06.09.2010 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Die vor etwa drei Jahren eingeführten Schrumpffolien auf Basis von Styrolux HS 70 zeichnen sich laut BASF gegenüber konventionellen Mischungen aus SBC (Styrol-Butadien-Styrol-Blockcopolmer) und PS (Polystyrol) durch den besonders hohen Endschrumpf von über 70 Prozent aus. Nun seien deutlich verbesserte Styrolux-Typen entwickelt worden, die dem Wunsch nach steiferen Folien, die das Umschrumpfen größerer und komplexerer Objekte und eine weitere Reduzierung der Sleeve-Foliendicke ermöglichen sollen. Dazu dient ein Zwei-Komponenten-Konzept: Mit den Typen T (für toughness = Zähigkeit) und S (für stiffness = Steifigkeit) lässt sich demnach das gewünschte Eigenschaftsprofil der Schrumpffolie durch Abmischen beim Verarbeiter einstellen. In den abgemischten T/S-Produkten liefert die T-Komponente Grundeigenschaften wie Zähigkeit und gute Verstreckbarkeit, die S-Komponente erhöht die Steifigkeit der Folie sowie ihre Lagerstabilität. Letztere wird vom sogenannten natürlichen Schrumpf bestimmt, dem das Material nach dem Verstrecken unterliegt. Ermittelt wird er in einem 21-tägigen Lagertest bei 40 Grad Celsius. Eine 1:1-Mischung aus Styrolux T und Styrolux S ergibt beispielsweise eine Folie, die eine um 25 bis 30 Prozent höhere Steifigkeit hat und einen um etwa 50 Prozent niedrigeren natürlichen Schrumpf aufweist als eine entsprechende Folie aus Styrolux HS 70. Dabei zeigen die Folien laut Anbieter eine bislang unerreichte Transparenz und Brillanz. Das bereits bei Styrolux niedrige Stippenniveau konnte in Folien konnte im neuen Werkstoff weiter reduziert werden. Sie eignen sich für das Querverstrecken (TD = transverse direction), mit dem sich Formen mit großen Radienunterschieden oder ungewöhnlichen Designs in Sleeve-Technik umschrumpfen lassen. Die Schrumpfkurve von HS 70 in Kombination mit dem Endschrumpf von über 70 Prozent bei 90 Grad Celsius sei beibehalten worden. Die gleichmäßige, moderate Steigung der Schrumpfkurve erlaube das sehr kontrolliertes Umschrumpfen in einem breiten Verarbeitungsfenster, während der hohe Endschrumpf das Dekorieren selbst komplexester Formen ermöglicht. Die neuen Folien sind jedoch nicht nur für das Querverstrecken geeignet, sondern führen auch als sogenannte MD-Folien zu qualitativ hochwertigen Produkten (MD = machine direction). Das Verstrecken in Extrusionsrichtung, wie es für die Banderolentechnik eingesetzt wird, ist maschinentechnisch einfacher und entsprechend kostengünstiger. Bei dem bisher üblicherweise auf Polypropylen-Folien beschränkten Roll-on-shrink-on-Verfahren, kurz ROSO, wird die Rundumetikettenfolie in Form einer Banderole um die Flasche gewickelt, dann erst verklebt und durch Wärme aufgeschrumpft. Gemeinsam mit führenden Maschinenherstellern habe man gezeigt, dass Styrolux-MD-Folien auf etablierten Etikettierungsanlagen, auf denen heute fast ausschließlich ROSO-PP-Folien verarbeitet werden, gut laufen (bei erheblich erweiterten Möglichkeiten). Zudem führen neuere Verfahren, wie das Siegeln der Bindenähte mit Lasergeräten der italienischen Firma Sacmi oder das Heißsiegeln der Firma Alfa Sidel, mit Styrolux MD-Folien zu guten Ergebnissen. Aufgrund ihrer relativ geringen Dichte kann der Anwender damit etwa 30 Prozent mehr Folie pro Kilogramm Kunststoff herstellen als beispielsweise mit PET-G. Darüber hinaus erreichen Styrolux-T/S-Folien bei höheren Anteilen der S-Komponente auch in der Steifigkeit das Niveau von PET-G-Schrumpffolien. Zur K 2010 werden voraussichtlich erste mit Folie auf Basis Styrolux T/S umschrumpfte Exponate gezeigt. Ab Beginn 2011 sollen die beiden Schrumpffolien-Komponenten weltweit in kommerziellen Mengen verfügbar sein. Weitere Informationen: www.basf.com K 2010, 27.10.–3.11.2010, Düsseldorf, Halle 5, Stand C21/D21 |
BASF SE, Ludwigshafen
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