03.03.2009 | Lesedauer: ca. 2 Minuten |
Zwar hat sich der wirtschaftliche Abschwung im 4. Quartal 2008 auch für die Branche negativ bemerkbar gemacht, aber nicht in dem Ausmaß wie ursprünglich befürchtet. Vor diesem Hintergrund kann der Produktionszuwachs von drei Prozent auf 4,1 Millionen Tonnen nach dem sehr erfolgreichen Jahr 2007 positiv bewertet werden. Auch beim Umsatz verzeichnet die Kunststoffverpackungsindustrie ein Plus von sechs Prozent auf 13,9 Milliarden Euro. Dieser Zuwachs ist aus Sicht der IK Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (www.kunststoffverpackungen.de) vor dem Hintergrund der Preisexplosionen bei den Rohstoffen und der Energie allerdings viel zu gering ausgefallen. Vielen Unternehmen sei es im vergangenen Jahr nicht gelungen, diese Kostensteigerungen an ihre Kunden weiter zu geben. Deutliche Produktionseinbußen – angepasste Kapazitäten Für das Jahr 2009 wird branchenbezogen eine unterschiedliche Entwicklung erwartet. Schon die ersten Wochen haben dies deutlich gezeigt. Zulieferer der Automobil- oder chemischen Industrie mussten teilweise deutliche Produktionseinbußen hinnehmen. Die Mitglieder der IK haben sich auf diese Entwicklung gut eingestellt und ihre Kapazitäten entsprechend frühzeitig angepasst. Der Konsum- und Lebensmittelbereich konnte hingegen erfreulich viele Auftragseingänge verbuchen. Insgesamt rechnet die Branche mit einem schwierigen Jahr, ist aber dennoch vorsichtig optimistisch. Selbstbewusstsein schöpfen die Unternehmen dabei aus ihrer Innovationskraft mit den entsprechend zukunftsorientierten Produkten. Im Übrigen werden positive Impulse bei der Inlandsnachfrage erwartet; die Exportsituation wird dagegen eher kritisch bewertet. Liquiditätsengpässe vorprogrammiert Im Zusammenhang mit der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung wird allerdings das Kreditverhalten der Banken als sehr problematisch eingestuft. Die Zusagen durch die Bundesregierung haben bis jetzt zu keiner Wende geführt, die Kreditvergabe ist teilweise zum Erliegen gekommen. Die Banken haben offenbar ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Liquiditätsengpässe bei den meist mittelständisch strukturierten Kunststoffverpackungsunternehmen sind damit vorprogrammiert. Es ist davon auszugehen, dass infolgedessen viele Investitionsvorhaben gestoppt werden müssen. Ein ähnliches Verhalten wird von den Kreditversicherungen berichtet, die vielfach ohne Angabe von Gründen die Versicherungslinien bei ihren Kunden aus der mittelständischen Industrie gekündigt haben. Aus Sicht der IK sei in beiden Fällen vor allem die Politik gefragt, schnellstmögliche Abhilfe zu schaffen, da sich ansonsten die gesamtwirtschaftliche Situation weiter verschärfen werde. |
IK - Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V., Bad Homburg
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