18.11.2016, 08:39 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Der Markt für Sekundärkunststoffe aus dem Recycling von Leichtverpackungen hat das Potenzial, erheblich zu wachsen: von heute 189 Millionen Euro auf über 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2030. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die das Essener RWI – Leibniz Institut für Wirtschaftsforschung und Der Grüne Punkt schon auf der K 2016 in Düsseldorf vorgestellt haben. Voraussetzung für diese Entwicklung sei, dass bestehende Fehlanreize korrigiert werden und neue Impulse durch eine Veränderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen entstehen. "Wir befinden uns momentan an einem Wendepunkt. Die Zukunftsaussichten sind ganz klar positiv", sagt Dr. Michael Rothgang, Studienleiter des RWI. "Mit den richtigen Weichenstellungen kann das große Potenzial des Kunststoffrecyclings in Deutschland voll ausgeschöpft werden." Höhere Quotenvorgaben, die stärkere Berücksichtigung von ökologischen Faktoren bei der Gestaltung der Beteiligungsentgelte für Verpackungen und die Ausweitung der Produktverantwortung auf sogenannte stoffgleiche Nichtverpackungen identifiziert die Studie als wichtige Treiber einer solchen Entwicklung. Das duale System für die Erfassung und Verwertung von Verkaufsverpackungen hat seit seiner Gründung im Jahr 1990 maßgeblich dazu beigetragen, einen funktionierenden Markt für Sekundärkunststoffe (sogenannte Rezyklate) zu etablieren. Auch das ist eine zentrale Erkenntnis der Studie. "Das duale System war zu Beginn sicher mit erheblichen Investitionen verbunden. Aber es hat sich bewährt. Heute übersteigt der ökonomische Nutzen des dualen Systems ganz klar dessen Kosten", erklärt Dr. Rothgang. Der bereits heute hohe ökonomische Nutzen des dualen Systems von jährlich knapp einer Milliarde Euro könnte noch weiter gesteigert werden. Dazu wären keine Technologiesprünge notwendig. Die erforderliche Sortier- und Recyclingtechnik bestehe bereits, für ihren flächendeckenden Einsatz seien jedoch Investitionen notwendig, die der Gesetzgeber mit ambitionierteren Vorgaben für das Recycling von Wertstoffen anstoßen könnte. In Kombination mit den oben genannten gesetzlichen Weichenstellungen könnte sich der ökonomische Nutzen des dualen Systems um bis zu 40 Prozent erhöhen. "Die Studie zeigt nicht nur, dass das duale System und das Recycling von Leichtverpackungen einen realen ökonomischen wie ökologischen Nutzen schaffen", erklärt Michael Wiener, CEO der Duales System Holding. "Sie macht auch deutlich, dass wir endlich höhere gesetzliche Recyclingquoten benötigen, um das ganze Potenzial des dualen Systems freizusetzen. Denn auch wenn uns ambitionierte Quoten Anstrengungen abverlangen – die aufgezeigten Perspektiven unterstreichen, dass sie sich lohnen werden. Das Verpackungsgesetz kann dem Kunststoffrecycling einen echten Schub verleihen." Die Studie beschreibt den Stand des Recyclings von Leichtverpackungen in Deutschland sowie dessen Perspektiven und wirft einen besonderen Blick auf die Rolle des dualen Systems. In vier Szenarien untersucht das Institut verschiedene denkbare Änderungen von Rahmenbedingungen des Marktes für Rezyklate und berechnet die daraus zu erwartende Entwicklung. Zahlreiche Expertengespräche zu aktuellen technologischen Entwicklungen und Markttrends sind in die Betrachtung der Gegenwart und Zukunft des Kunststoffrecyclings in Deutschland eingeflossen. Die Studie ist durch einen unabhängigen Gutachter überprüft worden. Dateianhang zur Meldung: Weitere Informationen: www.gruener-punkt.de, www.rwi-essen.de |
Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH, Köln
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