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03.03.2020, 14:24 Uhr | Lesedauer: ca. 6 Minuten    

„Best CO2 Utilisation 2020“: Sechs Kandidaten für den Innovationspreis nominiert

Sechs neue Technologien und Produkte aus vier verschiedenen Ländern wurden aus 13 Bewerbungen ausgewählt und sind nun für den Innovationspreis „Best CO2 Utilisation 2020/ Beste CO2-Nutzung 2020“ der „8th Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels, Chemistry and Polymers“ vom 24.-25. März 2020 in Köln nominiert.

Der Innovationspreis wird von Covestro gesponsert und vom nova-Institut und CO2 Value Europe, einem Verband, der sich ausschließlich der Kohlenstoffabscheidung und -verwertung (CCU) widmet, organisiert.

Die Ausschreibung für den Innovationspreis hat herausragende Innovationen im Bereich der Carbon Capture & Utilisation (CCU) angezogen, die verdeutlichen, wie aktiv und erfolgreich Unternehmen bei der Umsetzung von CCU sind. Der Beirat war von den diesjährigen Bewerbungen begeistert, die von gleichbleibend hoher Qualität waren und eine überraschende Vielfalt aufwiesen. Die sechs Top-Kandidaten werden nachfolgend im Detail vorgestellt.

Nach einer kurzen Präsentation aller Nominierten werden die drei Gewinner von den Teilnehmern der „8th Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels, Chemistry and Polymers“ gewählt. Die Gewinner werden beim festlichen Galadinner am Abend des ersten Konferenztages ausgezeichnet.

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Die sechs Kandidaten im Detail:

Air Co. (USA): Air Wodka aus CO2 - www.aircompany.com
Air Co., eine Organisation, die nach Veranstalterangaben als erste weltweit kohlenstoffnegative Spirituosen entwickelt hat. Durch den Einsatz innovativer, firmeneigener Technologie zur Umwandlung von Kohlendioxid in einen reinen, hochwertigen und nachhaltigen Alkohol verbessert Air Co. die Luft, die wir täglich atmen. Mit einem wesentlichen Anteil an Kohlendioxid, Wasser und erneuerbarer Elektrizität trägt die Produktionsmethode der Air Co. aktiv zur Bekämpfung des Klimawandels bei, indem das am häufigsten vorkommende Treibhausgas (CO2) in ultrahochreinen Alkohol umgewandelt wird. Die erste Anwendung ist den Angaebn zufolge der erste kohlenstoffnegative Alkohol der Welt, Air Vodka.

Österreichisches Zentrum für industrielle Biotechnologie (Österreich): PHAs from CO2-Recycling - www.acib.at
Das Österreichische Zentrum für industrielle Biotechnologie (acib) hat zwei unabhängige Methoden entwickelt, die das Treibhausgas CO2 für die Produktion von Biopolymeren nutzen, wodurch eine umweltfreundliche Produktion von bio-basierten und biologisch abbaubaren natürlichen Polymeren ermöglicht wird. Um PHA (TRL 4) erzeugen zu können, verwendet acib zum einen einen hochentwickelten Stamm von Cyanobakterien, der ohne Zucker oder Öl in einem Photobioreaktor mit Licht und CO2 produktiv wachsen kann. Darüber hinaus hat acib eine Technologie weiterentwickelt, die das Bakterium Ralstronia eutropha (auch „Cupriavidus necator“ genannt) verwendet. Diese Technologie verwendet H2 (z.B. aus der Elektrolyse von Wasser unter Verwendung von überschüssiger elektrischer Energie) und CO2 (TRL 3) zur Herstellung von PHA (TRL 4). Durch die Verwertung des Treibhausgases CO2 ist mit der Technologie von acib bereits jetzt eine hochwertige PHA-Produktion möglich. Derzeit strebt das Unternehmen eine weitere Optimierung an und ist auf der Suche nach industriellen Partnern.

Technologien für das Kohlenstoff-Upcycling (Kanada): Armbanduhr mit einem Betonziffernblatt aus CO2 - www.carbonupcycling.com
Carbon Upcycling Technologies („CUT“) wurde gegründet, um die Umweltverschmutzung von heute zu nutzen, um Werkstoffe für morgen herzustellen – und zwar, indem CO2 in Feststoffe umgewandelt wird. CUT verkauft innovative Feststoffe, die aus Treibhausgasemissionen und billig verfügbaren festem Material hergestellt werden. Mit diesem Material startete CUT eine Produktlinie für Verbraucher. Zu der Produktreihe gehört eine Yogamatte, das „Negativ-Armband“, ein Armband aus abgeschiedenem atmosphärischem Kohlenstoff und eine Uhr mit einem Zifferblatt aus CO2-basierten Beton. Dieses Material ersetzt nicht nur kohlenstoffintensive traditionelle Materialien, sondern gibt den Verbrauchern auch eine Stimme in der Klimadiskussion. Die Vision von CUT ist es, zu demonstrieren, dass Zusammenarbeit der Schlüssel zu einer kohlenstoffarmen Welt ist – denn die Verwendung von schadstoffarmen Materialien sei möglich, ohne die Lieferketten drastisch zu verändern.

(Collage: nova-Institut).
(Collage: nova-Institut).

Climeworks (Deutschland): Erste kommerzielle DAC-Technologie (Direct Air Capture) - www.climeworks.com
Climeworks scheidet mit der weltweit ersten kommerziellen DAC-Technologie (Direct Air Capture) CO2 aus der Luft ab. Die DAC-Anlagen von Climeworks fangen das CO2 mit einem Filter ab und werden ausschließlich mit Abfall oder erneuerbarer Energie betrieben. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Produktion von Brennstoffen aus abgeschiedenem Kohlendioxid und Ökostrom. Eine neue Anlage auf dem Gelände des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) kombiniert im Projekt „Kopernikus“ alle vier Schritte, die für die Herstellung synthetischer Kraftstoffe aus Luft und Ökostrom erforderlich sind. Die DAC-Technologie von Climeworks sichert dabei die Versorgung mit CO2 aus der Luft. Durch elektrolytische Spaltung, Fischer-Tropsch-Synthese und Hydrocracking wird die Herstellung von synthetischem Kraftstoff möglich. Auf diese Weise können Kraftstoffe mit hoher Energiedichte kohlenstoffneutral genutzt und Ökostrom gespeichert werden.

Electrochaea (Deutschland): Elektrochaea Power-to-Gas-Technologie mit biologischer Methanisierung – Eine Energiespeicherlösung für den Netzbetrieb - www.electrochaea.com
Electrochaea kommerzialisiert eine Speicherlösung für das Energienetz. Das firmeneigene Power-to-Gas-Verfahren (P2G) wandelt erneuerbare Energie und Kohlendioxid in erneuerbares Methan auf Netzqualität für die Speicherung und Verteilung um. Das firmeneigene P2G-Verfahren wandelt erneuerbare Energie und Kohlendioxid in erneuerbares Methan für die Speicherung und Verteilung auf Netzqualität um. In der Schweiz und in Dänemark werden bereits in Betriebsanlagen erneuerbare Methanmengen in die kommerziellen Gasnetze eingespeist. Electrochaea bietet eine auf biologischer Methanisierung basierende Technologie, die es ermöglicht, erneuerbare Energie zu speichern und CO2 auf kostengünstige Weise zu recyceln. So wird eine effiziente Energie- und CO2-Speicherung durch erneuerbares Methan möglich. Wenn also erneuerbarer Strom verfügbar ist, aber nicht sofort genutzt werden kann, kann er mithilfe von erneuerbarem Methan im Gasnetz gespeichert werden. Wodurch ein wachsender Markt für erneuerbare Elektrizität und eine wachsende Quelle für erneuerbares Gas geschaffen wird.

Wyss-Institut für biologisch inspiriertes Ingenieurwesen in Harvard (USA): CirceIndustrien - www.wyss.harvard.edu/news/shannon-nangle-on-microbes-and-mars
Das Wyss Institute for Biological Inspired Engineering entwickelt eine vielseitige Fermentationsplattform zur Umwandlung von CO2 in nachhaltige Chemikalien. Eine flächendeckende Einführung der Bioproduktion gilt als ein wesentlicher Bestandteil einer nachhaltigen Zukunft. Allerdings sind die größten Hürden dafür oft die Kosten. Das Wyss-Institut schlägt daher vor, genetisch manipulierte Mikroben zu verwenden, um gewünschte Produkte aus gasförmigen Quellen herzustellen. Die CO2-Abfallströme und das lokal erzeugte H2 werden den gentechnisch veränderten Mikroben vor Ort zugeführt. Mit Hilfe der kontinuierlichen Gasvergärungstechnologie stellt das UInternehmen Produkte wie Polyhydroxyalkanoat-Biopolymere (PHAs) und Triglyceride (TAGs) Milchlipide her. Die Herstellung maßgeschneiderter PHAs aus CO2 im Labormaßstab wurde bereits demonstriert und die Erweiterung des Produktportfolios sei in Arbeit. Die Gasfermentierung gilt daher als der nächste Schritt für eine industrielle Bioproduktion, um Kosten zu senken und eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen zu erreichen.

Das endgültige Programm der „8th Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels, Chemistry and Polymers“ ist nun online verfügbar (www.co2-chemistry.eu/programme). Die Konferenz umfasst wichtige Themen wie Politik und Innovation, erneuerbare Kohlenstoff- und Energiequellen, Kohlenstoffabscheidung, Elektrochemie, Wasserstoffproduktion und Mineralisierung sowie CO2 für Chemikalien, Brennstoffe und Materialien. Es werden 200 Teilnehmer erwartet. Es sind noch einige wenige Ausstellungsstände verfügbar.

Weitere Informationen.

8th Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels, Chemistry and Polymers, 24.-25. März 2020, Köln

Weitere Informationen: co2-chemistry.eu, nova-institut.de

nova-Institut für politische und ökologische Innovation GmbH, Hürth

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