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15.09.2023, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Plasmatreat: Plasmabehandlung von Oberflächen live erleben

Mit insgesamt 6 Rotationsdüsen des Typs RD2010 werden in der Flachbettzelle effizient und zuverlässig verschiedene, flache Kunststoffsubstrate vorbehandelt - (Bilder: Plasmatreat).
Mit insgesamt 6 Rotationsdüsen des Typs RD2010 werden in der Flachbettzelle effizient und zuverlässig verschiedene, flache Kunststoffsubstrate vorbehandelt - (Bilder: Plasmatreat).
Für Plasmatreat ist die atmosphärische Plasmatechnologie das Mittel der Wahl, wenn es um Oberflächenbehandlung und die anschließende Verarbeitung von Kunststoffen geht. Das Unternehmen präsentiert auf der Fakuma 2023 die Leistungsfähigkeit der Technologie, die durch die gezielte Oberflächenmodifikation Prozesse wie das Verkleben, Bedrucken, Lackieren oder Abdichten deutlich verbessern soll.

Umspritzen empfindlicher elektronischer Bauteile mit Duroplast
Am Messestand von Plasmatreat zeigt ein Gemeinschaftsprojekt das Vorbehandeln und Umspritzen von Leiterplatten mittels Spritzgussverfahren. In einem vollautomatisierten Prozess werden die Elektronikbauteile zunächst einer schonenden Feinstreinigung mit Openair-Plasma unterzogen. Dann erhalten sie durch das spezielle PlasmaPlus-Verfahren eine haftvermittelnde Schicht und werden schließlich in einer Spritzgussanlage mit einem temperaturbeständigen Duroplast umspritzt. Die Plasmabehandlung und -beschichtung sorgt für eine sichere Haftung des Kunststoffs an den Leiterplatten und schützt sie vor umweltbedingten Einflüssen. Projektpartner sind neben Plasmatreat (Steinhagen) u.a. das Maschinenbauunternehmen Arburg (Loßburg), der Werkzeugbauer Siegfried Hofmann GmbH (Lichtenfels), der Sondermaschinenbauer Barth Mechanik GmbH (Zimmern o.R.) sowie der Kunststofflieferant Sumitomo Bakelite Co., Ltd. (Japan).

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Erweiterung der Materialauswahl
Die Auswahl eines Kunststoffs aus ökonomischen und ökologischen Gründen kann einen gesamten Prozess beeinflussen, beispielsweise in Bezug auf die erforderliche Adhäsionsfähigkeit oder die Bedruckbarkeit. Die Plasmatechnologie unterstützt laut Plasmatreat die Substitution von Materialien, denn durch die gezielte Oberflächenveränderung könne sie in industriellen Anwendungen die Haftfestigkeit von Klebstoffen und Lacken verbessern und sogar ermöglichen, ursprünglich nicht kompatible Kunststoffe miteinander zu verbinden. Damit sollen Hersteller von einer erweiterten Materialauswahl profitieren und z.B. kostenintensive technische Kunststoffe gegen günstigere Standardkunststoffe oder Recycling-Materialien austauschen können.

Großflächige, selektive Vorbehandlung von Automobil Dashboards
Auch in der Automobilindustrie ist die Plasmavorbehandlung bereits seit vielen Jahren integriert. Die Vorbehandlung mit Plasma soll dort die unpolaren (Recycling-)Kunststoffe für nachfolgende Haftungsprozesse empfänglich machen und für eine feste Verbindung der unterschiedlichen, zum Teil sogar inkompatiblen Materialien, sorgen: Beispielsweise bei der Kaschierung von Dashboards aus Recycling-Materialien mit pulvergesinterten Formhäuten aus Weichkunststoff. Bei der traditionell eingesetzten Beflammungstechnik für die Vorbehandlung von Dashboards mussten zuvor alle Bereiche der Bauteile, an denen später keine Haftung erfolgen sollte, mit thermisch stabilen Masken abgedeckt werden. Durch den Einsatz von Openair-Plasma soll dieser Arbeitsschritt komplett entfallen, da der Plasmastrahl ortsselektiv arbeitet und im Gegensatz zur Flamme durch automatisierte Robotertechnik millimetergenau der Bauteilgeometrie folgt. Darüber hinaus entstehe bei der Plasmabehandlung nur sehr wenig Wärme, sodass die behandelten Bauteile formstabil bleiben und sich weiterverarbeiten lassen.

Flachbettanlage für ganzflächige Vorbehandlung
Wie sich die ganzflächige Vorbehandlung von flachen Kunststoffmaterialien, wie z.B. Wabenplatten für Leichtbauanwendungen, vornehmen lässt, zeigt Plasmatreat mit einer Flachbettanlage. In dieser speziellen PTU (Plasma Treatment Unit) werden verschiedene flache Kunststoffsubstrate vorbehandelt. Die Anlage ist auf jeder Seite mit drei Rotationsdüsen des Typs RD2010 ausgestattet. Für maximale Flexibilität und Rüstzeitoptimierung hat Plasmatreat die Zelle um eine Funktion erweitert: Die Düsen können jetzt abhängig von der Dicke des zu behandelnden Materials in der Höhe verfahren werden. Zudem sei auch die Einstellung weiterer Parameter möglich, wie z.B. eine exakte Abstimmung der Geschwindigkeit sowie der Intensität des Plasmastrahls auf die jeweilige Anwendung. Die Anlage für diesen patentierten Prozess soll sich leicht in bestehende Linien integrieren lassen. Kunden verschiedener Industrien nutzen die ganzflächige Vorbehandlung mit Openair-Plasma, z.B. für individuellen Digitaldruck auf Garagentoren oder für LKW-Wände und -Planen.

Am Live-Tisch vom Plasmaeffekt überzeugen lassen
Den Plasmaeffekt mit eigenen Augen sehen und erleben - diese Gelegenheit bietet sich am Live-Tisch auf dem Stand von Plasmatreat. Die Plasmaexperten weisen vor Ort mithilfe verschiedener Testmethoden (z.B. Wasserspraytest, Testtinten oder mithilfe von Klebestreifen) die Wirkungskraft der Plasmabehandlung nach und machen diese sichtbar, auch in Bezug auf anspruchsvoll zu verarbeitende Materialien wie PP und PE.

Fakuma 2023, Friedrichshafen, 17.-21. Oktober 2023, Halle A1, Stand 1210

Weitere Informationen: www.plasmatreat.de

Plasmatreat GmbH, Steinhagen

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