12.07.2018, 11:19 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Gerresheimer meldet die Übernahme der Sensile Medical AG, Schweiz, aufgrund eines kürzlich unterzeichneten Aktienkaufvertrages. Das Unternehmen will damit sein Geschäftsmodell in Richtung Original Equipment Manufacturer (OEM) für Drug Delivery Plattformen mit digitalen und elektronischen Fähigkeiten für Pharma- und Biopharmakunden erweitern. Sensile Medical entwickelt Drug Delivery Produkte und Plattformen zur Verabreichung von Medikamenten, einschließlich digitaler Vernetzung und arbeitet bereits mit Kunden an der Entwicklung von Devices für Diabetiker und Patienten mit Herzerkrankungen. Der Kaufpreis soll in Abhängigkeit von dem Erreichen vertraglich definierter Meilensteine maximal 350 Mio. Euro betragen. Die Anfangszahlung beträgt 175 Mio. Euro. Unabhängig davon hat Gerresheimer eigenen Angaben zufolge zwei große neue Aufträge gewinnen können, einen zur Herstellung von Inhalatoren und einen für vorfüllbare Spritzen für einen großen Heparinhersteller. Andererseits verliert Gerresheimer demnach einen deutlich kleineren Auftrag im Inhalationsbereich mit nachfolgenden Restrukturierungsaufwendungen für das Werk in Küssnacht (Schweiz), das bis Ende 2019 geschlossen werden soll. Ohne Sensile Medical ergeben sich daraus laut Gerresheimer folgende Änderungen in der Planung der Investitionen, Profitabilität und Umsatzerlöse: Für die Jahre 2019 und 2020 werden höhere Investitionen von voraussichtlich zusätzlichen zwei Prozentpunkten bis maximal vier Prozentpunkten der währungsbereinigten Umsatzerlöse angesetzt, die unter anderem zur Kapazitätserweiterung des Werks in Horsovsky Tyn (Tschechische Republik) sowie für weitere Automatisierungen und für ein neues Werk in Osteuropa genutzt werden sollen. Gleichzeitig erwartet Gerresheimer, dass dies ebenfalls in den Jahren 2019 und 2020 zu Belastungen der Adjusted EBITDA-Marge von ca. einem Prozentpunkt führen wird (verglichen mit dem Wert des Geschäftsjahres 2017), und zwar wegen der niedrigmargigen Umsatzerlöse im Engineering- und Werkzeuggeschäft aus den gewonnenen neuen Großaufträgen sowie der erhöhten Aufwendungen für Verlagerung, Mitarbeitertrainings und das An- und Hochfahren der Produktion. Für die Jahre 2021 und 2022 erwartet Gerresheimer ebenfalls ohne Berücksichtigung von Sensile Medical, dass dann einerseits die Umsatzerlöse über das übliche Wachstum hinaus genauso wie die Adjusted EBITDA-Marge um zwei Prozentpunkte steigen und andererseits das Investitionsvolumen wieder auf rund acht Prozent zurückgehen wird. Im Anschluss an die am 22.02.2018 gegebene Prognose erwartet Gerresheimer ohne Berücksichtigung von Sensile Medical für das laufende Jahr ein starkes zweites Halbjahr und präzisiert die Prognose für die währungsbereinigten Umsatzerlöse folglich am oberen Ende auf 1,38 Mrd. Euro bis 1,4 Mrd. Euro. Weitere Informationen: www.gerresheimer.com |
Gerresheimer AG, Düsseldorf
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