11.08.2020, 13:02 Uhr | Lesedauer: ca. 4 Minuten |
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Der Systemlieferant Deckerform lud Mitte Juli in seine Räume Inhaber, Entscheider und Mitarbeiter von Kunststoffspritzgieß-Firmen aus der Region nach Aichach zum 1. Kunststoff-Stammtisch ein. Am Abend des 15. Juli durfte Franz Tschacha mit seiner Frau Rosemarie und Tochter Anna 30 Gäste begrüßen – maximal 20 Teilnehmer waren erwartet worden. Für den gemäß der Corona-Verordnung einzuhaltenden Abstand gab’s im weitläufigen Technikum des Unternehmens genügend Platz. Außerdem erhielten alle Teilnehmer der Veranstaltung ein persönliches Gesichtsschutzschild, das in Kooperation mit dem Werkzeugtechnik-Spezialisten Haimer entstand und als Vorserie bei Deckerform produziert wurde. Mit diesen Sicherheitsmaßnahmen sollten die Stammtisch-Gäste einen entspannten Abend erleben können. Türdrücker-Aufsatz von Spritzgießerei mit eigenem Formenbau Als familiengeführtes Unternehmen fühlt sich Deckerform der Branche, die selbst stark mittelständisch geprägt ist, sehr verbunden. Aus diesem Grund entschied man sich zum Start dieser Veranstaltungsreihe für das Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten!“. Ziel ist es, den Meinungs- und Erfahrungsaustausch zwischen Unternehmen zu fördern und zu begleiten. Um diesem Anspruch selbst gerecht zu werden und den ersten Impuls zu setzen, lud man den befreundeten Unternehmer Christian Seng von Stolz & Seng ein, über ein besonderes Projekt zu berichten. Die in Donaueschingen ansässige Spritzgießerei mit eigenem Formenbau entwickelte einen Türdrücker-Aufsatz, mit dessen Hilfe sich Klinken per Unterarm bedienen lassen. Aus der Belegschaft kam die Anregung, sich außerhalb des üblichen Geschäftsfelds zu engagieren. „freehander“, so der Produktname, lässt sich mittlerweile im hauseigenen Onlineshop (www.freehander.de) und über ein Vertriebsnetz von Zwischenhändlern deutschland- und europaweit beziehen. Christian Sengs Bericht vor den Kollegen und Marktbegleitern erzählte offen, was bei einem internen Projekt in Sachen Planung alles schieflaufen kann: Prozesse, die bei Kundenprojekten selbstverständlich sind, werden plötzlich nicht mehr eingehalten – es wird unterschätzt, wie mühsam der ungewohnte Weg hin zu einem direkten Zugang zum Markt und zum Endverbraucher ist. Und es muss rechtzeitig daran gedacht werden, dass zu einem Produkt eben auch die Entwicklung einer Marke, die Verpackung mit Bedienungsanleitung oder eben der Vertrieb über unterschiedliche Kanäle gehört. Beim Resümee des Projekts weist Seng besonders darauf hin, dass solch ein Engagement einen wesentlichen Mehrwert hat, der sich nicht in Investitionskosten, Umsatz und Gewinn bemessen lässt: Die Motivation der Mitarbeiter ist über das normale Maß gewachsen, neue Technologie wie der 3D-Druck wurde in Windeseile eingeführt und angewendet und der Blick fürs Ganze über den eigenen Verantwortungsbereich hinaus geschärft. Nachhaltige und wirtschaftliche Kunststoffproduktion Angeregt durch den offenen Bericht, entwickelte sich eine rege Diskussion unter den Anwesenden, bevor Franz Tschacha in einer kurzen Präsentation die Vorzüge vollelektrischer Spritzgießmaschinen darlegte. Hauptaugenmerk legte er auf die Tatsache, dass hier mit den energieeffizienten Maschinen des Herstellers Toyo eine wesentlich wirtschaftlichere Produktion von Produkten aus Kunststoff gegeben sei als mit herkömmlichen Spritzgießmaschinen. Und gleichzeitig werde ein verantwortungsvoller Umgang mit Natur und Umwelt ermöglicht. Seine Message an die Zuhörer: Die Kunststoff verarbeitende Industrie muss sich dem Thema Umwelt und dem gerechten Umgang mit dieser annehmen, um die Vorteile des Werkstoffs gerade in Sachen Nachhaltigkeit am Markt und letztendlich in der Gesellschaft zu vermitteln. Gleichzeitig stellte Franz Tschacha klar, das die hemmungslose und von reiner Profitgier getriebene Verschmutzung der Umwelt mit Plastik und dem daraus resultierenden Müll insbesondere in Schwellenländern eine Gefahr für die ganze Branche ist, da diese Bilder die Medien dominieren und die Zustände zu Recht angeprangert werden. Nach den beiden Vorträgen waren alle Gäste eingeladen, sich mit Speisen und Getränken zu stärken, das Gespräch untereinander zu suchen und die Ausstellung zu erkunden. Zwei vollelektrische Spritzgießmaschinen mit 230 und 680 Tonnen Schließkraft, jeweils mit Automation ausgerüstet, produzierten vollautomatisch Bauteile zur Demonstration. So fand beispielsweise das Spritz-Schäum-Verfahren Anwendung, eine bei Toyo im Standard verfügbare Funktion, die es ermöglicht, gewichtsreduzierte sowie dämmende und bruchfeste Bauteile zu fertigen. Ebenso war die Herstellung von Komponenten zu sehen, bei der ein Mahlwerk die abgetrennten Angüsse zu Granulat verarbeitet und dem Prozess direkt wieder zuführt - beides Beispiele für eine ressourcenschonende und nachhaltige Produktion von Kunststoffbauteilen. Nicht im Produktionsbetrieb, aber in Bewegung und aufgrund der Dimension nicht minder beeindruckend war die größte Maschine aus dem Toyo-Programm, die vollelektrische Toyo Si-1300-6 mit 1300 Tonnen Schließkraft. Austausch auf Augenhöhe Gäste und Gastgeber haben den Abend und die offenen Gespräche ausgesprochen genossen. Erst gegen Mitternacht verabschiedeten sich die Letzten mit dem guten Gefühl, sich endlich mal wieder in echt getroffen zu haben — „hat eben doch eine andere Qualität als die zurzeit üblichen Videokonferenzen“, erklärt Anna Tschacha. Und eines wurde klar zurückgespiegelt: Derartige Veranstaltungen seien zu wiederholen, am besten an verschiedenen Standorten, um das Netzwerk zu erweitern. Die Mannschaft von Deckerform will dem Wunsch folgen und plant bereits die Fortsetzung. Die Motivation dafür ist der entgegengebrachte Dank und natürlich das gesetzte Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten!“. Weitere Informationen: www.deckerform.de |
Deckerform Injection GmbH, Aichach
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