21.09.2022, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Zitronenpresse aus einem lebensmittelkonformen, biomethanol-basierten Silikonkautschuk – (Bild: Wacker). Um fossile Rohstoffe zu ersetzen, werden identische Rohstoffe aus nachwachsenden Quellen genutzt. Die Massenbilanz bietet die Möglichkeit, Rohstoffe aus fossilen und nachwachsenden Quellen gleichzeitig zu verarbeiten und diese in dem Verhältnis, in dem sie verwendet wurden, später produktspezifisch zuzuordnen. Die Massenbilanz stellt also sicher, dass nur solche Produkte mit dem Etikett „biobasiert“ gekennzeichnet werden, die nachweislich auf nachwachsenden Rohstoffen basieren. Die wichtigsten Rohstoffe für die Silikonherstellung sind Silicium und Methanol. Methanol wird zunächst zu Methylchlorid, anschließend im Müller-Rochow-Prozess mit elementarem Silicium zu einem Gemisch verschiedener Methylchlorsilane umgesetzt, die im weiteren Produktionsprozess eine maßgebliche Rolle spielen. Wacker verwendet laut eigener Angaben seit dem Jahr 2018 petrochemisch erzeugtes und pflanzenbasiertes Methanol, sogenanntes Biomethanol, in der Produktion. Dabei wird die Menge des verwendeten Biomethanols massenbilanziert. Das Verfahren hat der Tüv Nord nach dem "Redcert²"-Standard zertifiziert und wird in regelmäßigen Abständen geprüft. Das soll sicherstellen, dass die Menge der verkauften eco-Produkte mit der Menge an eingesetztem Biomethanol korrespondiert. Verwendet werde im Unternehmen ausschließlich Biomethanol aus Pflanzenresten, die sich weder zur Herstellung von Lebensmitteln eignen sollen noch an Tiere verfüttert werden dürfen. Die Massenbilanz lasse sich auch für anwendungsfertig formulierte Silikoncompounds nutzen. Diese enthalten außer dem Silikonkautschuk auch Pigmente und andere organische Hilfsstoffe. Solche Zusätze lassen sich ebenfalls durch entsprechende Mengen Biomethanols kompensieren. Bereits heute wird eine Reihe von Siliconen als eco-Typen angeboten. Dazu zählen Silikonöle, Entschäumer, Textilweichmacher, Silikontrennmittel sowie Silikondichtstoffe. Zusätzlich sollen ab Herbst mehrere Silikonkautschuke in der biomethanolbasierten Variante erhältlich sein. Von den Flüssigsilikonkautschuken wird zunächst Variante Elastosil eco LR 5040 angeboten. Sechs Härtegrade der temperfreien und weiterreißfesten Type können geordert werden. Bei den Festsilikonkautschuken haben Kunden die Wahl zwischen zwei Produktlinien, dem peroxidvernetzenden Allrounder R 401 (Härtegrad: 40 Shore A) und dem additionsvernetzenden, weiterreißfesten R plus 4020 (40 Shore A). Darüber hinaus werde Wacker auf Wunsch auch biomethanolbasierte Festsilikoncompounds anbieten. Während der K 2022 soll die Verarbeitung der Kautschukmischung Silmix eco R plus TS 40002 auf einer Spritzgießmaschine demonstriert werden. Umsatteln auf die neue eco-Linie sei problemlos. Weil Methanol und Biomethanol chemisch identisch sind, weisen die entsprechenden Produkte keine Unterschiede auf. Sie sollen die gleichen Eigenschaften wie fossilbasierte Produkte bieten und sich identisch verarbeiten lassen. K 2022, 19.-26. Oktober 2022, Düsseldorf, Halle 6, Stand A10 Weitere Informationen: www.wacker.com |
Wacker Chemie AG, München
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