoffe kaum. Leider gelte dies nicht nur bei der Eigenkompostierung umweltbewusster Bürgerinnen und Bürger, sondern auch bei anderen professionellen Verfahren, wie beispielsweise den Biogas-Anlagen. Auch in diesen Anlagen würden sich die Biokunststoffe nicht zersetzen. Fazit: Gerade die biologische Abbaubarkeit der Bio-Kunststoffe erfolge meistens nicht. Dies sei auch ein Grund, warum die Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger auffordern, die Kunststoffe in die Restmülltonne und keinesfalls in die Biotonne zu geben. Bio-Kunststoffe seien jedoch nicht nur in puncto der eigenen stofflichen Verwertungsmöglichkeit begrenzt, sie würden auch das erfolgreiche werkstoffliche Kunststoffrecycling behindern. Wenn dieses Material nämlich in den "Gelben Sack" gelange und sich mit normalen Kunststoffen vermische, lösen sich diese Substanzen bei den notwendigen Wasch- und Aufbereitungsprozessen auf und mindern so auch noch die Materialqualität der herkömmlichen Kunststoffe. Im Grunde könnten Bio-Kunststoffe tatsächlich nur der Beseitigung in Müllverbrennungsanlagen zugeführt werden. Alternativen zur Beseitigung seien allenfalls die Heißkompostierung oder die Aufbereitung zu Ersatzbrennstoffen. Ob diese beiden Verwertungsalternativen allerdings das positive Image der Biokunststoffe rechtfertigen, bleibe dahingestellt. |
Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Bonn
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