06.02.2002 | Lesedauer: ca. 3 Minuten |
Das Duale System trägt deutlich und messbar zur nachhaltigen Entwicklung in Deutschland bei und wird seine Ökoeffizienz künftig weiter steigern können. Dies ist das Ergebnis einer umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung des Dualen Systems durch das renommierte Baseler Prognos-Institut, die jetzt in Berlin im Rahmen einer Kuratoriumsveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.
Die Studie "Das Duale System in Deutschland - Nachhaltigkeitsbewertung und Perspektiven" bewertet sowohl den aktuellen Nachhaltigkeitsbeitrag des Dualen Systems als auch verschiedene Entwicklungsszenarien. Ökonomie, Ökologie und Soziales wurden dabei gleichwertig berücksichtigt. Von Prognos untersucht wurden unter anderem die Kategorien Ressourcenverbrauch, Minimierung von Treibhausgasen, Kosteneffizienz und soziale Akzeptanz. Fazit der Bewertung: Bereits heute besitzt das Duale System eine hohe Ökoeffizienz, vor allem in Bezug auf Ressourcenschonung und die Verminderung von Treibhausgasen. Als weitere Stärken des Systems identifizierten die Prognos-Experten Innovations- und Investitionsimpulse, soziale Akzeptanz und Arbeitsmarkteffekte. Ihnen stehen noch Nachteile in den Kategorien Systemkosten und Stabilitätsrisiken gegenüber, durch die das System an Akzeptanz verlieren könnte. Durch seine ressourcenschonende und umweltentlastende Wirkung hat das Duale System seit seiner Startphase bereits positive Nachhaltigkeitseffekte erzielen können. Unter ökologischen Gesichtspunkten ist es in seinem Nachhaltigkeitsbeitrag deutlich besser zu bewerten als die Entsorgungsalternative Müllverbrennung oder eine Abfallwirtschaft ohne Verpackungsrecycling. Die Prognos-Experten stellten darüber hinaus fest, dass es in Deutschland zu einer deutlichen Entkoppelung von Verpackungsverbrauch und Wirtschaftswachstum kam. In der Konsequenz sei ein deutlich verminderter Ressourcenverbrauch zur Produktion von Packstoffen feststellbar. Die Bewertung des künftigen Nachhaltigkeitspotenzials gestaltete sich komplexer. Die Prognos-Forscher spielten angestrebte Effizienzverbesserungen auf technischer, organisatorischer, ökonomischer und ökologischer Ebene in fünf Szenarien durch. Die Option "Status Quo optimiert" sieht die flächendeckende Umsetzung bereits eingeleiteter Systemverbesserungen vor, "Selektiv" beschränkt das System auf die derzeitigen technischen und logistischen Rahmenbedingungen und sieht eine reduzierte Erfassung und Verwertung von Verpackungen vor. "Dynamisch" berücksichtigt neben den eingeleiteten Systemverbesserungen auch die Umstellung auf vollautomatische Sortieranlagen und "Expansiv" die Einbeziehung weiterer Wertstoffe in das System. Das Szenario "Dynamisch + Expansiv" untersucht die vollständige Umstellung des Systems auf automatische Sortieranlagen unter Einbeziehung neuer Wertstoffe. "Als prinzipielles Ergebnis unserer Studie lässt sich festhalten: Je umfassender die Systemleistung und -auslastung, desto größer der Nachhaltigkeitseffekt", so Gustav Greve, Geschäftsführer der Prognos AG. Die Handlungsempfehlungen lauten daher, das System in starkem Maße auf vollautomatische Sortieranlagen umzustellen und einen höheren Output werkstofflich verwertbarer Materialien zu erzielen, um das langfristig hohe Nachhaltigkeitspotenzial auch ökonomisch ausschöpfen zu können. Die Infrastruktur solle optimiert und für die Erfassung weiterer Wertstoffe geöffnet werden. Jürgen Walter, Kuratoriumsvorsitzender der Duales System Deutschland AG, würdigte die Nachhaltigkeitsbewertung als nützliche Entscheidungshilfe nicht nur für Politik und Gesetzgebung. "Auch für die Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie des Dualen Systems liefert die Studie präzise Ansätze. Vorhandene Kompetenzen können gezielt gefestigt und Schwächen des Systems offensiv angegangen werden", so Walter. Als Mitglied des Hauptvorstandes der IG Bergbau, Chemie, Energie hob er die positiven Arbeitsmarkteffekte besonders hervor - rund 17.000 Arbeitsplätze wurden durch das Duale System geschaffen. "Innerhalb eines Jahrzehnts hat das Duale System erhebliche Fortschritte in Richtung eines Kreislaufwirtschaftssystems erreicht", schloss Jürgen Walter. |
Duales System Deutschland AG, Köln
» insgesamt 152 News über "DSD" im News-Archiv gefunden
Ihre News im plasticker? Bitte senden Sie Ihre Pressemitteilungen an redaktion@plasticker.de!
» zurück zum Seitenanfang |
Top-Meldungen der letzten Tage
Dieffenbacher: Übernahme des Composites-Geschäftes von Schmidt & Heinzmann
LyondellBasell: HDPE-Technologie nach China lizensiert
KSM Recycling: Österreichischer PET-Recycler beantragt Konkursverfahren
Meist gelesen, 10 Tage
KSM Recycling: Österreichischer PET-Recycler beantragt Konkursverfahren
Schaeffler: Automobilzulieferer streicht rund 4.700 Stellen in Europa
Dieffenbacher: Übernahme des Composites-Geschäftes von Schmidt & Heinzmann
Meist gelesen, 30 Tage
Arburg: Maschinenbauer erwartet deutlichen Umsatzrückgang
New Albea Kunststofftechnik: Automobilzulieferer stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
Sumitomo (SHI) Demag: Personalabbau und strukturelle Veränderungen an deutschen Standorten
Fakuma 2024: 1.639 Aussteller und 36.675 Besucher
SKZ: Neuer Kurs „Qualitätssicherung beim Einfärben von Recyclingkunststoffen“
Meist gelesen, 90 Tage
LyondellBasell: Vollständige Übernahme der APK AG
LyondellBasell: Neuer Kunststoff-Recyclingkomplex bei Gießen
Arburg: Maschinenbauer erwartet deutlichen Umsatzrückgang
Albis: Nachhaltige Kunststoffe für den Spritzguss und Extrusionsanwendungen im Fokus
New Albea Kunststofftechnik: Automobilzulieferer stellt Insolvenzantrag in Eigenverwaltung
Sumitomo (SHI) Demag: Personalabbau und strukturelle Veränderungen an deutschen Standorten
Dann veräußern Sie diese kostenlos
in der Rohstoffbörse.
Experimentelle und simulative Analyse der Mischwirkung in Einschneckenextrudern
Eine Vielzahl von Kunststoffen wird zur Produktion von Halbzeugen und Fertigprodukten auf Einschneckenextrudern aufbereitet bzw. |