26.04.2016, 06:01 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
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![]() Prof. em. Dr.-Ing. Dr.h.c. Georg Menges bei der feierlichen Verleihung der Ehrendoktorwürde mit Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann, Institutsleiter IKV, Mag. Martin Payer, Geschäftsführer PCCL, Univ.-Prof. Dr. Clemens Holzer, Franz Josef Wolf, WOCO Industrietechnik, em. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Günter Langecker, Univ.-Prof. Dr. Walter Friesenbichler, Univ.-Prof. Dr. Clara Schuecker, Univ.-Prof. Dr. Gerald Pinter und Dr.-Ing. Herbert Müller, VV der IKV-Fördervereinigung (v.li.n.re.) - (Bild: D. Gruber). Prof. Menges, der in Fachkreisen der Kunststofftechnik als einer der großen europäischen Pioniere der Kunststoffverarbeitung gilt, begann seine Beziehungen zur Montanuniversität Leoben bereits im Jahre 1968. Neben dem Auslandsösterreicher Prof. Herman F. Mark, dem Begründer der nordamerikanischen Polymerwissenschaften, war Prof. Georg Menges 1968/69 der zweite ranghohe internationale Berater des Professorenkollegiums der damaligen "Montanistischen Hochschule Leoben" bei der Vorbereitung und dem Aufbau der Studienrichtung Kunststofftechnik. Prof. Menges förderte in vielfältiger Weise die junge Studienrichtung Kunststofftechnik in Leoben, nicht nur während der Aufbauphase, sondern auch durch kontinuierlichen Wissensaustausch über Gastvortragende und durch gegenseitige Tagungsbesuche. Prof. Menges schrieb in der Festschrift zur 25-Jahr Feier der Studienrichtung Kunststofftechnik 1994: "Die gute Arbeit, die Sie geleistet haben, wird in den Absolventen am deutlichsten erkennbar; daran gemessen ist die Studienrichtung Spitzenklasse. Ich bin stolz darauf, bei den ersten Vorstellungen zum Aufbau dieser Studienrichtung mitgewirkt zu haben. Ein herzliches Dankeschön für die langjährige freundschaftliche Zusammenarbeit verbinde ich mit einem Glück Auf für die weitere Zukunft der Studienrichtung." Die Kunststofftechnik Leoben ist mittlerweile auf sechs Lehrstühle angewachsen und betreibt mit dem eng verknüpften Polymer Competence Center Leoben Kunststoffforschung mit mehr als 200 Mitarbeitern. Inspiriert durch den von Prof. Menges begonnenen Wissensaustausch wurde im Bereich des Spritzgießens von Kunststoffen unter der IKV-Leitung von Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Walter Michaeli, die Zusammenarbeit hin zu einer kontinuierlichen Forschungskooperation im Rahmen von mehreren EU-Forschungsprojekten ausgebaut. Darüber hinaus wurden unter dem amtierenden IKV-Leiter Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann gemeinsam mehrere EU-Projektanträge zur Kunststoffverarbeitung gestellt sowie ein reger Wissensaustausch im Bereich des Elastomerspritzgießens gepflegt. Gemeinsame nationale und europäische Projekte sollen daraus weiterentwickelt werden. Das IKV wird im Zuge dessen als wissenschaftlicher Partner in das Polymer Competence Center Leoben eintreten. Prof. Menges wurde am 19. Dezember 1923 geboren, studierte Allgemeinen Maschinenbau an der Technischen Hochschule Stuttgart und trat nach seinem Studium 1953 als wissenschaftlicher Mitarbeiter eine Assistentenstelle an der TH Stuttgart an. Er promovierte 1955 zum Dr.-Ing. über ein Thema zur Sprödbruchforschung an Metallen. Danach wechselte er für vier Jahre in die Eisenhüttenindustrie und für weitere sechs Jahre bis 1965 in die Kunststoffindustrie. 1965 wurde Georg Menges auf den Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule RWTH Aachen berufen und leitete dort für 22 Jahre bis Dezember 1987 das im Jahr 1950 gegründete Institut für Kunststoffverarbeitung, das in Fachkreises als "Das IKV" bekannt ist. Mit seiner Berufung nach Aachen war gleichzeitig die Ernennung zum Direktor des Instituts für Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen (IKV) verbunden, das er bis zu seiner Emeritierung 1989 leitete. Prof. Menges gelang es innerhalb kurzer Zeit, eine Vielzahl von namhaften Firmen der Kunststoffbranche als Mitglieder der Fördervereinigung zur Unterstützung des IKV zu gewinnen. Damit schuf er eine solide Grundlage, um Forschung über die gesamte Breite der Kunststofftechnik, beginnend mit den Verarbeitungsverfahren bis hin zum Schweißen und dem Konstruieren mit Kunststoffen, zu betreiben. Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeiten von Prof. Menges waren die Untersuchung und Erforschung von Struktur und Eigenschaften von Kunststoffen sowie die Entwicklung von wesentlichen Beiträgen zu Verfahren der Kunststoffverarbeitung wie Spritzgießen, Extrusion, Schäumen, Pressen, Blasformen, Tiefziehen und Schweißen und deren Automatisierung. Georg Menges gilt als einer der Pioniere der Entwicklung von numerischen Simulationsverfahren für die Berechnung von Strömungs- und Wärmetransportprozessen bei Kunststoffverarbeitungsverfahren sowie der nichtlinearen und anisotropen Eigenschaften von Kunststoffbauteilen und ihrer festigkeitsrelevanten Auslegung. Das IKV wuchs unter der Leitung von Prof. Menges rasch – dank seiner institutionalisierten Bindung zu Wirtschaft und Industrie als eine von dieser geförderte Forschungsstätte – mit der schnellen Entwicklung der Kunststoffbranche zu einem der namhaftesten und bekanntesten Forschungsinstitute weltweit, das bis zu 70 Wissenschaftler und insgesamt mehr als 200 Personen beschäftigt. Prof. Menges war Mitglied in mehreren Aufsichts- und Beiräten in Kunststoffunternehmen des In- und Auslands und war auch als Berater tätig. Seit 1999 wird der nach ihm benannte Georg-Menges-Preis alle zwei Jahre gemeinsam vom IKV zusammen mit dem Fachverband Kunststoff- und Gummimaschinen im VDMA und Plastics Europe Deutschland e.V. für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Kunststofftechnik vergeben. Für seine wissenschaftlichen Leistungen wurden Prof. Menges zahlreiche Ehrungen namhafter Verbände und Institutionen im In- und Ausland (Australien, China, Großbritannien, Japan, Österreich, USA) verliehen. Als einer der ersten Nicht-US-Amerikaner wurde er 2006 für sein Lebenswerk in die 1972 gegründete Plastics Hall of Fame aufgenommen. Dies gilt als die höchste Auszeichnung, die in der Kunststoffindustrie vergeben wird. 1985 wurde Prof. Menges in Wien mit der größten polymerwissenschaftlichen Auszeichnung Österreichs, der "H.F. Mark-Medaille", für seine wissenschaftlichen Leistungen im Bereich der Kunststoffverarbeitung ausgezeichnet. Die über viele Jahrzehnte bestehende weltweite Führungsrolle der deutschen Kunststoffindustrie wurde nicht unwesentlich von ihm und seinen akademischen Schülern geprägt. Aus seiner Schule stammen über 1.000 Diplom-Ingenieure, über 200 promovierte sowie fünf habilitierte Diplom-Ingenieure. Darüber hinaus wurden mehr als 20 seiner Absolventen Hochschullehrer. Prof. Menges ist Autor von mehr als 300 Publikationen in Fachzeitschriften und Tagungsbänden, wovon 113 in der Zeit von 1988 bis 2008, also in der Zeit nach seiner Institutsleitung, verfasst wurden. Schon während seiner aktiven Zeit am IKV hat sich Prof. Menges intensiv dem Verfassen von Lehrbüchern für die kunststofftechnische Ingenieursausbildung verschrieben. Nach seiner Emeritierung im Februar 1989 widmete sich Prof. Menges weiter seinen wissenschaftlichen Arbeiten und der Neufassung bzw. Überarbeitung der von ihm und seinen Mitarbeitern verfassten Lehrbücher der Kunststofftechnik und -verarbeitung. Mit 14 Fachbüchern, die als Standardwerke in allen namhaften Universitätsbibliotheken aufliegen, wird die Ausbildung der Studierenden der Kunststofftechnik weltweit unterstützt. Weitere Informationen: www.ikv-aachen.de, www.unileoben.ac.at Quelle: Pressemitteilung der Montanuniversität Leoben v. 15.4.2016 |
Institut für Kunststoffverarbeitung, Aachen
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