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07.10.2022, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 3 Minuten    

Lanxess: Zertifizierter CO2-Fußabdruck für Polyamid 6, PBT und Glasfasern

Als Schwerpunktthema präsentiert Lanxess auf der K 2022 den zertifizierten CO2-Fußabdruck sowie die massenbilanzierten Eco- und Blue-Produktreihen. Das Unternehmen bietet Verarbeitern seiner Polyamide "Durethan" und Polyester (PBT) "Pocan" demnach zertifizierte Werte für den CO2-Fußabdruck der Basiskunststoffe an. Die Zertifizierung erfolgte durch eine akkreditierte Verifizierungsstelle. Sie schließt auch das Polyamid 6-Vorprodukt Caprolactam und die von Lanxess in Antwerpen hergestellten Glasfasern ein, mit denen Kunststoffe bei Bedarf verstärkt werden.

"Mit den zertifizierten Werten können unsere Kunden genauer abschätzen, wie klimafreundlich ihre Erzeugnisse sind, und Ansatzpunkte identifizieren, mit denen sie ihre CO2-Emissionen weiter senken können", erklärt Günter Margraf, Leiter Nachhaltigkeit und Produktmanagement im Geschäftsbereich High Performance Materials. "Außerdem sind die Werte eine wichtige Komponente in Lebenszyklusanalysen. Mit diesen wird zum Beispiel in der Automobil- sowie Elektro- und Elektronikindustrie zunehmend systematisch analysiert, wie Produkte von der Herstellung bis hin zur Entsorgung die Umwelt beeinflussen."

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Die Werte werden nach dem Standard ISO 14067:2018 für den "Carbon Footprint of Products" ermittelt. Berücksichtigung finden sollen alle wesentlichen Emissionen, die anfallen, bis das entsprechende Produkt das Werkstor von Lanxess verlässt (cradle-to-gate). Dazu zählen neben direkten Emissionen (Scope 1) auch indirekte Emissionen aus dem Energieeinkauf (Scope 2) sowie Emissionen, die in der Lieferkette zum Beispiel durch zugeführte Rohstoffe oder durch Transportvorgänge entstehen (Scope 3).

"Besonders erfreulich war, dass der CO2-Fußabdruck unseres Polyamid 6-Basisharzes mit 3,66 Tonnen emittierten CO2-Äquivalenten pro Tonne produziertem Polyamid 6 deutlich kleiner ist als der bisher kommunizierte europäische Branchendurchschnitt", so Margraf. Ein Grund dafür sei, dass Lanxess den Kunststoff an seinem Standort Antwerpen in einem hochintegrierten Anlagenverbund synthetisiert. Die Klimabilanz der Polyamid 6-Produktion soll sich ab 2024 noch einmal deutlich verbessern, wenn Lanxess 2023 wie geplant eine zweite Anlage zur Lachgasreduktion in Antwerpen in Betrieb nimmt. "Die Lachgasreduktion spart fast 90 Prozent der direkten Emissionen in der Polyamid 6-Produktion ein", erläutert Margraf. Darüber hinaus arbeite Lanxess am Einsatz nachhaltiger Rohstoffquellen für Caprolactam, um auf diesem Weg zukünftig eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks seines Polyamid 6 auf einen Wert von unter drei Tonnen CO2-Äquivalenten zu ermöglichen.

Auch bei der Glasfaserproduktion stehe Lanxess im Vergleich zu Wettbewerbern gut da. Die Eco-Glasfaser, die mit einem CO2-Fußabdruck von 0,4 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Tonne Glasfaser soll gegenüber dem publizierten Branchendurchschnitt über 70 Prozent der Emissionen einsparen. In ihrer Herstellung kommen den Angaben zufolge industrielle Glasabfälle zum Einsatz, was den Rohstoffeinsatz und den Energieverbrauch senke.

Lanxess will den zertifizierten CO2-Fußabdruck nutzen, um Reduktionspotenziale bei der Emission von Treibhausgasen in der Kunststoffherstellung zu identifizieren. Ein Fokus liege dabei wegen der großen Hebelwirkung auf dem Einsatz nachhaltiger Rohstoffe. So würden derzeit neue Produktreihen namens "Durethan Blue", "Durethan Eco" oder "Pocan Eco" ausgebaut, die einen signifikanten Anteil an zirkulären (rezyklierten oder biobasierten) Rohstoffen enthalten und eine deutlich bessere CO2-Bilanz als herkömmliche Produkte aufweisen sollen. Die nachhaltige Herkunft der Rohstoffe sei dabei in der Regel nach dem ISCC Plus-Standard („International Sustainability and Carbon Certification“) zertifiziert. Daran ist eine Massenbilanzierung gekoppelt, mit der sich die Anteile an nachhaltigem Material im Endprodukt bestimmen und für den Verarbeiter transparent ausweisen lassen. Als Produktbeispiel nennt Lanxess das mit 60 Prozent Glasfasern verstärkte "Durethan BLUEBKV60H2.0EF". In dem Polyamid 6-Compound sind demnach 92 Prozent der Rohstoffe durch nachhaltige Alternativen ersetzt.

Im nächsten Schritt will Lanxess den CO2-Fußabdruck bei der Herstellung von Polyamid- und PBT-Compounds (Engineering Plastics) ermitteln. "Wir sind dazu im engen Austausch mit unseren Lieferanten, um den CO2-Fußabdruck der jeweiligen Rohstoffe nicht nur zu ermitteln, sondern auch weitere Einsparpotenziale bei den Emissionen zu erschließen", so Margraf.

K 2022, 19.-26. Oktober 2022, Düsseldorf, Halle 6, Stand C76-C78

Weitere Informationen: lanxess.com

Lanxess AG, Köln

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