09.01.2024, 06:06 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Südpack hat mit Wirkung zum 2. Januar 2024 weitere Anteile an der Carboliq GmbH übernommen und bestellt Dirk Hardow zum Geschäftsführer. Damit will Südpack sein Engagement im Bereich der Kreislaufführung von Kunststoffen und dem chemischen Recycling als komplementärer Recyclingtechnologie unterstreichen. Dirk Hardow, der bei Südpack als Leiter der BU FF&C unter anderem für die Entwicklung und Implementierung von Kreislaufmodellen verantwortlich zeichnet, wird das Unternehmen zukünftig als Geschäftsführer leiten. Die Übernahme der Mehrheitsanteile an Carboliq wurde am 15. Dezember 2023 unterzeichnet. Mit der Übernahme will der Folienhersteller seine Position in puncto Kreislaufwirtschaft in der Industrie für flexible Verpackungen untermauern. „Wir sind zutiefst von den Vorteilen dieser fortschrittlichen Technologie im Vergleich zu anderen Verölungsverfahren überzeugt“, unterstreicht Dirk Hardow. „So bietet die Carboliq Technologie in Bezug auf Energieverbrauch sowie Verarbeitungsfenster unterschiedlichster Wertstoffe aus unserer Sicht bedeutende Vorteile gegenüber anderen Verfahren“, führt Hardow weiter aus. Bei Carboliq handelt es sich um einen thermo-chemischen Prozess, der auch als Direktverölung bezeichnet wird. Zu anderen Pyrolyseverfahren unterscheidet sich der Carboliq-Prozess den weiteren Angaben zufolge maßgeblich durch seine Flexibilität hinsichtlich der Infeed-Materialen, die nicht unbedingt polyolefinischen Ursprungs sein müssen. Dank dieser hohen Feedstock-Toleranz soll sich Carboliq auch für das Verölen von verunreinigten, gemischten oder anderen Kunststoffen und ebenso von flexiblen Verpackungen und hochkomplexen Mehrschichtfolien eignen. Der Prozess findet bei einer niedrigeren Temperatur von unter 400°C statt. Die niedrige Prozesstemperatur, die Einstufigkeit des Verfahrens und die Einbringung der Energie über Friktion direkt ins Material sollen die Stoffumwandlung bei relativ geringem Energieeinsatz ermöglichen. Erste Pilotprojekte mit Kunden hätten bereits erfolgreich realisiert werden können oder würden sich aktuell in der Umsetzungsphase befinden. „Wir gehen davon aus, dass das chemische Recycling im Rahmen der anstehenden PPWR (Packaging & Packaging Waste Regulation) eine tragende Rolle spielen wird, nicht zuletzt, um die geforderten Rezyklateinsatzquoten insbesondere bei der Herstellung von Lebensmittelverpackungen zu ermöglichen“, prognostiziert Dirk Hardow. Derzeit ist das Anlagenkonzept von Carboliq – bezogen auf hochkalorische Einsatzfraktionen und im vollkontinuierlichen Betrieb - auf eine jährliche Ausbringung von etwa 10.000 Tonnen ausgelegt. Der unter dem Namen CLR (Circular Liquid Ressource) vermarktete Sekundär-Rohstoff würde dabei in vielen wesentlichen Eigenschaften fossilem Erdöl bzw. den daraus gewonnenen Produkten ähneln– und sei somit ein vollwertiges Substitut fossiler Ressourcen. Südpack ist ein Hersteller von Hochleistungsfolien und Verpackungslösungen für die Lebensmittel-, Non-Food- und Medizingüterindustrie sowie von kundenindividuellen Compounds für technisch anspruchsvolle Anwendungsbereiche. Der Hauptsitz des Familienunternehmens, das im Jahr 1964 von Alfred Remmele gegründet wurde, befindet sich in Ochsenhausen. Die Produktionsstandorte in Deutschland, Frankreich, Polen, Indien, der Schweiz, den Niederlanden und den USA sind mit moderner Anlagentechnologie ausgestattet und fertigen unter anderem auch unter Reinraumbedingungen. Weitere Informationen: www.suedpack.com |
Südpack Verpackungen GmbH & Co. KG, Ochsenhausen
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