21.11.2016, 06:00 Uhr | Lesedauer: ca. 5 Minuten |
Als Technologie- und Systempartner für individuell automatisierte Fertigungszellen bietet Arburg neben Spritzgießmaschinen ein breites Spektrum für die Automation aus einer Hand. Auf der K 2016 war der Großteil der zwölf Exponate mit Robot-Systemen ausgestattet, und zwar vom einfachen Picker über ein neues lineares Robot-System Multilift bis zum Sechs-Achs-Roboter mit Selogica-Bedienoberfläche und komplexer Turnkey-Anlage. Hand in Hand: Multilift V 40 und Sechs-Achs-Roboter Auf der K 2016 präsentierte Arburg erstmals den Multilift V 40 in Auslegerbauweise. Die Tauchachse ist hier mitfahrend vor der beweglichen X-Achse positioniert, was höhere Werkzeugaufbauten erlaubt. Das lineare Robot-System mit 40 Kilogramm Traglast war für den Einsatz auf großen Allrounder-Spritzgießmaschinen der Baureihen 630 bis 1120 ausgelegt. Die X-, Y- und Z-Achse haben in dieser Anwendung Hübe von 1,2 Meter, 2,5 Meter und 4,0 Meter. Bei der Messeanwendung war ein Multilift V 40 im Queraufbau Bestandteil einer innovativen Turnkey-Anlage rund um die neue Großmaschine Allrounder 1120 H mit 6.500 kN Schließkraft, die gebrauchsfertige klappbare Trittschemel produzierte. Das Robot-System entnahm aus einem Familienwerkzeug acht spritzgegossene Einzelteile aus PP und legte diese auf einen Rundtakttisch ab. Eine Turnkey-Anlage rund um den neuen hybriden Allrounder 1120 H produzierte auf der K 2016 in einem Schuss acht Einzelteile und montiert diese automatisch zum gebrauchsfertigen klappbaren Trittschemel im Arburg-Design. Montage im Spritzgießtakt Montage im Spritzgießtakt: Eine Turnkey-Anlage rund um den neuen hybriden Allrounder 1120 H produzierte auf der K 2016 in 75 Sekunden zwei LSR/LSR-Uhren „ready to use“. Die Handhabung übernahm ein lineares Robot-System Multilift V 15. Es entnahm die Spritzteile und legte sie in einer Kühlstation ab. Von dort setzte der Multilift V 15 die Armbänder in eine Montagestation um. Die Uhrgehäuse wurden über Wechseltrays und die Clip-Verschlüsse über ein Zuführsystem lagerichtig bereitgestellt. Ein Spreizsystem weitete die Silikonöffnung am Armband mit vier Fingern auf, sodass das Robot-System das Gehäuse einfügen konnte. Die Selogica-Steuerung regelte und überwachte alle Abläufe. Industrie 4.0: Fertigung flexibel automatisieren Die flexibel automatisierte, effiziente Produktion in Losgröße 1 veranschaulichte Arburg auf der K 2016 am Beispiel einer neuen Industrie-4.0-Anwendung, indem räumlich verteilt an verschiedenen Stationen ein "smarter" Kofferanhänger produziert wurde. Zuerst produzierte eine individuelle Turnkey-Lösung, bestehend aus einem Allrounder 375 V und einer flexiblen, platzsparenden Roboterzelle mit integriertem Sechs-Achs-Roboter, das Serienteil aus ABS. Der Roboter legte einen Metallring und ein lageorientiert zugeführtes Arburg-Logo aus Kunststoff in das 1-fach-Werkzeug ein. Um das fertige Spritzteil zum Informationsträger zu machen, wurde es vom Roboter in einem nachgelagerten Schritt mit einem NFC-Chip bestückt. Auf diesem wurde im nächsten Schritt die elektronische Visitenkarte (vCard) des Besuchers gespeichert. Dann wurde der Kofferanhänger per Laser mit den persönlichen Daten und dem QR-Code der vCard gekennzeichnet. Das gesamte Teilehandling übernahm hier ein servoelektrischer Integralpicker V mit dynamischer Tauchachse. Abschließend brachte ein Freeformer auf den Kofferanhänger additiv eine ausgewählte Kunststoff-Grafik in 3D auf. Die letzte Station war ein Infopunkt "Industrie 4.0". Dort konnte der Messebesucher mit seinem individualisierten "Smart Part" u. a. weiterführende Informationen online bestellen. Turnkey-Lösungen auf Partnerständen Weitere innovative Anwendungen auf der K 2016, die zusammen mit den Turnkey-Experten von Arburg realisiert wurden, waren u.a. bei den Partnern BASF und Roctool/Flextronics zu sehen. BASF fertigte auf einem elektrischen Allrounder 370 A Handtrainer in drei verschiedenen Kraftstufen. Dazu ließ der Besucher zunächst seine Handkraft messen und erhielt ein Ticket mit QR-Code. Je nach QR-Code entnahm ein lineares Robot-System Multilift V 15 je zwei weiche, mittelharte oder harte Federelemente aus POM mit unterschiedlicher Glasfaserverstärkung aus einem Schubladen-Magazin und legte sie in das 2-fach-Werkzeug ein. Die Einlegeteile wurden nun mit einem Handgriff aus weichem TPU umspritzt und vom Multilift V 15 auf ein Förderband abgelegt. Die Firmen Roctool und Flextronics zeigten eine Leichtbau-Anwendung mit Organoblech: Eine vertikaler Allrounder 1500 T mit Zwei-Stationen-Drehtisch produzierte mit einem 1-fach-Werkzeug von Flextronics und Wechseltemperierung von Roctool ein Gehäuse-Bauteil. Zunächst entnahm ein Sechs-Achs-Roboter ein Organoblech und positionierte es im Werkzeug. Dann legte er einen heißen Graphit-Block darauf. Das Einlegeteil wurde durch den Block von oben und über das Werkzeug von unten aufgewärmt. Nach der Aufheizphase legte der Sechs-Achs-Roboter den Block wieder auf die Heizstation und der Tisch drehte um 180 Grad von der Bestückungs- in die Spritzgießstation, um das Organoblech mit einem Rahmen aus glasfaserverstärktem PC zu umspritzen. Gleichzeitig wurde das nächste Einlegeteil aufgewärmt. Die Zykluszeit betrug rund 80 Sekunden. Maßgeschneiderte Turnkey-Lösungen Immer häufiger sind maßgeschneiderte Turnkey-Anlagen gefragt. Denn zum einen steigt die Komplexität der Spritzgießanwendungen, zum anderen wünschen die Kunden sehr flexible Automationslösungen. Als Generalunternehmen deckt Arburg im Turnkey-Bereich das gesamte Spektrum ab: von der Beratung und Projektierung über die Umsetzung und Installation bis hin zum Service für die kompletten Fertigungszellen. Arburg baut seine Kompetenzen im Turnkey-Sektor auch in den Niederlassungen stetig aus. Dazu arbeiten die internationalen Experten vor Ort eng mit der Turnkey-Abteilung in Loßburg zusammen. Weitere Informationen: www.arburg.com K 2016, Düsseldorf, 19.-26.10.2016 |
Arburg GmbH + Co KG, Loßburg
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