06.02.2018, 05:56 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
Nach der Präsentation seines neuen kompakten TEX34αIII Compoundierextruders anlässlich der IPF International Plastics Fair in Tokyo im Oktober 2017, meldet JSW nun die Einführung des TEX34αIII im europäischen Markt. Hierbei handelt es sich um einen Extruder für die verschiedene Anwendungen wie beispielsweise Compoundierung/Aufbereitung, chemische Verfahrenstechnik, Entwässerung, Entgasung etc. Der TEX34αIII – Schneckendurchmesser 36 mm – ersetzt den geringfügig kleineren TEX30α Kleinchargen-Extruder. Die mit 18,2 Nm/cm³ angegebene Drehmomentdichte erreicht laut Anbieter effektive und doch schonende Compoundierung bei niedriger Schneckendrehzahl und optimal niedriger Temperatur, jedoch ohne Leistungseinbußen. Sollte das Drehmoment übermäßig hoch ansteigen, trennt die standardisierte Drehmomentbegrenzung den Motor vom Getriebe und stoppt damit die Schneckendrehung, um die Anlage vor Schäden zu schützen. Die Durchsatzleistungen des TEX34αIII werden mit 500 kg/h bei talkgefülltem Polypropylen, 250 kg/h bei der Masterbatch-Compoundierung und 150 kg/h bei Polymer-Abmischungen, wie beispielsweise ABS und ABS/PC, angegeben. Der TEX34αIII besticht den Angaben zufolge gleichermaßen durch seine einfache und komfortablen „EZ-change“ Holmziehvorrichtung, die den Zylinderwechsel deutlich erleichtern soll. Je nach Kunden-Anforderungen bietet JSW den TEX34αIII in einer Standard-Version und einer kompakten Version an, bei der sich alle Steuerungs- und Regelungseinheiten innerhalb des „Fußabdrucks“ der Maschine befinden. So kann Stellfläche und Installationszeit eingespart werden. Der kompakte TEX34αIII-52.5BW-2V ist mit seiner integrierten Regelung 4.250 mm lang, 1.250 mm breit (mit drehbarem Control-Panel), 1.200 mm hoch und wiegt 3.500 kg. Die Spezifikationen und Leistungswerte beider Modelle seien zwar identisch, jedoch für unterschiedliche Einsatzsituationen vorgesehen. „Das Standard-Modell hat einen separaten Schaltschrank, da manche Kunden dessen Aufstellung in einem abgetrennten Raum bevorzugen, um ihn beispielsweise vor Staub bei extremen Dauerbelastungen zu schützen. Demgegenüber ist die kompakte Version für Laboranwendungen bei begrenzten räumlichen Verhältnissen optimal“, erläutert Jun Kakizaki, General Manager, JSW Europe GmbH. Während sich die kompakte Version nicht ohne weiteres für Anpassungen an individuelle Bedarfsfälle eignet, kann das Standard-Modell flexibel kundenspezifisch konfiguriert werden: spezieller Aufbau der Entlüftungszonen, verschiedene L/D-Verhältniseinstellungen mit unterschiedlich langen Schnecken bei erhöhter Schneckendrehzahl. Hierzu kann der Kunde – je nach gewünschtem Leistungsprofil – unter drei verschiedenen Antriebsmotoren wählen. Hinzu kommt die Option der explosionsgeschützten Ausführung für den Betrieb in potenziellen Gefahrenbereichen. Ferner bietet JSW eine Reihe von Zusatzaggregaten an, welche die Einsatzfähigkeit des TEX34αIII nochmals steigern sollen. Die NIC (Nikko Intensive Cylinder) Mischzylinder von JSW weisen Längsnuten auf den Zylinder-Innenseiten auf, wovon die Mischleistung dadurch profitiert, dass mehr Polymer durch den größeren Spalt zwischen der jeweiligen Nutentiefe und der Schnecke geschickt werden kann. Die damit einhergehende geringere Scherrate bewirkt den weiteren Angaben nach eine niedrigere Mischtemperatur und verhindert demnach punktuelle Wärmestaus. So soll die Compoundierqualität deutlich erhöht und der Energieverbrauch, im Vergleich zu Zylindern ohne Innennuten, um zehn bis 20 Prozent gesenkt werden. Das TKD (Twist Kneading Disk) Scheckensegment von JSW – mit speziell geformten (twisted) Schneckenstegen – übt weniger Druck auf die Stege aus und erreicht dadurch eine fein verteilte Mischung bei geringem Schneckenverschleiß, was sich als positives Merkmal beim Compoundieren von abrasiven Materialien erweisen soll. Abhängig von ihrer Drehrichtung können die TKD-Elemente entweder eine höhere Misch- oder eine höhere Austragsleistung bewirken. Da das Mischen bei einer im Vergleich zu konventionellen Mischelementen um rund zehn Prozent niedrigeren Temperatur und bei einer entsprechend geringeren Antriebsmotorleistung stattfinde, soll der Energieverbrauch beim Einsatz der TKD-Schnecken rund zehn Prozent unter üblichen Werten liegen. Die Seitenbeschickung wird gewöhnlich eingesetzt, wenn in den Mischsegmenten des Extruders Füllstoffe wie beispielsweise Talk, Ruß oder Verstärkungsfasern in die Polymerschmelze dosiert werden sollen. Hierzu bietet JSW die SFD-Entlüfter- (Side Feed Deaerator) und die DGC-Entgasungszylinder-Technologie (De-Gassing Cylinder) an, um flüchtige Substanzen, Luft und Feuchtigkeit per Vakuumpumpe auszutragen. Mit der so verbesserten Förderwirksamkeit soll der Durchsatz steigen, indem grob-voluminöses Pulver wie Talk, CaCO3, feines pulverförmiges Polymer etc. verdichtet werden. Die Wirksamkeit eines mit SFD ausgestatteten JSW-Extruders wurde in Versuchen demonstriert, in denen eine 57-prozentige Durchsatzsteigerung beim Compoundieren von 30-Gew.-Prozent Talk-gefülltem, Elastomer-modifiziertem PP, eine 31-prozentige Steigerung bei einer PPO/PS-Schmelze (80-Gew.-Prozent / 20-Gew.-Prozent) und 58 Prozent mehr Performance bei einem 30-prozentig rußgefülltem PBT erreicht worden sein soll. JSW bietet ferner die Software-Pakete für die Simulation von Prozessbedingungen sowie für das Schnecken-Design und die Führung der Schneckenelemente an. Weiterentwicklungen des 15“ Farb-LCD Control-Panel im JSW 64-bit EXANET Regelungssystem beider Versionen resultierten in einem komfortableren und schnelleren Management des Extruders. Dazu wurde auch die Visualisierung um Touch-Screen-Darstellungen und -Icons erweitert, wodurch spezielle Prozessfunktionen direkt und schnell ausgelöst werden können. Weitere Verbesserungen am Control Panel würden die I/O-Verfügbarkeit (Eingabe/Ausgabe) mit größerer Flexibilität und einfacherer Integration des Extruders mit dem Regelungssystem erleichtern. Gleichzeitig wurde die externe Schnittstelle des EXANET-Systems erweitert, um das Betriebsdaten-Management über eine USB-Verbindung zuzulassen. Hierbei handelt es sich um eine Erweiterung der bestehenden Ethernet LAN Schnittstelle, wobei deren NET100 Datenerfassungs-Software die gleichzeitige Überwachung von bis zu 100 Extrudern gestatten würde. Die Überwachung wird folglich über einen Web-Browser auf Desktop PCs vorgenommen, von wo aus Prozessbedingungen über das Netz angepasst werden können. Prozessdaten können direkt ausgedruckt oder als CSV-Dateien exportiert und per Standard-Office Tabellenkalkulationssoftware geöffnet werden – 1 Gigabyte Daten für 300 Betriebstage. Screenshots vom Bedienfeld und ihr Export in Form von PNG-Darstellungen – mit handelsüblichen Bildbearbeitungssoftwares zu öffnen – erleichtern die Datenverwaltung. JSW bietet komplett schlüsselfertige Compoundieranlagen, Vakuum- und Getriebepumpen, verschiedene Zylindersysteme, Zylinderkühlungen, Strangkühlstrecken, Granuliervorrichtungen, Siebwechsler, Silos, Verpackungs- und Palettiermaschinen. Weitere Informationen: www.jsw.de, www.jsw.co.jp |
JSW Japan Steel Works, Tokio, Japan
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