9. Dresdner Leichtbausymposium 2005
Systemleichtbau in Mischbauweise - Durchgängigkeit als Erfolgsfaktor -
Das vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der Technischen Universität Dresden zum neunten Male ausgerichtete Symposium sieht sich als fest etablierte Diskussionsplattform für einen werkstoff- und produktübergreifenden Wissens- und Erfahrungstransfer zwischen Industrie und Hochschule.
Das diesjährige Motto soll das Potential eines durchgängigen Systemleichtbaus als wesentlicher Faktor im technologischen Wettbewerb insbesondere stark exportabhängiger Branchen wie Automobil-, Maschinen- und Schienenfahrzeugbau sowie Luft- und Raumfahrt herausstellen.
Vor dem Hintergrund weltweit steigender Rohstoffpreise sowie in weiten Teilen klassischer Märkte schwachen Wirtschaftswachstums und unsicheren Konsumentenverhaltens bei gleichzeitig steigenden Produktanforderungen rückt der effiziente Systemleichtbau in Mischbauweise zunehmend in den Vordergrund. Singuläre „Leuchtturmbeispiele“ des Leichtbaus waren in der Vergangenheit häufig wenig zielführend und zum Teil sogar kontraproduktiv. Heute werden diese meist nur noch aus Marketinggründen eingesetzt.
Für komplexere Leichtbau-Systementwicklungen bedarf es in der Regel eines gut geknüpften Netzwerkes wie etwa des Materialforschungsverbundes Dresden (MFD) mit seinen mehr als 1000 Wissenschaftlern, das durchgängig die gesamte Wertschöpfungskette abdeckt. Nicht zuletzt daran scheidet sich unter der Vielzahl der in letzter Zeit wie Pilze aus dem Boden geschossenen „Leichtbauer“ die Spreu vom Weizen.
Systemleichtbau in Mischbauweise ist vielfach schon zum Motor der Entwicklung zukunftsfähiger Produkte und Dienstleistungen sowie der Erschließung neuer Marktsegmente geworden. Dabei wird die Stra-tegie verfolgt, neben einer gewichtsmäßigen Optimierung gleichzeitig die Integration mehrerer Funktionen vorzunehmen, was sich für den Anwender in der Regel auch in einem besseren Kosten-Nutzen-Verhältnis niederschlägt. Der erzeugnisgerechten Kombination unterschiedlicher Werkstoffe, Herstellungstechnologien, Fügetechniken und Bauweisen kommt hier besonderer Stellenwert zu, und die Definition von Schnittstellen zwischen den Finalproduzenten und den Zulieferern als Systemanbieter gewinnt weiter an Bedeutung.
Die Komplexität optimaler Leichtbau-Systementwicklungen bedingt ein Team entsprechend gut ausgebildeter Mitarbeiter mit soliden Grundlagenkenntnissen und starker Anwendungsorientierung, die sich über ihr spezifisches Arbeitsgebiet hinaus auch in der Breite auskennen. Damit fällt den Universitäten als Stätten von Forschung und Lehre besondere Verantwortung zu. Für die einschlägigen Institute erfordert dies gleichzeitig eine noch intensivere Profilbildung mit entsprechenden Alleinstellungsmerkmalen, um als kompetenter Partner der Industrie auch international wettbewerbsfähig zu bleiben.
Zur Intensivierung einer zukunftsorientierten Zusammenarbeit von Entwicklungsingenieuren und Experten aus Industrie und Forschung soll das diesjährige neunte Dresdner Leichtbausymposium als Branchentreff der Leichtbauer durch Erfahrungsaustausch und Diskussion sowohl des aktuellen Technikstandes als auch der Perspektiven moderner Mischbauweisen beitragen.
(Description according to organiser information)