09.09.2016, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
Einen neuen Industriestandard im Formenbau setzte Foboha mit seiner patentierten Würfeltechnik. Bewährt und durchgesetzt hat sich das Würfelsystem zum einen bei der Produktion von Massenteilen, wegen der enormen Zykluszeitreduzierung sowie bei Teilen mit zusätzlich integrierten Montageschritten (In-Mould-Assembly). Bei dieser Technologie werden die Werkzeugsegmente nicht um die horizontale, sondern um die vertikale Achse gedreht. Das patentierte zweiteilige Etagen-Wendesystem wird zum einen auf dem Maschinenbett und den unteren Maschinenholmen und zum anderen an den oberen Maschinenholmen geführt. Der Ablauf der Etagen-Wendetechnik: Die Vorspritzlinge werden in einer Kavität der ersten Trennebene erzeugt. Beim Werkzeugöffnen bleiben sie auf der Seite des beweglichen Mittelblocks und können dann bei voll geöffnetem Werkzeug durch eine 90°- oder eine 180°-Drehung des Mittelblocks in den Bereich der zweiten Trennebene geschwenkt werden. Nach erneutem Werkzeugschließen wird in die Kavität der zweiten Trennebene, in der sich die Vorspritzlinge befinden, die zweite Komponente eingespritzt und so die Verbundbauteile erzeugt. Entnommen werden die Fertigteile in der vierten Station. Die parallele Formfüllung, Kühlphase und Teileentnahme gelten als entscheidende Vorteile der Würfeltechnik Die notwendige Zykluszeit für ein Zwei- oder Einkomponenten-Produkt kann dadurch laut Foboha um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Integriertes Spritzblasen im Würfelwerkzeug In einem Pilotprojekt stellt man erstmalig mit einem Würfelwerkzeug spritzgeblasene Einkomponenten-Kleinbehälter aus Polypropylen her. In einem 8-fach Würfelwerkzeug, das bei hohen Produktionszahlen auf ein Vielfaches erweiterbar ist, werden parallel zum Spritzgießen auf der gegenüberliegenden Station des Werkzeugs die zuvor hergestellten Preforms aufgeblasen. In der vierten Station entnimmt ein Sechsachsroboter die fertigen Behälter. Pro Behälter beträgt das Schussgewicht 8 g. Sowohl im Bereich der Gewinde als auch des Behälterkörpers werden enge Toleranzen eingehalten. Mit der Materialsubstitution von bisher Glaskörpern zu Teilen aus Polypropylen können sowohl die Fertigungskosten als auch das Verpackungsgewicht deutlich reduziert werden. Dadurch sinken auch die Stückkosten wesentlich. Spritzblas-Werkzeuge stellt Foboha bereits seit Jahrzehnten her. Erstmalig kommt nun diese Technik als Würfelwerkzeug für hohe Produktionszahlen zum Einsatz. Zu sehen ist diese Spritzblas-Anwendung auf der K 2016 auf dem Engel-Stand in Halle 15. Zweikomponenten Preform-Herstellung mit Würfelwerkzeug Die Herstellung von Preforms mit "MuCell"-Technologie wird auf einem 2 x 4-fach Würfelwerkzeug vorgestellt. Die Zweikomponenten-Preforms bestehen in der Kernkomponente aus einem Schaum, der über eine "MuCell"-Anlage der Firma Trexel eingespritzt wird. Der spezielle Schaum bewirkt, dass nach dem Blasformen ein Metallic-Effekt entsteht ohne dass Metallic-Farbanteile zugesetzt werden. Dies bedeutet, dass zum Beispiel silberfarbene Flaschen dem normalen PET-Recycling zugeführt werden können, da es sich um sortenreines Material handelt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Würfels (in Station 3) erfolgt das Überspritzen des Schaumkerns mit kompaktem PET, so dass die Außenform und das Gewinde der Preforms entstehen. Das Schussgewicht der vier Preforms beträgt 124 g. Gezeigt wird dieses Verfahren auf dem Milacron-Stand in Halle 15. 32-fach Verschlusswerkzeug in Würfeltechnik Sehr viel Erfahrung hat Foboha in der Verschlusstechnik mit Würfelwerkzeugen. Gerade bei der Herstellung von Massenprodukten wie zum Beispiel Verschlüsse für die Food und Non-Food-Bereiche kommen die Vorzüge der Würfeltechnik voll zum Tragen. Bei dem hier gezeigten Werkzeug ist eine spezielle Lösung des Filmscharniers umgesetzt. Anstelle des üblichen Core Back-Designs wurde eine neue Idee realisiert. Auch die Verdeckelung der Verschlüsse erfolgt automatisch bereits am Werkzeug und zwar in der vierten Station des Würfelwerkzeugs. Sie findet parallel ohne Zykluszeitverlust statt. Mit diesen äußerst effizienten Werkzeugabläufen gelingt es laut Foboha, die sonst übliche Zykluszeit von 12 bis 13 sec. auf unter 9 sec. zu reduzieren. Dieser Zykluszeitgewinn erzielt demnach eine Produktionssteigerung von 35 Prozent. Ausgestellt ist dieses 32-fach Filmscharnier-Werkzeug auf dem Arburg-Stand in Halle 13. Das Leistungsspektrum von Foboha reicht von der Produktentwicklung bis hin zur Industrialisierung komplexer Produktionsanlagen. Neben Single Face Formen, Etagenformen und konventionellen Mehrkomponentenformen hat die Würfeltechnologie zu einem weltweiten Standard für die Produktion von hochwertigen Verpackungs- oder Medizinprodukten geführt. Auf dem eigenen Stand steht das Foboha-Team für Beratungsgespräche über das gesamte Lieferprogramm zur Verfügung. Weitere Informationen: www.advaltech.com K 2016, 19.–26.10.2016, Düsseldorf, Halle 1, Stand B23 |
Foboha (Germany) GmbH, Haslach
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