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25.03.2009 | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

Ungarn: Recycling muss ausgebaut werden

EU-Anforderungen schwer zu erfüllen / Wirtschaftskrise sorgt für Preisverfall

In Ungarn werden gut 50% aller Verpackungsabfälle der Firmen wiederverwendet, die sich dem Öko Pannon-Verbund angeschlossen haben. Ansonsten ist die Recyclingquote niedrig: So liegt sie für PET-Flaschen und Getränkekartons landesweit unter 10%. Eine Mülltrennung ist nicht vorgeschrieben. Die Preise für wiederverwertbare Verpackungsabfälle sind durch die Wirtschaftskrise eingebrochen.

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Rund die Hälfte der ungarischen Bevölkerung hat die Möglichkeit, sich an Formen der Mülltrennung freiwillig zu beteiligen. Das System beruht auf Sammelstellen, die aber nicht landesweit zur Verfügung stehen. Es muss noch stark ausgebaut werden, wenn 2012 eine Rate von 60% beim Glas-Recycling in Reichweite kommen soll, wie dies durch die EU-Standards gefordert wird. Dann müssen jährlich etwa 180.000 t Altglas einer Wiederverwendung zugeführt werden. Branchenführer war 2008 in Ungarn das Unternehmen Avermann-Holvex mit einer Jahreskapazität von annähernd 35.000 t; beliefert werden von Ungarn aus bislang vor allem Glaswerke in Tschechien und der Ukraine.

Am effektivsten wird Recycling in Ungarn von Öko-Pannon für 2.400 Firmen vorgenommen, die Anfang 2008 dem gemeinnützigen Verbund angeschlossen waren. Diese Firmen verursachten 70% allen Verpackungsmülls, von dem insgesamt jährlich annähernd 900.000 t anfallen. Öko Pannon erreichte in seinem System 2007 insgesamt eine Recyclingquote von 57%. Dabei wurden 230.000 t Papierabfälle eingesammelt.

Die Recyclingquote von Öko-Pannon lag zuletzt bei Glas aber nur bei 22% und bei Kunststoffverpackungen bei 23%, womit die alten EU-Richtlinien allerdings eingehalten wurden. Öko-Pannon ist dem Pro Europe-Netzwerk angeschlossen mit dem Grünen Punkt als Trademark. Bis 2010 sollen in Ungarn 70% der Bevölkerung über Möglichkeiten zum Mitmachen bei der Mülltrennung verfügen. Ob sich dieses Ziel erreichen lässt, ist angesichts der Wirtschaftskrise aber fraglich geworden: Denn die Nachfrage und damit auch die Preise für wiederverwertbare Verpackungsabfälle sind in Ungarn Anfang 2009 um bis zu 70% gesunken; nur bei Altpapier gab es keinen Einbruch. Gleichzeitig führen die weiter steigenden Anforderungen an die Höhe der Recycling-Quoten dazu, dass größere Abfallmengen einzusammeln sind. Diese Abfallberge werden daher verstärkt auf Lager genommen.

Weiterführende Informationen

Germany Trade and Invest – Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing mbH, Berlin + Köln

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