29.09.2020, 12:13 Uhr | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Evonik hat ein neues osteokonduktives PEEK für die Medizintechnik entwickelt, das die Fusion zwischen Knochen und Implantaten verbessern soll. Mit dem neuen Biomaterial führt Evonik gleich eine neue Produktlinie der nächsten Generation von PEEK-basierten Implantatmaterialien ein, die unter dem Markennamen "Vestakeep" Fusion vertrieben werden. Die osteokonduktiven Eigenschaften des neuen PEEK-Materials wurden durch den Einsatz eines funktionellen Spezialadditivs - zweiphasigen Kalziumphosphats (eng. biphasic calcium phosphate, BCP) - erzeugt und sollen für eine schnellere Anhaftung von Knochenzellen am eingesetzten Implantat sorgen. Auf diese Weise werde die grenzflächige Fusion, die sogenannte Osteointegration, zwischen dem Knochen und dem Implantat positiv beeinflusst. Dies begünstige folglich eine schnellere Einheilung und Rekonvaleszenz. Als erstes Biomaterial der neuen Fusion-Produktlinie soll "Vestakeep" iC4800 durch seine mechanischen Eigenschaften überzeugen, die laut Evonik dem menschlichen Knochen ähnlich sind. Wie alle anderen Hochleistungskunststoffe auf Basis von PEEK für die Medizintechnik bilde auch das neu entwickelte Biomaterial keine Artefakte in bildgebenden Verfahren, wie Röntgen oder MRT, besitze aber einen natürlichen Bildkontrast auf Röntgenaufnahmen. Die verwendeten Additive sollen zudem für einen natürlichen Schatten sorgen, der eine genaue Platzierung und Beobachtung des Fusionsprozesses ermögliche. Neben "Vestakeep" iC4800 will Evonik seinen Kunden innerhalb der neuen Produktlinie die Entwicklung weiterer kundenspezifischer Materialien mit bioaktiven Eigenschaften als sogenannte "Vestakeep" Fusion Select Produkte anbieten. Sie sollen aus einer Bibliothek etablierter osteokonduktiver Substanzen bei enger Einbeziehung der Kundenseite entwickelt werden. "Vestakeep" Fusion wurde mit Bedacht auf die Verarbeitung in unterschiedlichen Fertigungstechnologien entwickelt und wird zunächst als Granulat und Halbzeug angeboten. Es soll sich wie gewohnt fräsen, formpressen sowie extrudieren lassen. Darüber hinaus lasse sich das neue osteokonduktive PEEK-Biomaterial in bewährter Weise spritzgießen. Es wurde den Angaben zufolge speziell so designt, dass die funktionalen Additive an der Oberfläche verfügbar sind und es zu keiner Filmbildung kommen soll. Evonik prüfe außerdem die Möglichkeit, ein 3D-druckfähiges "Vestakeep" Fusion Filament zu entwickeln, das in der additiven Fertigung mittels der Fused Filament Fabrication (FFF) Technologie verarbeitet werden könnte. Weitere Informationen: www.evonik.de/medizintechnik |
Evonik Industries AG, Essen
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