04.10.2016, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Farragtech präsentiert auf der K 2016 in seinen neuen Drucklufttrockner CARD M mit dem patentierten Zwei-Kreislauf-System und weitere Granulattrockner. Gegen den Einsatz von Drucklufttrocknern wird laut Farragtech häufig eingewendet, dass die Druckluft vor allem bei größeren Behältern sehr teuer sei. Das gelte allerdings nur für reine Drucklufttrockner. Beim patentierten Zwei-Kreislauf-System der FarragTech GmbH werde das Granulat jedoch mit erhitzter Umgebungsluft vorgewärmt, wodurch für den eigentlichen Trocknungsprozess nur noch 30 Prozent des ursprünglichen Druckluftverbrauchs notwendig sein sollen. Dieses Verfahren, das bei der CARD L-Serie für Behälter mit bis zu 3.500 l Fassungsvermögen bereits seit längerem zur Anwendung kommt, wurde nun für den kompakteren CARD M für Volumen von 40 bis 375 l weiterentwickelt. Bei einem Vergleich mit herkömmlichen Adsorptionstrocknern schneiden die Geräte, die auf der K 2016 präsentiert werden, sowohl hinsichtlich des Energieverbrauchs als auch mit Blick auf die laufenden Kosten laut Hersteller sehr gut ab. Die Bilanz für die Granulattrockner mit Zwei-Kreislauf-System falle umso günstiger aus, je länger die Geräte in Betrieb seien. Während bei Einkreis-Drucklufttrocknern die meiste Luft benötigt werde, um das Material im oberen Teil des Behälters gleichmäßig zu erwärmen, nutze FarragTech für diesen Zweck in einem Sekundärkreislauf erhitzte Umgebungsluft, die quasi nichts koste und sich genauso dafür eigne. Dabei erhöht sich der Feuchtigkeitsdruck in den Kapillaren des Granulats und die Wassermoleküle werden aus dem Kern zur Oberfläche getrieben - eine wichtige Voraussetzung für eine gute Trocknung. Den eigentlichen Entfeuchtungsvorgang übernimmt beim CARD M nach wie vor die über den Prozesskreis zugeführte Druckluft. Da das Material jedoch bereits vorgeheizt sei, werde nur noch vergleichsweise wenig Druckluft benötigt, um das Granulat auf niedrigste Restfeuchten zu trocknen. Kompakter Trockner mit vielseitigen Steuerungsmöglichkeiten Besonderes Augenmerk wurde laut Hersteller auf die Kompaktheit der Geräte gelegt: Auf einem Gestell montiert nehmen sie nicht mehr als 0,7 qm Grundfläche ein. Sogar die direkte Montage auf dem Extruder soll bei einer entsprechenden Produktionsmaschine möglich sein. Über die Trockner der CARD M-Serie lässt sich auch ein Ein- oder Zwei-Komponenten-Fördergerät für die Befüllung oder den Transport des getrockneten Materials zur Produktionsmaschine anschließen und steuern, wodurch keine Steuereinheit auf dem Fördergerät mehr nötig sei. Außerdem könnten so alle Komponenten zentral bedient und Störungsmeldungen an einer Stelle gesammelt werden. Um die Energieeffizienz zu steigern, werden sowohl das Gebläse im Sekundärkreis als auch das Proportionalventil im Prozesskreis entsprechend der tatsächlichen Materialanforderung über die eigens entwickelte Mikroprozessorsteuerung FIT (FarragTech Intelligent Terminal) kontinuierlich geregelt. Dadurch sollen sich im Fall von geringer Auslastung Kosten für Heizenergie und Druckluft einsparen lassen. Die Bedienung sei denkbar einfach, da im Vorfeld nur die Temperatur eingestellt werden müsse. Die Eingabe erfolgt über eine farbige, vollgrafische Anzeige am FIT. Zur Verfügung stehen eine Vielzahl von Funktionen, wie verschiedene Modi für eine materialschonende Trocknung und Vermeidung von Degradation oder ein Easy-Modus, der nur tatsächlich benötigte Parameter einblendet. Die Regulierung selbst läuft vollautomatisch ab. Über Schnittstellen wie RS-232, TTY, RS-485, CAN-Bus und Ethernet lässt sich der Trockner zudem auch aus der Ferne bedienen und beispielsweise an die Produktionsmaschine koppeln. Die Einstellungen werden in diesem Fall an der Verarbeitungsmaschine vorgenommen. Die Bedienung am Granulattrockner wird währenddessen gesperrt und erst bei Unterbrechung der Verbindung wieder freigegeben. Wird eine entsprechende IP-Adresse vergeben, kann auf die Prozessdaten auch über das Internet ‒ etwa von externen Standorten ‒ zugegriffen werden. Optionale Wärmerückgewinnung Anders als bei Adsorptionstrocknern beschränkt sich der Wartungsaufwand den Angaben zufolge auf eine gelegentliche Reinigung der Luftfilter. Bei allen Modellen der CARD M und CARD L-Serie besteht zudem die Möglichkeit, die Trockner in ein Energierückgewinnungskonzept einzubinden, so dass der Gesamtenergieverbrauch durch die Kombination mit einem BHKW oder durch die Rückgewinnung der Abwärme des Druckluftkompressors bereits ab 40°C weiter reduziert werden könne. Durch das Zweikreis-System sollen sich so bei minimalem Einsatz hohe Einsparungen erzielen lassen. Über FarragTech FarragTech wurde ursprünglich im Jahr 1991 von Rainer Farrag, dem Erfinder des ersten Drucklufttrockners, und Bernhard Stipsits als Fasti gegründet. Nachdem sich die beiden Geschäftsleiter 2002 entschlossen, getrennte Wege zu gehen, gründete Rainer Farrag zum 1. Juni 2005 die FarragTech GmbH. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Peripheriegeräte für die Weiterverarbeitung von Kunststoffgranulat. Zum Portfolio des Herstellers gehören Granulattrockner sowie Systeme zur internen Formenkühlung, diverse Fördergeräte und atmosphärische Lufttrocknungsgeräte zum Schwitzwasserschutz. Das Unternehmen beschäftigt derzeit am Hauptsitz im österreichischen Wolfurt acht Mitarbeiter. Die Produktion findet in Slowenien statt, die Vermarktung übernehmen Vertretungen weltweit. Weitere Informationen: www.farragtech.com K 2016, 19.–26.10.2016, Düsseldorf, Halle 12, Stand F39-3 |
FarragTech GmbH, Wolfurt, Österreich
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