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07.04.2015, 06:56 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten    

Faurecia: Hanf und Faserverbundstoffe für spritzgussbasierte Bauteile

(Bilder: Faurecia)
(Bilder: Faurecia)
Mit „Natural Fibres for Lean Injected Design“ (NAFILean) hat der Automobilzulieferer Faurecia ein spritzgussbasiertes Bauteil in Serie gebracht, das zu 20 Prozent aus Naturmaterial besteht. Die Automobilhersteller profitieren dabei laut Anbieter doppelt, weil es demnach sowohl das Bauteilgewicht um bis zu 25 Prozent senken kann als auch der Anteil an ölbasiertem Kunststoff reduziert wird. Ebenso würden die mechanischen Eigenschaften der Hanfpflanzenfasern überzeugen, denn sie wiegen wenig, sind reißfest und stabil. Zum Einsatz kommt NAFILean für Teile von Instrumententafeln oder Türpaneele – deren Serientauglichkeit im Peugeot 308 Premiere feierte.

Dr. Alexander Hasler, Sales Director, erläutert: „Mit NAFILean haben wir ein Material entwickelt, das gleich zweimal CO2 einspart. Das Thema ist Teil von ,Faurecia BioAttitude’, einer langfristig ausgerichteten Strategie, um leichtere und auf nachwachsenden Rohstoffen basierende Produkte zu entwickeln. Die Zahl der Interessenten wächst bereits. Aktuell sind wir mit weiteren fünf OEM im Gespräch. NAFILean verändert nicht nur Faurecia, sondern macht uns erneut ein wichtiges Stück unabhängiger vom Erdöl.“

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Neue Produkte mit der Hanffaser werden voraussichtlich 2015 oder 2016 serienreif sein. Derzeit forscht Faurecia an NAFILean-Derivaten, die noch steifer sind, oder solchen, die weniger Faserstruktur zeigen und im Sichtbereich eingesetzt werden können. Versuche laufen mit Gasaufschäumungen, um Dichte und Gewicht noch weiter zu senken. Die Rohstoffversorgung liegt in den Händen der „Automotive Performance Materials“ (APM), eines Joint-Ventures zwischen Faurecia und der französischen Landwirtschaftsgenossenschaft Interval. Deren rund 5.000 Betriebe sorgen für den Nachschub an Qualitätshanf.

Mit Blick auf die Zukunft beschäftigt sich Faurecia zudem mit der Frage, wie auch das Polypropylen ersetzt werden kann, in das die Hanffasern eingebunden sind. Als gegenwärtige Lösung für das Produkt, das „BioMat“ genannt wird, wird eine Herstellung von Kunststoffen aus Kohlenhydraten wie Zucker gesehen. „Noch ist das Verfahren mit höheren Kosten verbunden, auch weil die Volumina noch gering sind“, so Alexander Hasler, „aber die Ergebnisse sind so gut, dass die Vermarktung bereits begonnen hat. Da biobasierte Kunststoffe hoch attraktiv sind, zweifle ich nicht an deren Serieneinführung.“

Faurecia hat vor mehr als fünf Jahren begonnen, mit hanffaserverstärktem Polypropylen zu experimentieren. Gefertigt werden die Bauteile für den Peugeot 308 zurzeit im französischen Etupes – in Zukunft sollen entsprechende Bauteile aus NAFILean aber auch an anderen Standorten und in anderen Regionen hergestellt werden. Als ein großer Vorteil dabei gilt, dass herkömmliche Spritzgussanlagen das Granulat problemlos verarbeiten können. Es ist kein zusätzlicher Investitionsbedarf notwendig und Standardprozesse können angewendet werden, was für Faurecia während der Entwicklung entscheidend war.

Weitere Informationen: www.faurecia.de, www.faurecia.com

Faurecia Deutschland, Stadthagen

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