16.11.2022, 10:49 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Die aktuelle weltwirtschaftliche und politische Lage ist angespannt. Unterbrochene Lieferketten, enorm gestiegene Frachtkosten und Rohstoffpreise sowie explodierende Energiekosten tragen auf vielfältige Weise zu fehlenden Anfragen und damit auch Aufträgen bei. Mit dieser Gemengelage muss sich auch die Geschäftsführung der Formtechnik Osterode GmbH & Co. KG auseinandersetzen und dabei die globale Kostensituation, strategische Aufstellung und künftige Erwartungen berücksichtigen. Aus diesem Grund entschloss sich die Geschäftsführung schweren Herzens, den Werkzeugbauer in Osterode am Harz zu schließen. Wie es in einer Presseinformation weiter heißt, ist die Betriebsstilllegung zum 31. März 2023 geplant. 40 Mitarbeitern, davon sechs Auszubildenden, werden Folgebeschäftigungen innerhalb des Mutterkonzerns angeboten. Formtechnik Osterode ist auf den Bau von großen und komplexen Spritzgießformen spezialisiert. Die Spritzgießwerkzeuge werden insbesondere in den Geschäftsfeldern Automotive und Hausgeräte eingesetzt – und genau diese Branchen stehen aufgrund der weltwirtschaftlichen Situation schon seit einigen Jahren ganz besonders unter Druck. Die Umsatz-, Kosten- und damit die Ertragsziele wurden von der Formtechnik Osterode GmbH & Co. KG bereits seit geraumer Zeit nicht erreicht. Die Umsatz- und Ergebniserwartungen bleiben leider – auch aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage – für die Folgejahre negativ. „Wir bedauern es außerordentlich, in der aktuell angespannten Situation diesen Schritt gehen zu müssen“, kommentieren die Geschäftsführer Dr. Ralf Zander, Holm Riepenhausen und Thomas Kraus die schwere Entscheidung. Die von der Schließung betroffenen Mitarbeiter wurden im Rahmen einer Betriebsversammlung informiert. Seit Mitte des vergangenen Jahres wurde zunächst ein Kooperationspartner oder auch ein Investor gesucht – leider ohne Erfolg. Die jüngsten Versuche eines Management-buy-outs durch Führungskräfte des Unternehmens selbst, sind leider auch nicht zustande gekommen. Nun geht es explizit darum, die teils sehr langjährig beschäftigten Fachkräfte für ein anderes Unternehmen der Wirthwein-Firmengruppe zu gewinnen und gute Lösungen für jeden einzelnen zu finden. Das klare Bekenntnis der Geschäftsführung an die Belegschaft der Formtechnik Osterode GmbH & Co. KG lautet: Jeder Mitarbeiter hat bereits ein Beschäftigungsangebot in einem Unternehmen der Wirthwein-Firmengruppe erhalten. Ergänzend hat die Geschäftsleitung bereits Unternehmen im Umkreis von Osterode am Harz angefragt, ob bei diesen Interesse an der Übernahme von Mitarbeitern besteht. Für Mitarbeiter, für die aus persönlichen Gründen kein Wechsel zu einem anderen Wirthwein-Unternehmen in Frage kommt und die kein Angebot anderer Unternehmen erhalten bzw. annehmen, wird ein Interessensausgleich und Sozialplan mit dem Betriebsrat verhandelt, um der sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Als letzter Produktionstag ist der 31. März 2023 definiert, bis Ende Mai sollen Abwicklungs- und Aufräumarbeiten beendet sein. Die Maschinen und Anlagen werden verkauft, für das Gebäude wird ein Interessent gesucht. Weitere Informationen: www.wirthwein.de |
Formtechnik Osterode GmbH & Co. KG, Osterode am Harz
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