13.01.2004 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Das Entsorgungsunternehmen Bautrans Umweltservice GmbH (www.bautrans-us.de), ein Unternehmen der U-plus Umweltservice AG, hat in Karlsruhe eine neue Anlage zur Produktion von Sekundärbrennstoffen in Betrieb genommen. In der Pilot-Anlage werden aus gemischten Gewerbeabfällen hochwertige Brennstoffe mit genau definierten Produkteigenschaften und hohen Heizwerten gewonnen, die den Anforderungen für eine Auszeichnung mit dem RAL-Gütezeichen „Sekundärbrennstoff“ entsprechen. Sekundärbrennstoffe aus Gewerbeabfällen können damit als gütegesichertes Material in Brennöfen der Zement- oder Kalksteinindustrie sowie in Kohlekraftwerken zur Energieerzeugung eingesetzt werden. So werden fossile Brennstoffe ersetzt. Darüber hinaus tragen Sekundärbrennstoffe mit einen regenerativen Anteil von ca. 45% zur Verminderung klimaschädlicher CO2 -Emissionen bei. Der Aufbereitungsprozess des gemischten Eingangsmaterials besteht aus einer Kombination unterschiedlicher Sortier- und Zerkleinerungstechniken, die durch mehrstufige Qualitätskontrollen ergänzt werden. Der Sekundärbrennstoff aus der Karlsruher Anlage wird kontinuierlich in externen Labors auf Heizwert und Chloranteil überprüft. In wöchentlichen Komplettanalysen wird das Material darüber hinaus auf den Gehalt von Schwermetallen und anderen Schadstoffen untersucht, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Insbesondere der Chloranteil des Endproduktes muss für den Einsatz in industriellen Feuerungsanlagen auf ein Minimum reduziert werden. Chlor ist vor allem in Kunststoffen aus PVC enthalten und führt in Zementöfen zu unerwünschten Ablagerungen, die den Produktionsprozess behindern können. Neben automatisierten Sortierverfahren beeinflusst die sorgfältige Eingangskontrolle sowie die manuelle Aussortierung von PVC-haltigen Abfällen wie z.B. Kabelkanäle, Gummistiefel oder Gehäuseteile von Elektrogeräten maßgeblich die Qualität des Endproduktes. Anders als in marktüblichen Aufbereitungsanlagen kann Bautrans damit nicht nur Monofraktionen, sondern vor allem gemischte Abfälle für die Sekundärbrennstoffproduktion verarbeiten, heißt es weiter. Die Anlage hat eine Jahreskapazität von ca. 60.000 Tonnen und wurde mit einem Investitionsaufwand von 1,8 Mio. EUR in die bestehende Sortieranlage der Bautrans UmweltService für Gewerbeabfälle integriert. Der Heizwert der gewonnenen Brennstoffe liegt je nach definierter Produktqualität zwischen 18.000 und 23.000 kJ/Kg und entspricht damit etwa dem von Steinkohle (ca. 26.000 kJ/Kg). Prognosen sagen eine deutliche Steigerung der Nachfrage nach hochwertigem Sekundärbrennstoff in den kommenden Jahren voraus. Viele Kraft- und Zementwerke seien derzeit dabei, Kapazitäten zur Verarbeitung von Sekundärbrennstoffen aufzubauen. Die Anlagenbetreiber sichern sich damit einen preisgünstigen Brennstoff. Darüber hinaus werden ab 2005 aufgrund des regenerativen Anteils in Sekundärbrennstoffen auch Vorteile im Handel mit CO2-Zertifikaten erwartet. |
Bautrans Umweltservice GmbH, Karlsruhe
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