07.06.2019, 08:12 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
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Eine Studie liefert erstmals konkrete Zahlen zum Fenster-Recycling in Österreich. Nach einer durchschnittlichen Einsatzdauer von 42,5 Jahren werden Kunststofffenster durch neue, energiesparendere Fenster ersetzt. Die dabei anfallenden Altfenster können und werden nahezu ausschließlich recycelt. Im Auftrag des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs, Arbeitskreis Kunststofffenster (ÖAKF), hat „Branchenradar“ eine Analyse des Entsorgungsprozesses von Kunststofffenstern in Österreich durchgeführt. Die Erhebungen wurden an relevanten Stellen der Lieferkette – das sind Abriss- sowie Montageunternehmen, Entsorger, Recyclingfirmen und Fenstererzeuger – durchgeführt. Pro Jahr fallen in Österreich durchschnittlich 520.000 Stück ausgediente Kunststofffenster an. Der überwiegende Teil – 492.000 Fenstereinheiten – wird bei Sanierungen ausgetauscht, der Rest stammt aus Abrissgebäuden. Ein Altfenster besteht üblicherweise aus je einem Drittel Kunststoff, Metall und Glas, wovon alle Materialien einem Recycling zugeführt werden können. Das Gesamtgewicht aller verwerteten Fenster ohne Glas inklusive Stahlverstärkung, Beschläge und Dichtung beträgt rund 8.400 Tonnen. Hochtechnologischer Recyclingprozess War das Kunststofffenster-Recycling vor 15 Jahren noch umständlich und daher nahezu unrentabel, ist es heute ein wachsender Wirtschaftszweig ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft. In dem hochtechnologischen Kunststoff-Recyclingprozess sammeln zunächst spezialisierte Entsorgungsbetriebe die Fenster und liefern sie an einen von derzeit zwei österreichischen Fensterrecycling-Betrieben. Dort findet zunächst eine mechanische Zerkleinerung und die Trennung von Kunststoff und Metall mit verschiedenen Techniken wie Magnetabscheider, Siebe, Gebläse, sowie durch elektrische Felder statt. Im Anschluss wird der verbleibende, reine Kunststoff aufgeschmolzen und regranuliert. Über 89 Prozent der Fenster werden recycelt Im Jahresdurchschnitt werden auf diese Weise knapp 3.200 Tonnen Kunststoff-Rezyklat aus ausgedienten Fensterprofilen gewonnen. Mittels Co-Extrusion werden daraus neue Profile erzeugt, die im Kern aus Rezyklat bestehen und an den Außenflächen mit rein weißer Neuware ummantelt sind. Der Recycling-Kreislauf von Kunststofffenstern spart damit jährlich etwa 6.000 Tonnen CO2-Äquivalent ein. Neben geringen Mengen, die im Bauschutt landen bzw. thermisch verwertet werden, wird Recherchen zufolge, ein großer Teil der verbleibenden elf Prozent im Ausland wiederverwendet, da viele der Altfenster aus Blocksanierungen noch funktionstüchtig sind. Über den ÖAKF Der Österreichische Arbeitskreis Kunststofffenster (ÖAKF) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Fensterprofil-Herstellern am heimischen Markt. Formal eingegliedert ist der Arbeitskreis im Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO). In Österreich werden pro Jahr etwa 2,2 Millionen Fenster verkauft, mehr als 60 Prozent davon sind Kunststofffenster, an die 30 Millionen sind derzeit in Verwendung. Weitere Informationen: www.fenster.at |
Österreichischer Arbeitskreis Kunststofffenster im Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs, Wien, Österreich
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