| 18.11.2008 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
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Polyvinylchlorid zählt nach wie vor zu den wichtigsten Kunststoffen. Als eines der ältesten und meistverwendeten Produkte der Kunststoff verarbeitenden Industrie geriet PVC vor 20 Jahren in die Schusslinie von Umweltgruppen. Nach zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und Verbesserungsmaßnahmen der Industrie hat sich die Situation mittlerweile wieder beruhigt: Die Umweltbilanz dieses haltbaren und feuerfesten Materials wird nun oft positiv eingeschätzt; als Vorteil gilt auch der vergleichsweise geringe Ölverbrauch. Eine neue Marktstudie von Ceresana Research (www.ceresana.com) will zeigen, dass die PVC-Branche weiterhin mit Wachstum rechnen kann. Ungebrochener Aufwärtstrend Der PVC-Weltmarkt erreichte letztes Jahr ein Volumen von 34 Millionen Tonnen. Im Jahr 2000 betrug die Nachfrage noch 24 Millionen Tonnen. Die vergangenen Wachstumsraten von jährlich über 5% werden sich zwar nicht fortsetzen. Ceresana Research erwartet aber, dass die globale PVC-Nachfrage der Finanzmarktkrise trotzen und in den nächsten Jahren um durchschnittlich 2% jährlich zulegen wird. Die umfassende Studie erklärt anhand der einzelnen Erdregionen und Länder, warum für das Jahr 2016 ein weltweiter PVC-Verbrauch von über 40 Millionen Tonnen prognostiziert wird. Besonderheit PVC Während die Staaten des Mittleren Ostens für viele andere Kunststoffe, wie z.B. Polypropylen und Polyethylen (HDPE, LDPE, LLDPE), massiv Produktionskapazitäten aufbauen, können sie bei PVC weniger von ihrem Rohstoffreichtum profitieren. Der Grund dafür: PVC besteht nur zu 43% aus dem Mineralöl- bzw. Erdgasderivat Ethylen, zum größten Teil dagegen aus Chlor, das aus dem überall in großen Mengen vorhandenen Salz gewonnen wird. Für andere Weltregionen ist PVC dagegen gerade deshalb besonders interessant. Die Studie von Ceresana Research untersucht für den Zeitraum 2000 bis 2016 den Verbrauch aufgeteilt nach Anwendungsgebieten sowie Produktion, Kapazitäten, Umsatz und Handelsströme in 61 Ländern. Anstieg in der Region Asien-Pazifik Die meisten PVC-Hersteller gibt es in China. Oft handelt es sich dabei noch um kleine Fabriken mit veralteten Anlagen. Zunehmend werden in der Volksrepublik aber moderne Produktionsstätten mit Kapazitäten von 400.000 Tonnen und mehr errichtet. Entsprechend verändert sich die Handelsbilanz: China wird zunehmend unabhängiger von Importen – und voraussichtlich bereits ab 2009 mehr PVC exportieren als einführen. In Indien profitieren die PVC-Hersteller von der wachsenden Inlandsnachfrage. Überkapazitäten gibt es dagegen in den USA: Dort ist in den nächsten Jahren mit einem Abbau von 2 Millionen Tonnen Produktionskapazität zu rechnen, da sonst kein ökonomischer Auslastungsgrad erreicht wird. Baubranche treibt die PVC-Nachfrage Von den neun Haupt-Anwendungsgebieten, deren kurz- bis langfristige Entwicklung in der Marktstudie ausführlich dargestellt wird, entfällt der Großteil der weltweiten PVC-Nachfrage aktuell auf Hoch- und Tiefbau, das heißt auf Rohre (38%) und Fensterprofile (20%). Andere wichtige Einsatzgebiete sind zum Beispiel Folien und Platten, Kabelbeschichtungen, Fußböden und Schuhe, aber auch Medizinprodukte wie Infusionsschläuche. Regional sind dabei große Unterschiede festzustellen. In Russland etwa ist eine stark wachsende Nachfrage nach Fenstern zu verzeichnen; in Asien spielt PVC bei der Produktion von Rohren eine beachtliche Rolle. Weltweit umfassendste Marktstudie Die Marktstudie Polyvinylchlorid präsentiert auf über 850 Seiten mit 450 Abbildungen und Tabellen alle wesentlichen Daten gegliedert nach Regionen und Ländern zu diesem Wachstumsmarkt. Sie bietet 122 Firmen-Profile von gegenwärtigen und zukünftigen Herstellern in aller Welt. Die Leser dieses Nachschlagewerks profitieren nach Herausgeberangaben außerdem von Informationen zu technischen Eigenschaften, Herstellungsverfahren, Verarbeitung und Recycling dieses vielfältigen Kunststoffs, der wie kein anderer unterschiedlichste Additive und Füllstoffe aufnehmen kann. Zu relevanten Gesetzen und Umweltvorschriften liefert die Studie ebenfalls einen prägnanten Überblick. |
Ceresana Research, Konstanz
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