07.10.2019, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Das Fraunhofer IWKS bietet einen neuen Polymerrohstoff an, der ohne Beeinträchtigung des Recyclings oder der Kompostierbarkeit die Schutzwirkung von Kunststoffverpackungen erhöhen soll. Er kann laut IWKS sowohl mit herkömmlichen als auch mit kompostierbaren Verpackungsmaterialien kombiniert werden. Statt aus Erdöl oder biobasierten Grundstoffen wie Mais oder Zuckerrohr gewinnen die Forscher ihren Rohstoff aus großen Nebenproduktströmen der Lebensmittelindustrie. Konkret wird aus Apfeltrestern ein Hemicellulose-Produkt extrahiert, das dank der verzweigten Polymerstrukturen für verschiedene Anwendungen geeignet sein soll: Von Beschichtungen, die Sauerstoff und Wasserdampf abschirmen, für Folien, Schalen und Flaschen aus Kunststoffen und Naturwachsen, über Lack- und Farbsysteme bis hin zu Papieradditiven oder Kosmetikartikeln, in denen das Polymerprodukt zur Steigerung der Reißfestigkeit bzw. zur Einstellung der Fließfähigkeit und zur Stabilisierung von Dispersionen und Emulsionen eingesetzt werden könne. Der Rohstoff sei biobasiert und biologisch abbaubar, stehe nicht in Konkurrenz zur Lebensmittelindustrie, sei in ausreichender Menge vorhanden und als Nebenprodukt kostengünstig zu beziehen. Fundamental für den Einsatz in den diversen Materialsystemen sei die Tatsache, dass sich die verzweigten Polymerstrukturen vielfältig und wirtschaftlich chemisch modifizieren lassen. Pressekonferenz - Projektabschluss HyperBioCoat Im Rahmen des von der EU gefördeten Projekts HyperBioCoat wurde der Rohstoff laut IWKS erfolgreich an Demonstratoren für Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen getestet. Mehr zum Projekt und dem Einsatz von Hemicellulose als nachhaltigen Polymergrundstoff können Interessierte auf der Pressekonferenz erfahren: "Funktionelle Biopolymer-Beschichtungen aus Lebensmittelreststoffen. Vorstellung des Projekts HyperBioCoat - Vorteile und Anwendungen von Biopolymer-Beschichtungen, u.a. für Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen sowie Medizinprodukte“ Mittwoch, 16.10.2019, 15.30 Uhr Tagungsraum 19b, Halle 1, K 2019, Messe Düsseldorf Um Anmeldung unter presse@iwks.fraunhofer.de wird gebeten. Kritische Rohstoffe nicht nur ersetzen, sondern auch zurückgewinnen Das Fraunhofer IWKS will auf der K 2019 nicht nur Möglichkeiten der Substitution von Rohstoffen und wertvollen Ressourcen durch nachhaltige Alternativen zeigen, sondern auch deren Rückgewinnung. Als Beispiel hierfür nennt das Institut Elektroschrott. Bislang würden die Kunststofffraktionen nicht oder lediglich als Sekundärmaterial thermisch verwertet, da sie sich nur schwer sortenrein und effizient abtrennen lassen sollen. Am Fraunhofer IWKS setzen die Wissenschaftler auf ein stoffliches Recycling, wodurch mittels elektrohydraulischer Zerkleinerung und sensorbasierter Sortierung sowohl Metall- als auch Kunststofffraktionen beispielsweise von Platinen trennbar sein sollen. So könnten auch hochwertige Kunststoffe einer weiteren Verwertung zugeführt werden. K 2019, 16.-23.10.2019, Düsseldorf, Halle 12, Stand C45 Weitere Informationen: www.iwks.fraunhofer.de |
Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS,
» insgesamt 2 News über "Fraunhofer IWKS" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Voelpker: Neuer Formaldehyd-Fänger - Unterdrückung von Kettenabbau und Formaldehydfreisetzung
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Ernst Jäger Kunststoffverpackung: Insolvenzverfahren eröffnet - Eigenverwaltung angeordnet
Meist gelesen, 10 Tage
Ernst Jäger Kunststoffverpackung: Insolvenzverfahren eröffnet - Eigenverwaltung angeordnet
Engel: „foammelt Days 2024“ am 27. und 28. November in Schwertberg - Schaumspritzgießen von A bis Z
Fakuma 2026: Nächste Ausgabe findet von Montag bis Freitag statt
Meist gelesen, 30 Tage
Dieffenbacher: Übernahme des Composites-Geschäftes von Schmidt & Heinzmann
Meist gelesen, 90 Tage
Arburg: Maschinenbauer erwartet deutlichen Umsatzrückgang
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
New Albea Kunststofftechnik: Automobilzulieferer stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
Sumitomo (SHI) Demag: Personalabbau und strukturelle Veränderungen an deutschen Standorten
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Physikalischer Schaumspritzguss - Grundlagen für den industriellen Leichtbau
Analysiert man die Menge der kompakt gespritzten Kunststoffformteile, so kommt man schnell zu dem Ergebnis, dass sich sicherlich mehr als die Hälfte davon kostengünstiger und mit besseren Toleranzen mittels Schaumspritzguss herstellen lassen. |