7. Freiberger Polymertag 2005
Wachstuch und Linoleum sind Pseudonyme für zwei Produktlinien der Kunststoffbahnenindustrie, die bereits zu Zeiten geprägt wurden, als synthetische Polymere noch keine wirtschaftliche Bedeutung besaßen. Hergestellt wurden diese Produkte aus Baumwoll- oder Jutegeweben, Leinölfirnis und ggf. Baumharzen sowie Korkmehl – alles Stoffe, die heute mit dem Begriff „nachwachsende Rohstoffe“ verbunden werden. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden sie durch Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polyurethan und andere synthetische Polymere weitgehend ersetzt. Nur so konnte der rasch wachsende Bedarf an preiswerter Bahnenware für Einsatzgebiete mit den unterschiedlichsten Qualitätsanforderungen gedeckt werden.
Vor dem Hintergrund der Begrenztheit fossiler Rohstoffressourcen erhöht sich das gesellschaftliche Umweltbewusstsein. Die Bedeutung nachhaltigen Wirtschaftens für zukünftige Generationen wurde erkannt. Seit Ende der 1980er Jahre steigt die Nachfrage nach Erzeugnissen aus biogenen Rohstoffen. Die Zahl der Produkte auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen konnte Dank der Ergebnisse intensiver Forschungstätigkeit deutlich erweitert werden.
Das Anliegen des 7. Freiberger Polymertages ist es, neue Erkenntnisse beim Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen als Schichtträger, Bindemittel, funktionaler Füllstoff, Additive oder Zurichtung bei der Herstellung von Kunststoffbahnen aus wissenschaftlicher und praktischer Sicht ebenso vorzustellen wie die neuesten Ergebnisse der Grundlagen- bzw. vorwettbewerblichen Forschung auf diesem Gebiet. Weiterhin sollen mittel- und langfristig realisierbare Innovationspotentiale und die mit einer erweiterten Verwendung von Komponenten aus nachwachsenden Rohstoffen verbundenen Chancen und Risiken einschließlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Industriezweig mit den Referenten aus Wissenschaft und Praxis diskutiert werden.
(Description according to organiser information)